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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache
Autoren: Julia James
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werden. Es war hoffnungslos. Sie hatte lediglich den Schein aufrechterhalten.
    Sie hatte so viel durchgemacht! Ihre Reise durch die Jahre war so lang gewesen, hatte ihr so viele Hindernisse in den Weg gestellt, so viel Ärger und Bitterkeit verursacht. Um am Ende eine Wahrheit ins Gesicht geschleudert zu bekommen, der sie nicht gewachsen war.
    Sie hörte ihn atmen, reden – doch sie verstand seine Worte nicht. Hörte nicht die Schritte, die sich näherten.
    Dann wischten zarte Finger ihre brennenden Tränen vom Gesicht.
    „Thea – meine Thea …“
    Er umschloss ihr Kinn und hob es an. „Nicht weinen. Ich habe dich so sehr verletzt. Als ich dich dort am Fels stürzen sah, hat mich ein solches Entsetzen erfasst, wie ich es nie zuvor verspürt habe. Und so etwas will ich nie wieder erleben.“
    Zärtlich blickte er sie an. Doch sie nahm es kaum wahr, denn ihre Augen waren voller Tränen. Etwas klammerte sich um ihr Herz, so fest, so fest …
    Wieder hob er mit fester Stimme an. „Ich habe dich so sehr verletzt. Weine nicht, meine Thea. Du darfst nicht weinen! So stark, so tapfer, so schön, und ich liebe dich so – ich liebe dich so sehr!“
    Er drückte sie an sich und wiegte sie in den Armen. Behutsam strich er ihr mit einer Hand über ihr Haar und zog sie mit der anderen sanft an sich, während ihr tränennasses Gesicht an seiner Schulter ruhte.
    Wie lange und wie oft sie schon seinetwegen geweint hatte, wusste sie nicht mehr. Fünf Jahre waren eine lange Zeit.
    Gemeinsam ließen sie sich auf der Couch nieder, und schließlich beruhigte Thea sich. Sie hatte keine Tränen mehr, war unendlich erschöpft. Jetzt hatte sie den Kopf auf seinen Schoß gebettet, und er küsste ihre Augenlider.
    „Meine Thea.“
    Fragend öffnete sie die Augen. Sie wollte in seinen die Wahrheit lesen.
    „Ist das wahr?“ Ihre Stimme war ein Flüstern. Ihre Finger umklammerten seinen Arm.
    Er lächelte unsicher. Unsicher wegen ihr .
    „Ob ich dich liebe? Oh ja …“ Tief atmete er durch, sein Blick ein großes Fragezeichen. Er fürchtete ihre Entgegnung. „Ich hatte mich so nach deiner Liebe gesehnt. Und als wir in jener Nacht miteinander geschlafen haben, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war nicht fähig, die richtigen Worte zu finden, doch das, was ich fühlte, hatte ich noch bei keiner anderen Frau empfunden. Ich war mir nur sicher, dass ich dich behalten, nie mehr ohne dich sein wollte.“
    Sein Tonfall wechselte, er klang gequält. „Der Morgen, an dem du vor mir geflohen bist, war schrecklich für mich. Ich saß vor einem Scherbenhaufen. Unwissentlich hatte ich dir deine Unschuld geraubt und kannte nun den Grund deiner Flucht. Ich musste dich finden. Und als ich dich endlich aufgespürt hatte …“
    Allein der Gedanke daran schnürte ihm die Kehle zu. „Lieber wolltest du den Tod, als von mir gerettet zu werden …“ Er tat einen tiefen Atemzug. „Mir ist bewusst, dass ich keine Chance habe, dich um etwas zu bitten.“
    Ohne dass er fragen musste, gab sie ihm die Antwort. Versprechen und Offenbarung schwangen in ihrer Stimme mit. Der Druck ihrer Finger um seinen Arm wurde stärker, während sie zu ihm aufblickte. Sekunden vorher noch hatte sie sich an einem Abgrund gefühlt und geglaubt, dass ihr gesamtes Leben zerstört sei. Und nun …
    „Ich liebe dich“, flüsterte sie leise. Mehr brauchte sie nicht zu sagen – es war alles, was er hören wollte.
    Er presste ihren warmen Körper an sich und hielt sie so fest in seinen Armen, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Ein tiefes Glücksgefühl breitete sich in ihrem Herzen aus. Sie liebte ihn – und sie wurde geliebt.
    „Wie konnte das geschehen?“, fragte sie ihn leise.
    Er küsste sie zärtlich, voller Wärme. „Kannst du mir vergeben?“
    Wieder dieser Zweifel in seinem Ton, diese Ungläubigkeit.
    „Ich habe dir damals nicht den Grund genannt, warum ich auf diesen Job so dringend angewiesen war. Und, Angelos …“ Sie legte einen Finger auf seinen Mund, damit er sie nicht unterbrach. „Ich habe dich bestohlen. Niemand kann das bestreiten. Ob meine damalige Angst und Verzweiflung diese Tat rechtfertigen … ich weiß es nicht.“
    „Du hast so viel erleiden müssen … dein Leben lang“, entgegnete er mit belegter Stimme. „Vieles bewältigt und dabei so viel geleistet. Als Kat und als Thea. Mein Gott, wie sehr ich dich liebe!“ Seine Küsse wurden besitzergreifender.
    Unter seinen hungrigen Lippen öffnete sie den Mund. Verlangen flammte auf,
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