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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult
Autoren: Jason Dark
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Auch Johnny Conolly, Bills Sohn, schlief. Er war ziemlich spät von einer Weihnachtsfete gekommen, bei der es nicht nur Milch zu trinken gegeben hatte. Umso müder war er gewesen und würde nur durch eine Explosion zu wecken sein.
    Der fremde Laut hatte sich mehrmals wiederholt. Jetzt allerdings tat sich nichts. Bill ließ seinen Blick noch einmal über den Monitor streifen. Als er wieder nichts Verdächtiges sah, zog er sich zurück. Nicht wieder ins Schlafzimmer, denn der Reporter war jemand, der der Sache auf den Grund gehen wollte. Wenn er im Haus nichts fand, dann möglicherweise draußen.
    Im Pyjama wollte er nicht in die Kälte gehen. In seinem Zimmer lagen noch einige Klamotten, worüber Sheila sich immer aufregte, aber Bill ging oft später ins Bett als sie. Dann zog er sich in seinem Arbeitszimmer aus, um Sheila nicht zu stören. Jetzt zog er normale Kleidung über seinen Pyjama an.
    Er wollte einen Blick in den Garten werfen. Möglicherweise hatte er Glück und entdeckte etwas, auch wenn sich draußen die Schatten der Nacht zusammenballten.
    Bevor sich Bill auf den Weg machte, um einen Blick in den Garten zu werfen, zog er die Schreibtischschublade auf, nahm eine Taschenlampe heraus und holte seine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta hervor. Wehrlos wollte er nicht in die Dunkelheit des Gartens gehen.
    Bevor er die Hintertür aufschloss, lauschte er noch, dann zog er sie auf und schauderte leicht zusammen, weil ihn die nächtliche Kälte traf. Er hatte nicht gedacht, dass es so tief abgekühlt war. Die Temperaturen lagen im frostigen Bereich.
    Mit sehr leisen Schritten bewegte er sich an der schmalen Hausseite entlang. Die Conollys wohnten in einem Bungalow. Es war leicht möglich, dass sich jemand auf dem flachen Dach aufhielt. Deshalb warf der Reporter hin und wieder einen Blick in die Höhe, aber es gab dort nichts zu sehen.
    Wie auch im Garten nicht. Zumindest nicht in dem Teil, den Bill von seiner Position aus überblicken und mit der Taschenlampe anleuchten konnte. Da bewegte sich kein Fremdkörper. Nur einige leichte Zweige wippten hin und wieder im schwachen Wind, das war alles.
    Bill hätte zufrieden sein können, war es jedoch nicht.
    Er wusste selbst nicht, was ihn störte. Die nächtliche Stille konnte es nicht sein. Vielleicht einfach nur ein gewisser Sinn für das Unheimliche.
    Er schwenkte die Hand mit der Taschenlampe in die entgegengesetzte Richtung - und stoppte mitten in der Bewegung.
    Da war etwas!
    Nein, das war jemand!
    Eine Gestalt!
    ***
    Bill Conolly hielt den Atem an und hielt dabei den Strahl der Lampe unbeirrbar auf das neue und auch fremde Ziel gerichtet.
    Die Gestalt stand vor oder zwischen den Büschen. So genau erkannte Bill das nicht. Aber er war sicher, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Ein Fremder, der in seinem Garten stand. Aus welchen Gründen auch immer. Der Fremde bewegte sich nicht. Das Licht machte ihm nichts aus, obwohl es das Gesicht traf. Er drehte den Kopf nicht zur Seite und zwinkerte auch nicht mit den Augen. Er nahm das Licht einfach hin, und für einen Moment hatte Bill den Eindruck, dass der helle Strahl die Gestalt sogar durchschneiden würde, als wäre sie tatsächlich ein Geist oder Gespenst.
    Soweit Bill erkennen konnte, handelte es sich bei ihr um einen Mann. Er schien einen hellen Umhang zu tragen. Das konnte möglicherweise auch am Licht liegen, das einfach zu bleich und kalt war.
    Der Mann bewegte sich nicht. Er zuckte nicht mal zusammen. Er rührte keinen Finger. Er stand ebenso da wie Bill Conolly, nur dass er nicht zum Haus gehörte.
    Irgendwie fühlte sich Bill besser und auch beruhigter, dass er die Entdeckung gemacht hatte. So hatte ihm das Schicksal keinen Streich gespielt. Er konnte sich nach wie vor auf seine Sinne verlassen, und seine innere Unruhe war auch nicht besonders groß, weil er einfach den Eindruck hatte, keinen Feind vor sich zu sehen. Der Mann dort hatte ihm nichts getan. Er machte zudem nicht den Eindruck, als wollte er sich im nächsten Moment auf den Reporter stürzen. Er stand einfach nur da und wartete.
    Das tat auch Bill. Oder noch. Lange wollte er nicht mehr auf der Stelle stehen. Seine rechte Hand legte er auf den Griff der Beretta. Dass die Waffe da war, beruhigte ihn. Er würde sie sehr schnell ziehen können.
    Dann ging er weiter. Mit kleinen Schritten. Er wollte dem anderen noch Gelegenheit geben, etwas zu sagen, zu erklären oder etwas zu unternehmen.
    Da tat sich nichts. Der Eindringling blieb stehen. Je
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