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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Autoren: Ma2
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Geldscheinen, als wäre sie geradewegs den feuchten Träumen eines Begehrers entstiegen.
    Ich sah zu, wie sie im Scheinwerferlicht tanzte – ihr Körper ein Traum von roter und gelber Anmut. Ich stand auf, um zum Bühnenrand zu gehen und sie um einen privaten Tanz zu bitten. Und wenn wir erst einmal unter uns wären, würde ich sie mithilfe meiner Macht flachlegen. Ich würde sogar meine Krone aufsetzen, wenn ihr das gefiel; Frauen standen auf Männer in Uniformen. Und dann …
    … meine Macht …
    Und dann …
    … meine Macht wirkt nicht …
    Die Erkenntnis traf mich völlig unvermittelt, während ich Jezebel weiter beobachtete; sie raubte mir den Atem und beförderte meinen Arsch zurück in den Sessel.
    Meine Macht wirkt bei ihr nicht, hatte ich vor ewigen Zeiten zu Jezebel gesagt und damit jene Frau gemeint, die mir Dinge über mich selbst beigebracht hatte, von denen ich nicht wusste, dass ich sie lernen musste. Und Jezebel hatte erwidert:
    Natürlich nicht. Sie ist für den Himmel bestimmt. Deine Magie kann ihr nichts anhaben, nicht als Mittel arglistiger Täuschung.
    Ich dachte daran, wie ich Jezebel in ihrem schicken neuen Jesse-Harris-Körper verführt hatte, wie sie mit mir getanzt hatte, wie meine Macht sie angetörnt hatte. Und Arglist war eindeutig mit im Spiel gewesen, als ich ihren Körper vor Leidenschaft hatte jubeln lassen. Ich hatte alles darangesetzt, ihre sogenannte Beziehung mit diesem prüden Apostel zu sabotieren. Ich dachte daran, wie ihre Stimme geklungen hatte, als sie meinen Namen rief.
    Sie ist für den Himmel bestimmt. Deine Magie kann ihr nichts anhaben.
    Meine Magie hatte Jezebel durchaus etwas anhaben können. Mehr als das – sie hatte sie verführen können.
    Wieder und wieder.
    Jezebel war nicht für den Himmel bestimmt.
    Ein Lachen sprudelte in meiner Brust, und ich ließ es hervorbrechen.
    Eine Bedienung drehte sich zu mir um und musterte mich. »Sir? Alles in Ordnung?«
    »Bestens.« Ich grinste, spürte, wie sich meine Fangzähne reckten, während die Macht der Hölle durch mich hindurchfloss. »Alles bestens.«
    Wenn die sterbliche Jesse Harris starb – und zwar richtig starb, ohne Rettungsaktion, ohne Nahtoderfahrung, einfach nur tot-für-alle-Zeit –, dann würde ihre Seele in die Hölle kommen.
    Und Jezebel würde mir gehören.
    Ich spielte mit dem Gedanken, zur Bühne zu gehen, ihr einen Fünfer unters Strumpfband zu stecken und meine Fangzähne kurz aufblitzen zu lassen, einfach nur, um ihr einen Höllenschrecken einzujagen. Aber nein – ich hatte ihr versprochen, sie in Ruhe zu lassen. Vorerst.
    Stattdessen holte ich die kleine Schachtel mit dem tödlichen Ring heraus und legte sie auf den Tisch. Die Kellnerin würde das beste Trinkgeld ihres Lebens bekommen.
    Grinsend, als würde mir die ganze Welt gehören, marschierte ich aus dem Spice – bereit, es mit allem und jedem aufzunehmen.
    Ich muss dich deiner Sahneschnitte nicht stehlen, Jezebel. Stürz du dich ruhig in deine Liebesgeschichte. Meinetwegen kannst du mit ihm alt werden. Leb dein Leben in vollen Zügen, Baby.
    Ich kann warten.

Anmerkung der Autorin
    Im Mittelpunkt steht immer die Geschichte.
    Seit Jezebel ihren speziellen Kumpel – jenen sexy Inkubus, der ihre empfindsamste Stelle zum Kribbeln bringt, ohne sie auch nur zu berühren – zum ersten Mal erwähnte, hat sich Daunuan konsequent geweigert, lediglich eine Nebenrolle zu spielen. Ursprünglich sollte er derjenige sein, der Jezebel in Ein Sukkubus in Nöten erschießt, um dann selbst von Paul getötet zu werden. Aber das Buch entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, als ich es mir vorher überlegt hatte, und plötzlich war Daun nicht mehr Jezebels Jäger, sondern (oh Schreck!) ihr Helfer.
    In One Way Ticket in die Hölle wurden Dauns Gefühle immer eindeutiger – zumindest für mich, wenn schon nicht für Daun oder Jesse. Denn Dämonen lieben schließlich nicht. Seine Gefühle konnten insofern gar nichts anderes sein als eine lästige Magenverstimmung. (Ich habe nie behauptet, dass Dämonen die klügsten Wesen der Schöpfung seien.)
    Ich wusste, dass ich Dauns Geschichte irgendwann erzählen wollte, aber es dauerte eine Weile, bis ich herausgefunden hatte, um was für eine Geschichte es sich eigentlich handelt. Daun in der Hölle, Jesse bei Paul – das klang nicht gerade nach einem Happy End für Daun. Hatte er überhaupt ein Happy End verdient? Er ist immerhin ein Dämon – ein Geschöpf des Bösen, das die meiste Zeit nichts anderes im
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