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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: Anne Mallory
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Vorprogramm gezeigt wurde. Vergaß sie das Aufsehen, das sie erregte, oder akzeptierte sie es einfach?
    Sie liebte ihn. Das hatte sie gesagt.
    Und bot er ihr nicht ein wunderbares Leben? Freiheit und Unabhängigkeit, die Möglichkeit einer problemlosen Trennung, wenn sie es wollte? Er musterte die Frauen in den Logen ringsum. Fröhlich lachten und schwatzten sie, einige strichen etwas zu gewagt ihre Reize heraus, andere schauten sich verstohlen oder offenkundig nach neuen Beschützern um. An diesem Abend waren, einer stillschweigenden Übereinkunft folgend, überwiegend die nicht ganz so respektablen Damen anwesend, allein oder in Begleitung ihrer aristokratischen Gönner.
    Mit einem Mal erkannte er auch das falsche Lächeln, die gekünstelte Fröhlichkeit bei der einen oder anderen. Die neidischen Blicke. Sie taxierten einander, weil sie Rivalinnen waren. Bestürzt runzelte er die Stirn. Früher war ihm das völlig entgangen, und es hatte ihn nicht interessiert.
    Jetzt fand er das Ganze traurig. Sogar die Frauen, die sich zu amüsieren schienen, wirkten nervös. Waren zu eifrig bestrebt, ihren Begleitern zu gefallen oder andere Männer zu umgarnen. Jägerinnen und Gejagte. Irgendwie gewann er den Eindruck, sie würden einfach nur ihre Arbeit erledigen, eine bezahlte Arbeit, und alles tun, um das Erreichte zu sichern. Und traf das etwa nicht zu?
    Eine Geliebte war im Grunde eine Gefangene ihrer Freiheit und in ihrer ganzen Existenz überdies vom Wohlwollen ihres Partners abhängig. Und er hatte gerade noch gedacht, er würde Miranda ein beneidenswertes Leben bieten.
    Entschlossen verdrängte er sein Unbehagen. Miranda musste nichts befürchten – niemals würde er sich von ihr trennen. Dennoch wurde er die einmal heraufbeschworenen Geister nicht los. Natürlich musste er alles sorgfältig planen. Sie würde einen Landsitz haben und ein Stadthaus. Verächtliche Blicke drohten ihr als seiner Geliebten kaum, ihre Zukunft wäre gesichert. Dass sie hinter seiner Ehefrau ins zweite Glied treten musste, war ihr bekannt. Sie hatte nach eigenem Bekunden diesen Weg freiwillig gewählt, weil sie ihn liebte. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und er fühlte sich plötzlich schrecklich elend.
    Ihr fiel es so leicht zu lieben, sich hinzugeben. Unbefangen ging sie auf andere Menschen zu, sogar auf die Dienstboten. Sie kannte keine Bitterkeit, und dank ihres offenen Wesens würde sie leicht neue Freunde finden. Im Grunde genommen brauchte er sie dringender als sie ihn … Bei dieser Erkenntnis stockte ihm der Atem, doch bevor er über die Konsequenzen nachdenken konnte, klopfte es an der Tür zur Loge.
    Als er sich umdrehte, kam Chatsworth herein. Ärger stieg in Downing auf, der sich noch steigerte, als er dahinter Messerden entdeckte. Immer und überall drängte sich dieser klatschsüchtige Idiot vor, um nur ja nichts zu verpassen. Zweifellos hoffte die notorische Plaudertasche auch an diesem Abend auf pikante Informationen.
    Chatsworth machte es sich bequem, und Messerden sank ebenfalls in einen Sessel und musterte Miranda, vorerst zu seinem Kummer nur von hinten. Hoffentlich hatte er sich nicht bereits irgendeine Klatschgeschichte ausgedacht.
    Ach, Miranda !
    » Nun, Downing?« Chatsworth musterte den Viscount bedeutungsvoll. »Fangen Sie an, sich häuslich niederzulassen?« Zeigen Sie Ihre Geliebte bereits vor Ihrer Gemahlin herum?, interpretierte Downing die Frage .
    »Guten Abend, Chatsworth«, grüßte er kühl und sah, wie Miranda sich versteifte, obwohl sie weiterhin konzentriert dem Geschehen auf der Bühne folgte.
    »Großer Gott, Mann, das hättest du mir früher erzählen sollen«, jammerte Messerden. »Deinetwegen habe ich achtzig Pfund verwettet.«
    »Das kannst du dir sicher leisten.« In all den Jahren, seit sie einander kannten, hatte er dem Mann oft genug zu beträchtlichen Gewinnen verholfen.
    »Trotzdem wünschte ich, du hättest mich informiert«, seufzte Messerden und starrte Miranda an. »Dann hätte ich Unsummen einnehmen können. Eigentlich war ich fest davon überzeugt, du würdest dich wie üblich verhalten. Erobern, verführen, abservieren …«
    Nie zuvor hatte Downing den Mann widerwärtiger gefunden.
    Chatsworth lachte leise. »Offenbar beginnt jetzt Downings neuer Lebensabschnitt.«
    Spöttisch hob Messerden die Brauen. »Und wie geht es Ihrer reizenden Tochter, Sir?«
    »Vielen Dank, sehr gut. Heute Abend musste sie den Ball bei den Peckhursts wegen leichter Kopfschmerzen leider vorzeitig
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