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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Autoren: Ma2
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permanent um mein Leben gekämpft hatte, und zwar gegen die Auserwählten der Könige über Land und Sünde, die mein Gebieter mit der Aussicht auf eine Prämie bestochen hatte.
    Ich wollte sagen, dass ich ihn getötet hatte, weil er sich an Virginias Seele vergreifen wollte; dass er sie so grausam foltern wollte, wie noch kein Verdammter vor ihr gefoltert worden war; dass ihre Qualen unerträglich gewesen wären.
    Und am allerdringendsten wollte ich ihm sagen, dass ich sie liebte und dass ich denjenigen umbringen musste, der ihr den Weg in den Himmel versperrt hatte. Aber was wusste die Hölle schon von Betrug oder Liebe?
    Also nannte ich dem Höllenkönig die eine Wahrheit, die niemand bestreiten konnte: »Weil er ein bösartiges Mistschwein war, das es verdient hatte, zu sterben.«
    Schweigen, während ich die Last seines Urteils auf mir spürte; ich schloss die Augen und stellte mich auf den schlimmsten Schmerz ein, den ich mir überhaupt vorstellen konnte, einen Schmerz, gegen den Pans vermaledeite Diamantklinge wie eine angenehme Erinnerung erscheinen würde.
    Und dann lachte Er – leise und sanft und eisig wie ein Hauch von Schnee. »Du sprichst die Wahrheit, Daunuan der Lust. Und du amüsierst mich. Du wirst mir dienen.«
    Ich schluckte, wagte es nicht, aufzublicken. »Mein Herr?«
    »Du, Daunuan, bist fortan der neue König der Verführer, Lord der Lust und Machthaber der Leidenschaft.«
    Oh … verfickt. »Habt Dank, mein Herr.«
    »Wir werden die Krönungsformalitäten später besprechen. Du kannst gehen – ach, und Daunuan?«
    »Ja, mein Herr?«
    »Mach es besser als dein Vorgänger.«
    Das »sonst« konnte Er sich sparen; die Andeutung war mehr als deutlich.
    »Ja, mein Herr.«
    Und damit verbannte Er mich aus dem Thronsaal.

Kapitel 23
Zum guten Schluss
    Virginias Küche war makellos sauber – keine dämonischen Flecken auf den Holzdielen, kein zertrümmerter Tisch in der Ecke des Raumes. Der einzige Hinweis auf die Ereignisse war Virginias toter Körper am Boden, ihr aufgeschlitzter Unterleib, ihr Blut, das die Arbeitsplatte und sie selbst beschmierte und ihr weißes Kleid rot gefärbt hatte. Das Brotmesser lag neben ihren nackten Füßen, und der Bagel, der eigentlich ihr Frühstück hatte werden sollen, war zum Kühlschrank gerollt.
    Nichts als eine gewöhnliche Leiche. Leer. Sie würde sich nie wieder ihre widerspenstigen Locken aus der Stirn streichen.
    Du warst auch nicht mehr als eine menschliche Puppe, Virginia. So fragil. So leicht zu zerbrechen.
    Ich riss meinen Blick von der Leiche am Boden los. Der Engel hockte im Schneidersitz auf der Arbeitsplatte und hielt die weißgoldene Kugel, Virginias Seele, sicher in seinem Schoß.
    Ich wandte den Blick ab und konzentrierte mich auf das blinkende rote Licht des Anrufbeantworters. Eine Nachricht. Terris Nachricht. Sie wird dich nicht zurückrufen, Terri. Es sei denn, du hast ein Ouija-Brett. »Du warst fleißig.«
    »Ich musste mich irgendwie beschäftigen, mein Lord«, sagte der Cherub und fügte hinzu: »Mein König.«
    Neuigkeiten sprachen sich schnell herum. Ich hätte gegrinst, aber mir fehlte die Energie. »Du weißt es also?«
    »Er hat es mir gesagt.«
    Ich musste nicht erst fragen, wen sie mit »Er« meinte. »Du bist wohl etwas Besonderes, wie?«
    »Ich nehme an, Er hat es uns allen gesagt.«
    »Sarkasmus, Cherub. Solltest du dringend lernen.«
    »Ja, mein Gebieter. Und Glückwunsch zu der neuen Position.«
    Ich lehnte mich neben ihr an die Arbeitsplatte. Und starrte Virginias Leiche an. »Mir ist irgendwie nicht nach Feiern zumute.«
    »Das kann ich gut verstehen, mein Gebieter.« Da hatte ich so meine Zweifel. Ich warf einen Blick auf die Kugel in ihrem Schoß, dann sah ich rasch weg und richtete meine Aufmerksamkeit stattdessen auf die Stelle, wo ich Eris zerstört hatte. Keine Spur von mumifizierter Eifersucht. Ich fragte mich, was der Engel wohl mit der Asche der Neiderin gemacht hatte, und kam zu dem Schluss, dass es mir egal war. Ich versuchte den Blick erneut auf Virginia zu richten, aber ich konnte es nicht.
    Zum Himmel noch mal, es durfte doch nicht so wehtun, sie nur anzusehen!
    Ich räusperte mich, fragte: »Wie geht es ihr?«
    »Sie schläft, wie Ihr es verlangt habt.« Ich hörte das Lächeln in ihrer Stimme. »Völlig ahnungslos.«
    »Gut.«
    Ich konnte es nicht ertragen, sie anzusehen – zu sehen, wie ihre Seele vor Freude und Lachen pulsierte, während die roten Schlieren der Lust sie verdarben. Und, zur Hölle, ich
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