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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste
Autoren: Linda Lael Miller
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will“, antwortete Keegan mit ruhiger, tiefer Stimme.
    „Dann erkläre ich Sie kraft meines Amtes zu Mann und Frau. Keegan, Sie dürfen die Braut nun küssen.“
    Sanft drehte Keegan Mollys Gesicht zu sich, legte eine Hand unter ihr Kinn und beugte sich vor. In Anbetracht seiner geschwollenen Lippen leistete er erstaunlich gute Arbeit.
    Nachdem Keegan sich zögernd von ihr gelöst hatte, traten Jesse und Rance vor und küssten sie auf die Wange. Beide lachten sie mit ihren arg mitgenommenen Gesichtern an. Emma, Cheyenne und Joanie umarmten sie.
    Molly bedankte sich für die Glückwünsche, dann lief sie zu Psyche, die schmal, zerbrechlich und tapfer in ihrem Rollstuhl unter den schützenden Ästen der Eiche saß.
    „Passen Sie gut auf ihn auf“, bat Psyche feierlich. In ihren Augen mischten sich Freude und Schmerz.
    „Ich werde Lucas eine gute Mutter sein.“
    „Ich weiß.“ Psyche sah sie lange an. „Ich spreche von Keegan. Bitte geben Sie ihm die Chance, einen Weg zu Ihnen zu finden.“
    Behutsam legte Molly ihren Brautstrauß in Psyches Schoß. „Ich danke Ihnen, Psyche. Danke, dass Sie mir verziehen haben. Danke, dass Sie mir Lucas überlassen und …“
    „Keegan?“, fragte Psyche lächelnd, hob den Strauß und atmete den Duft der Blüten ein. „Es ist nicht leicht, mit ihm auszukommen, aber es ist leicht, ihn zu lieben, nicht wahr?“
    Molly schluckte. „Ja. Ja, das ist es.“
    Tränen schimmerten in Psyches Augen. „Lieben Sie ihn, Molly. Lieben Sie Keegan, nicht nur für sich selbst, sondern auch für mich.“ Psyche gab ihr den Strauß zurück. „Er gehört Ihnen“, sagte sie. „Genauso wie Keegan. Und Lucas war schon immer Ihr Sohn. Ich habe ihn mir nur für eine Weile ausgeborgt.“
    Vor Mollys Augen verschwamm Psyches Gesicht, und als sie die Tränen weggeblinzelt hatte, stand mit einem Mal Florence hinter dem Rollstuhl und schob Psyche zurück ins Haus.
    Mit tränenverschleiertem Blick sah Molly, wie Keegan sich aus der Gruppe löste, Florence sanft zur Seite schob, sich über Psyche beugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte.
    Für Flitterwochen reichte die Zeit nicht. Travis hatte eine Vereinbarung an Shelleys Anwalt gefaxt, und jede Sekunde konnte die Hölle über ihn hereinbrechen. Außerdem konnte Psyche jeden Moment sterben.
    Die erste Nacht wollte Keegan mit Molly allein in seinem Haus verbringen. Devon übernachtete bei Jesse und Cheyenne, Lucas blieb bei Florence und Psyche. Die Tage, Stunden oder gar Minuten mit ihm wurden für Psyche immer wertvoller.
    Jemand zupfte an Keegans Ärmel. Devon lächelte zu ihm hoch. „Molly hat gesagt, dass du im Stall gestolpert bist und dich verletzt hast.“ Sie hielt stirnrunzelnd inne. „Sind Onkel Jesse und Rance auch gestolpert?“
    Sein Lachen löste endlich ein wenig von der Anspannung, die ihn plagte.
    „Nein, Winzling“, flüsterte er mit heiserer Stimme. „Molly wollte dich bloß schonen. Deine Onkel und ich haben uns vorgestern hinter dem Stall geprügelt.“
    Devons Augen weiteten sich. „Wieso?“
    „Wieso wir uns geprügelt haben?“
    „Ja.“
    „Weil wir manchmal ziemlich bescheuert sind. Und weil wir McKettricks sind.“
    In diesem Moment winkte Travis, der gerade in sein Mobiltelefon sprach, Keegan zu sich. Dieser küsste seine Tochter auf den Kopf. „Hol dir ein Stück Kuchen. Ich muss kurz mit Travis sprechen.“
    Travis schob Keegan in das Büro von Psyches Vater und schloss die Tür.
    „Shelley ist mit der Adoptionsvereinbarung nicht einverstanden.“
    Keegans Herz setzte aus.
    „Sie will fünf Millionen bei Vertragsabschluss und den Rest nach der Adoption. Dann ist sie bereit zu unterschreiben.“
    „Wirklich?“
    „Keegan, wir reden hier über fünf Millionen Dollar . Das Ganze könnte ein Trick sein.“
    „Nein, wir reden nicht über fünf Millionen Dollar. Wir reden über Devon.“
    „Ich will doch nur sagen, dass du ein sehr hohes Risiko eingehst. Es geht nicht nur um dein Seelenheil, sondern auch um das von Devon.“
    „Was würdest du an meiner Stelle tun, Travis? Und ich will jetzt kein Anwaltsgequatsche hören. Sag mir die Wahrheit.“
    Seufzend fuhr sein Freund sich mit einer Hand durchs Haar. „Ich würde Shelley das Geld geben und beten, dass sie die zweite Rate dringend genug will, um sich an die Vereinbarung zu halten.“
    „Sag Shelleys Anwalt, dass wir das Geld überweisen, sobald sie ihre Unterschrift notariell hat beglaubigen lassen.“
    „Bist du sicher?“
    „Ich bin sicher.“
    „Und
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