Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
sehnte sich nach seiner Berührung, auch wenn er sie nicht meinte.
    Gemeinsam fielen sie aufs Bett. Keegan löste sich von ihr und zerrte seine Jeans herunter. Wie ein Wilder kam er ihr vor, als er auf sie hinunterstarrte und ihren Namen ausstieß.
    Ihren Namen. Zu ihrer großen Erleichterung hatte er sie nicht Psyche genannt.
    Einladend reckte Molly ihm die Arme entgegen.
    Dieses Mal würde es kein Vorspiel geben, das wusste sie. Er wollte sie nehmen. Und sie wollte ihm alles geben.
    Keegan legte sich auf sie und sah ihr lange in die Augen. Sein Körper war hart und kalt. Sie zog die Bettdecke über ihn und seufzte klagend, als er noch einmal kurz ihre Brüste küsste. Dann spreizte er ihre Schenkel. Sie nickte. Keegan drang in sie ein, verharrte. Sie stöhnte seinen Namen. Erst da stieß er tief in sie. Molly schrie auf vor Lust.
    Abrupt hielt er inne. „Molly?“
    Weinend nahm sie sein geschwollenes, zerschlagenes Gesicht in beide Hände und küsste ihn mit all der Liebe, die sie für ihn empfand.
    Sie schliefen miteinander.
    Hart.
    Schnell.
    Lustvoll bäumte Molly sich auf, als der Orgasmus sie erfasste. Sie vergrub die Finger in seinem nassen Haar, suchte nach seinen Lippen, stieß die Hüfte nach oben, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Keegan kam nach ihr, sie spürte, wie er sich warm in ihr verströmte, und hielt ihn fest, als er zitternd auf sie sank. Innig drückte sie ihn an sich, streichelte seinen Rücken, sein Haar – so lange, bis das Zittern verebbte. In Gedanken konnte sie sagen, was sie nicht auszusprechen wagte.
    Ich liebe dich, Keegan McKettrick .
    Molly stand auf der Treppe der Kirche, in der in vier Wochen Rance und Emma heiraten wollten. Es sollte eine rauschende Hochzeit werden – weiße Spitze, Rosenblätter auf dem Boden, Gäste in bunter, fröhlicher Kleidung, ein triumphaler Marsch, gespielt auf der Kirchenorgel.
    Heute aber war keine Freude zu spüren, obwohl die Sonne schien. Denn heute wurde Psyche Ryan beerdigt. Florence saß steif in der ersten Bank. Ausdruckslos starrte die alte Frau auf Psyches glänzenden, mit Pfingstrosen geschmückten Sarg und schien niemanden um sich herum wahrzunehmen.
    Seit Psyches Tod verhielt Keegan sich Molly gegenüber kühl und distanziert. Er stürzte sich in körperliche Arbeit, fütterte und striegelte die Pferde, schlug Nägel in Zäune, nahm Geräte im Schuppen auseinander und baute sie wieder zusammen. Nachts schlief er mit Molly und verschaffte ihrem Körper Lust, berührte dabei aber niemals ihr Herz.
    Durch die offene Kirchentür drangen die sanften Klänge von „Amazing Grace“.
    Tränen trübten ihren Blick. Sie spürte eine Berührung am Ellbogen.
    „Es ist Zeit“, sagte Jesse leise. Keegan braucht dich, schien sein Blick zu sagen. Bereitwillig ließ sie sich von ihm in die überfüllte Kirche zu ihrem Platz neben Keegan führen, der so unbewegt dasaß wie die Marmorstatuen hinter den Gräbern auf dem Friedhof.
    Wie sehr sehnte sie sich danach, seine Hand zu nehmen oder wenigstens seine Schulter zu berühren. Aber sie wagte es nicht. Zu seiner Linken saß Devon. Das Mädchen betrachtete die Trauergäste, ernst und doch zugleich geschützt durch ihre Jugend und Unschuld. Devon hatte Psyche kaum gekannt, und wenn sie traurig war, dann vor allem über den Schmerz ihres Vaters.
    Keegans Augen waren trocken, aber rot gerändert. Jesse, der in der Bank hinter ihnen saß, tat nun, was sie nicht gewagt hatte. Er legte eine Hand auf Keegans Schulter. Sofort wich dieser zur Seite. Außer nachts, wenn er sich in Molly vergrub, ertrug er es nicht, angefasst zu werden.
    Auf ein Zeichen des Pfarrers versammelten sich die Sargträger. Jeder ergriff einen der schimmernden Messinggriffe.
    Nach dem Gottesdienst ging Molly zögernd auf Keegan zu. Heute Nacht würde er ein anderer sein, allein mit ihr im Schlafzimmer. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sie sich nach diesen Nächten. Gleichzeitig fürchtete sie sich vor ihnen. Es graute ihr, sich ihm so hinzugeben und doch immer zu wissen, dass sie nur der Ersatz für eine andere Frau war.
    „Lucas ist müde“, sagte sie leise. „Ich bringe ihn nach Hause.“
    „Ich hole den Wagen“, verkündete Keegan.
    Trotz aller Probleme mit Psyches Haushälterin fiel Molly der nun folgende Abschied von Florence schwer. „Ich werde Ihnen Fotos schicken. Und Sie können Lucas jederzeit besuchen“, versprach sie.
    Tränen schimmerten in den Augen der älteren Frau, als sie sich vorbeugte, um dem Jungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher