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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache
Autoren: Julia James
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1. KAPITEL
    Entspannt lehnte Angelos Petrakos sich zurück und griff nach seinem Weinglas. Dann nahm er einen Schluck von dem teuren Jahrgangswein und kostete ihn. Dabei ließ er den Blick von seinem Gesprächspartner, mit dem er gerade über ein wichtiges Joint Venture diskutierte, durch das gut besuchte Londoner Restaurant schweifen.
    Er war sich bewusst, dass er von vielen der weiblichen Gäste taxiert wurde.
    Wie viel von deren Interesse mochte ihm selbst gelten und wie viel seiner Stellung als weltweit operierender Geschäftsmann, der den Erfolg auf seiner Seite wusste? Ein kritischer Ausdruck trat in seine nachtdunklen Augen und verlieh ihnen einen schimmernden Glanz.
    Sein Vater war unfähig gewesen, den Unterschied zwischen wahrer Zuneigung und Habgier zu erkennen. Mochte er auch als Gründer des Petrakos Imperiums noch so clever gewesen sein, war er dennoch immer wieder zur Zielscheibe geldgieriger Frauen geworden. Schon als Jugendlicher hatte Angelos all dies abgestoßen. Er hasste es, miterleben zu müssen, wie sein Vater, der als harter, unbeirrbarer Geschäftsmann galt, von den Frauen schamlos ausgenutzt wurde. Sie überredeten ihn, ihnen Geld zu leihen, in ihre Geschäfte zu investieren oder mit seinem Reichtum und seinen Kontakten deren Karrieren zu unterstützen.
    Angelos hatte aus den Fehlern seines Vaters gelernt. Viel zu gut. Ganz egal, wie aufreizend oder verführerisch eine Frau auch sein mochte, wie verlockend eine Affäre mit ihr, hielt er Geschäftliches und Privates doch strikt getrennt.
    Auch wenn diese Selbstkontrolle lästig sein konnte, duldete seine Position keine Ausnahme. Er hatte noch nie zugelassen, dass eine schöne und ambitionierte Frau sich einen Vorteil durch ihn verschaffte. So lebte es sich einfacher und sicherer.
    Erneut warf er einen kurzen Blick durch das Restaurant, ohne auf die Versuche der weiblichen Gäste einzugehen, seinen Blick einfangen zu wollen. Seine Aufmerksamkeit blieb weiter bei seinem Gastgeber, der sich gerade über die komplexe wirtschaftliche Struktur ihrer Abmachung ausließ. Plötzlich verstärkte sich Angelos’ Griff um das Weinglas. Sein Blick blieb an einem Tisch auf der anderen Seite des Raums hängen.
    Eine Frau saß dort. Sie schaute nicht in seine Richtung, sodass er sie nur im Profil sehen konnte.
    Er erstarrte, ehe er langsam sein Weinglas auf dem Tisch abstellte, den Blick unverwandt auf die Frau gerichtet. Ein harter Blick.
    „Entschuldigen Sie mich einen Moment“, sagte er abrupt, ohne auf die Ausführungen seines Gesprächspartners einzugehen. Seine Stimme klang angespannt, war genauso hart wie sein Blick.
    Angelos schob den Stuhl zurück, stand auf und warf die Serviette auf den Tisch. Dann durchquerte er mit geschmeidigen, kraftvollen Schritten das Restaurant.
    Direkt auf sein Ziel zu.
    Thea hob ihr Glas, lächelte ihren Begleiter an, der mit ihr zu Abend aß, und nippte an ihrem Mineralwasser. Giles hatte sich für einen vollmundigen alten Chablis entschieden, doch sie selbst trank nie Alkohol. Nicht nur, weil er zu viele Kalorien enthielt, er war auch gefährlich. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, der schnell wieder verschwand, als Giles nun die Stimme erhob.
    „Thea …“
    Er klang zaghaft, deshalb lächelte sie ihn beruhigend an, obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Bitte mach, dass er es sagt …
    Sie hatte so hart, so lange auf diesen Moment hingearbeitet, und jetzt war das, wonach sie sich seit Jahren verzehrt hatte, in greifbare Nähe gerückt.
    „Thea …“, begann Giles erneut und klang jetzt entschlossener.
    Und wieder wollte Thea, dass er weitersprach. Bitte mach, dass er es sagt! Bitte!
    Trotz ihres stummen Flehens hielt er ein weiteres Mal inne.
    Ein Schatten fiel über den Tisch.
    Wie seltsam fuhr es Angelos gedankenverloren durch den Kopf, dass ich sie so schnell erkannt habe. Schließlich waren fast fünf Jahre seither vergangen. Und doch hatte er sie sofort bemerkt. Kurz flackerte ein Gefühl auf, das er unwillig verscheuchte.
    Natürlich hatte er sie sofort bemerkt. Er würde sie überall aufspüren. Vor ihm könnte sie sich auf Dauer nirgendwo verstecken.
    Als er nun zu dem Tisch trat, an dem sie saß, sah er, wie sehr sie sich verändert hatte. Es war bemerkenswert. Sein Blick ruhte auf ihr und er sah für einen Moment nur das, was sie der Welt zeigen wollte.
    Eine umwerfend schöne Frau. Eine Frau, die jedem Mann den Atem raubte.
    Allerdings hatte sie schon immer diese Wirkung gehabt, wenn
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