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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: Anne Mallory
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dieses Bild eines zerrissenen, gebrochenen Mannes.«
    Die Lippen zu einer harten Linie zusammengepresst, schwieg er.
    »Deshalb gehe ich. Wenn ich hierbliebe, unter diesen Umständen, wäre ich bestenfalls ein Balsam für deine Seele. Und du für meine. Kein Heilmittel. Ständig würdest du darauf warten, dass ich weglaufe, und ich würde dauernd fürchten, du könntest meiner überdrüssig werden.«
    Als sie zur Tür hinauswollte, riss er sie unsanft herum. Ihre Kleider fielen zu Boden, mischten sich mit den Papieren, die ihm entglitten. Hungrig presste er seinen Mund auf ihren, und sie konnte nicht anders, als seinen Kuss zu erwidern. Er zog sie mit sich zum Bett, und auch das ließ sie geschehen. Ein letztes Mal ihn umarmen, spüren und lieben.
    »Meine Heirat wird zwischen uns nichts ändern, Miranda.« Er umfasste ihre Hüften, und sie schmiegte sich an ihn.
    »Solange alles so bleibt, wie es ist – vielleicht nicht«, sagte sie. Für mich wird sich nie etwas ändern«, flüsterte er in ihr Ohr, und seine Küsse zogen eine heiße Spur über die zarte Haut ihres Halses. Morgen würde sie die Male sehen können, eine Erinnerung an eine leidenschaftliche Liebe.
    Sie bog den Kopf weiter zurück, um sich ihm ganz hinzugeben. Nein, selbst wenn seine Leidenschaft für sie nicht abkühlte, er konnte nicht über seinen Schatten springen. Seine Geliebte zu sein, eine Art Nebenfrau, das war das Äußerste, was er ihr zu bieten vermochte. Ansonsten musste er tun, was er seiner Stellung schuldig war.
    »Das weiß ich«, sagte sie. »Und aus diesem Grund muss ich eine Entscheidung treffen.«
    Plötzlich umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen, seine Daumen liebkosten ihre Wangen. »Kannst du mit dem Mann, der ich bin, nicht glücklich sein? Mit allem, was ich dir zu bieten vermag? Was ich niemals einer anderen geboten habe?«
    Glücklich mit ihm – das Echo seiner Worte hing in der Luft.
    »Du solltest es besser wissen, dass es so einfach nicht ist. Deine Mutter kam nie über diese Art Doppelleben hinweg.«
    Sofort verdüsterten sich seine Augen. »Ihre Situation war anders.«
    »Anders, ja. Aber auch schlimmer?«
    »Ich bin nicht mein Vater.«
    Sanft streichelte ihre Hand sein Haar. »Nein.«
    »Du bist alles, woran ich denken kann.«
    »Ja, doch das ist nicht alles.« Miranda warf sich auf ihn, grub die Finger in seine Schultern.
    Mit starken Armen umschlang er sie, presste ihren Unterkörper gegen seinen, um erneut das Feuer zu entfachen, das ihre leidenschaftlichen Begegnungen begleitete und das noch nie verzehrender gelodert hatte als bei diesem verzweifelten Beisammensein. »Könnte es denn nicht genug sein?«, fragte er flehend.
    Sie glitt von ihm herunter, setzte sich mit dem Rücken zu ihm auf die Bettkante und versuchte ihre Atemzüge zu beruhigen.
    »Bleib bei mir«, bat er leise.
    Sie betrachtete ihre Hände. Ihre fleckigen, rissigen Finger. »Ich habe Charlotte Chatsworth kennengelernt, und ich glaube, du wirst glücklich mit ihr.« Es tat so unendlich weh, das auszusprechen.
    »Bleib bei mir.«
    »Du wirst heiraten, deiner Frau verpflichtet sein. Und deinen Kindern.«
    Unfähig, ihn anzuschauen, schloss sie die Augen. Eine Ehe mit ihm, das lag weit außerhalb ihrer Welt, war nie auch nur ein Gedanke gewesen. Mit Mr. Pitts hingegen, dem vertrauten Brieffreund, oder mit Eleutherios, der ihr so schöne, einfühlsame Worte geschrieben hatte – mit Männern von ihrem Schlag, das wäre möglich gewesen. Nun waren sie mit Maximilian in unerreichbare Dimensionen verschwunden.
    Und eine lebenslange Geliebte mochte sie nicht sein. Seine Kinder aus der Entfernung zu bewundern, sich dauerhaft im Hintergrund zu halten und ständig in der Furcht zu leben, irgendwo seiner Frau über den Weg zu laufen – das konnte und wollte sie nicht, selbst wenn die Gesellschaft es akzeptierte. Sie hatte geglaubt, sie würde es schaffen, weil sie ihn liebte. Aber das war schließlich nicht alles …
    »Nein, ich kann nicht.« Sie stand auf, drehte sich um und sah ihn auf dem Bett knien, inmitten zerwühlter Laken. Es zerriss ihr das Herz. »Tut mir leid«, flüsterte sie, »ich kann es wirklich nicht.«
    »Und wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?«
    »Oh, ich …«
    Ihre Gedanken verwirrten sich, ein maßloser Schmerz packte sie. Überwältigt von seinem Geständnis war sie kurz davor, einfach nachzugeben und zu nehmen, was er ihr bot. Mit ihm zu leben, auf welche Weise auch immer. Aber dann straffte sie ihre Schultern, wich
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