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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: Anne Mallory
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sollst du mir zeigen, Miranda.«
    »Habe ich das nicht längst getan?« Beinahe zitterte ihre Stimme, war kaum mehr als ein vibrierendes Wispern in ihrer Kehle.
    Statt zu antworten, befreite er jetzt einen Finger nach dem anderen von der seidenen Umhüllung und legte gleichzeitig Zentimeter um Zentimeter ihrer Seele bloß. Dann umschloss er ihre Finger mit seiner warmen Hand, liebkoste die Armbeuge und die empfindsame Haut am Handgelenk.
    Miranda holte tief Atem. Was würde er tun, wenn er ihre Hände sah? Nicht in dunklen Räumen oder im Wasser eines Baches, sondern im hellen Sonnenlicht, das grausam jeden Makel enthüllte: raue Handkanten und aufgesprungene Fingerkuppen, eingerissene Nagelbetten und Tintenflecken. Sauber aber rundherum unansehnlich.
    Sie schloss die Augen, als er ihre Hände zwischen seinen Fingern hin und her drehte. »Wenn du willst, bade ich sie in Milch, Miranda. Oder ich halte sie einfach nur fest, weil sie ein Teil von dir sind.«
    Vor lauter Rührung konnte sie kaum atmen, nur schwer schlucken und schon gar nicht sprechen. »Oh?« Mehr brachte sie nicht heraus. Würde ihr bloß ein witziger, geistreicher Kommentar einfallen … Doch sie war eben nur Miranda Chase, und der fehlten die Worte, wenn sie sich verwirrt fühlte.
    »Ja«, bestätigte er, nahm einen ihrer Zeigefinger in den Mund und liebkoste ihn mit seiner Zunge, bevor er ihren Nacken umfasste.
    »Ja«, flüsterte er. »Deine Lippen schmecken so gut wie nichts anderes, was ich jemals gekostet habe. Selbst wenn sie trocken und rissig wären, würde ich sie lieben und davon trinken wie aus kostbarstem Kristall, weil sie mir die Essenz deines Wesens bieten.«
    Liebesbezeugungen, wie sie sie nur in Büchern vermutet hatte. Zumindest bis er ihr eine Art von Liebe eröffnete, die weit über das respektvoll liebende Verhältnis ihrer Eltern etwa hinausging. Eine Liebe, die Leidenschaft und Zärtlichkeit und Poesie verband, die Raum ließ für große Gefühle.
    Er hob sie hoch und trug sie in sein Schlafzimmer, legte sie auf das Bett und setzte sich zu ihr. In seinen Augen stand ein Rest jener Angst und jenes Verlustes, als er dachte, sie sei abgereist und würde ihn für immer verlassen.
    Seine Hand glitt an ihrem Bein hinauf, seine warmen Finger fanden den Weg zwischen ihre Schenkel. Langsam begann er sie zu entkleiden, bis sie völlig entblößt vor ihm lag. Auch wenn er es selbst noch nicht wusste, gehörte sie ihm bedingungslos und ohne Wenn und Aber.
    Während er sie küsste und streichelte, schaute sie zur Zimmerdecke hinauf, sah Cupidos, die Pfeile auf unachtsame Gestalten schossen. Fast wie ein Abbild seines und ihres Lebens.
    Aber es war ihre Entscheidung, bei ihm zu bleiben. Seine Geliebte zu werden. In bürgerlichen Kreisen sahen das manche sogar als gesellschaftlichen Aufstieg, als Schritt nach oben an. Georgette zum Beispiel würde außer sich sein und es als ein großes Glück betrachten … Und all die kostbaren Geschenke, die sie bekäme und eigentlich nicht brauchte, und die Reisen, die sie machen könnte, die eine oder andere vielleicht mit ihm .
    Besitzergreifend spürte sie die Hände unter ihren Hüften.
    Mehr als seine Geliebte konnte sie nicht sein. Doch nichts auf der Welt hinderte sie daran, ihn zu lieben. Und ihn hinderte nichts, sie zu lieben. Obwohl er so etwas niemals ausgesprochen hatte, wusste sie, dass er etwas für sie empfand. Viel vermutlich sogar, denn sonst wäre sie nicht hier, nicht bei ihm.
    Heiße Lippen küssten ihren Bauch, die Unterseite ihrer Brüste. Automatisch wühlten sich ihre Finger in sein Haar. Zwischen ihre Knie drängten sich starke Schenkel. Sie begehrte ihn. Jetzt. An die Zukunft konnte sie später denken. Für den Moment wollte sie nur ihr Verlangen stillen und seines. Sie schob ihn zur Seite, um ihn ebenso zu berühren wie er sie, um sein Stöhnen zu hören, die wilde Leidenschaft in seinen verschleierten Augen zu sehen, ihn so maßlos zu erregen, dass nichts mehr außer ihr für ihn existierte. Hier und jetzt gehörte er ihr, allein ihr.
    Seine Armbeugen würde sie küssen, seine Brust liebkosen, an seinem Hals knabbern und seine Wärme spüren. Seine Männlichkeit umfassen und erregen, erst mit langsamen, sanften Bewegungen, dann mit kurzen, schnellen, heftigen an der Spitze. Seinem Atem lauschen so wie er ihrem, ihm alles geben …
    Blitzschnell drehte er sie wieder auf den Rücken, war über ihr. Die Cupidos an der Decke verschwammen vor ihren Augen, als er in sie eindrang.
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