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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult
Autoren: Jason Dark
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gehandelt hat, dann muss dieser eine große Ähnlichkeit mit dem stofflichen Körper haben.«
    Bill kratzte sich am Kopf. »Wenn du mich so fragst, Suko, kann ich nur den Kopf schütteln und dir sagen, dass ich es nicht weiß. Ich kenne ihn nicht. Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Ich weiß auch nicht, was er mit mir oder meiner Familie zu tun hat. Hinzu kommt das Haus, das Grundstück auch. Seine Warnung hat sich angehört, als befände sich dort die Wurzel allen Übels.«
    »Was du dir nicht vorstellen kannst«, sagte ich.
    »John, das sagst ausgerechnet du. Man kann sich vieles, was vorhanden ist, nicht vorstellen. Dann ist es plötzlich da und man schaut mit großen Augen hin. Das ist mir passiert, dir ebenfalls, und es wird auch vielen anderen Menschen so ergehen. Nichts ist auf dieser Welt absolut, wie der olle Einstein schon sagte.«
    »Er sprach aber auch davon, dass es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil«, sagte ich.
    »Du bist ja super.«
    »Fiel mir nur gerade so ein.«
    »Und welches Vorurteil hast du gegen mich?«
    »Im Prinzip keines, aber dieser Geist ist nicht grundlos bei dir erschienen. Da muss es in der unmittelbaren Nähe deines Hauses etwas geben, das ihn angelockt hat.«
    »Das würde ich gern wissen.« Bill leerte jetzt seine Tasse. »Soll ich loslaufen und einen Wünschelrutengänger holen, der mein Grundstück abgeht?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Ja, ja, später. Ich hätte dann nicht zu euch kommen brauchen.«
    »Dann sollen wir also dein…« Es hatte keinen Sinn, noch etwas zu sagen, denn Bill hörte nicht zu.
    Er schaute auch keinen von uns an, sein Blick klebte auf dem Titelbild des Schamanen-Magazins.
    Suko und ich konnten sehen, wie das Blut allmählich aus seinem Gesicht wich.
    »Was hast du?« fragte ich.
    Bill deutete auf das Titelblatt. »Das Bild, John, das ist er. Das ist genau der Mann oder die Gestalt, die mich in der letzten Nacht besucht hat.«
    Suko und ich waren ganz Ohr. »Bist du sicher?« fragte ich den Reporter.
    »Ja, völlig.«
    »Aber du hast ihn nur als eine nebelhafte Gestalt zu Gesicht bekommen. Das hier ist eine Fotografie.«
    »Weiß ich alles. Aber ich bin nicht blöd, nicht verrückt und bilde mir auch nichts ein. Diese Gestalt ist mit der identisch, die mich als Geistkörper in der letzten Nacht besucht und gewarnt hat.«
    »Das ist Mongush«, sagte Suko.
    »Kenne ich nicht. Und weiter?«
    »Ein Schamane. Gewissermaßen so etwas wie ein König der Schamanen. Er ist aus dem asiatischen Russland nach London gekommen, um sich hier bei einem Schamanenkongress feiern zu lassen. Der läuft über drei Tage.«
    »Ja, davon habe ich gehört«, flüsterte Bill. Er nahm das Magazin an sich und blätterte es durch.
    Immer wenn er ein Foto entdeckte, das Mongush zeigte, schaute er länger hin, lachte des Öfteren und schüttelte den Kopf.
    »Frappierend diese Ähnlichkeit.« Er legte das Magazin zur Seite. »Ich bin mir hundertprozentig sicher.«
    »Das nehmen wir dir auch ab«, sagte ich.
    Bill, der sich in seinen eigenen Gedanken verlor, sagte mir leiser Stimme: »Und weshalb liegt das Magazin hier und nicht…«
    »Wir wollten dem Kongress heute einen Besuch abstatten«, erklärte Suko.
    »Zufall?«
    »Eher Schicksal.«
    »Das denke ich auch.« Bill lehnte sich zurück und konnte wieder lächeln. »Jetzt bin ich noch fester davon überzeugt, dass diese Begegnung etwas zu bedeuten hat. In oder an meinem Haus muss es etwas geben, das diesen Schamanen störte. Er muss es gefühlt haben und hat mich deshalb besucht.«
    Wir konnten es weder bestätigen noch ablehnen, auch wenn Bill uns auffordernd anschaute.
    »Ja«, sagte ich. »Das wird es wohl sein.«
    »Wann wollt ihr denn zu diesem Kongress?«
    Ich schaute auf die Uhr. »So schnell wie möglich. Wie wir wissen, wird er schon ziemlich früh eröffnet.«
    »Da bin ich dabei.«
    Wir hätten uns auch gewundert, wenn die Antwort anders ausgefallen wäre. Bill war es sich einfach schuldig, mit uns zu kommen. Auch für Suko und mich hatte dieser Fall, der eigentlich noch keiner war, eine andere Dimension bekommen. Besonders wenn wir dabei mit Schamanen umgingen, die sich auf keinen Fall als normale Menschen ansahen, sondern als Doppelwesen - halb Geist und halb Mensch. Der Mensch hält sich in den sichtbaren Regionen auf, der Geist kann auf Wanderschaft gehen, Kräfte dabei von überall herholen und sie für die Menschen als Heilung nutzen.
    Mir war bekannt, dass Schamanen mit Psychologen und auch
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