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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste
Autoren: Linda Lael Miller
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wann willst du Devon davon erzählen?“
    „Morgen“, antwortete Keegan. „Wenn sie nach Hause kommt.“
    Travis nickte. „Je eher, desto besser, Kumpel.“ Er schlug Keegan auf die Schulter und grinste. „Eines noch: Gratuliere. Du hast heute geheiratet, erinnerst du dich?“
    „Das tue ich.“
    „Dann schnapp dir deine Braut und bring sie nach Hause.“
    Würde Triple M für Molly jemals ein richtiges Zuhause sein? Oder würde sie nach Los Angeles zurückkehren, sobald das Jahr vorüber war? In Los Angeles besaß sie schließlich ein eigenes Leben, Freunde und ihre Agentur.
    „Keeg?“ Travis tippte ihm mit einem Finger auf die Stirn. „Hör einfach auf, so viel Zeit in deinem Kopf zu verbringen.“ Er legte eine Hand auf Keegans Herz. „Und denk ab und zu damit.“
    „Was zum Teufel soll das nun wieder bedeuten?“
    „Denk mal darüber nach.“
    Damit verschwand Travis.
    Als Molly und Keegan die Ranch erreichten, regnete es in Strömen. Keegan parkte den Jaguar so nah wie möglich am Haus, nahm Molly auf den Arm und rannte los. Trotzdem wurden sie pitschnass.
    Schwer atmend stellte er Molly im Haus auf die Beine. Regentropfen glitzerten in seinem Haar und an seinen Wimpern. Mollys Herz wollte vor Glück und Schmerz zerspringen.
    Ich liebe dich, hätte sie am liebsten gesagt. Doch das wagte sie nicht. Sie könnte es nicht ertragen, Mitleid oder Bedauern in seinen Augen zu sehen.
    „Du solltest dir besser etwas Trockenes anziehen“, sagte er. „Ich muss Spud und die Pferde füttern.“
    Einen Moment blieb Molly unschlüssig stehen, dann lief sie hinauf und öffnete verschiedene Türen, bis sie das Schlafzimmer fand. Dort tauschte sie ihr elegantes Kleid, die Strumpfhose und die hochhackigen Schuhe gegen Jeans, dicke Socken und ein Hemd von Keegan. Zuletzt schlüpfte sie in bequeme Turnschuhe.
    Als Keegan aus dem Stall zurückkam, prasselte ein Feuer in dem alten Holzofen.
    In den nassen Kleidern blieb er eine Weile stumm auf der Schwelle stehen, bevor er tropfend den Raum durchquerte. „Du hast ein Feuer gemacht“, bemerkte er verblüfft.
    „Also bitte.“ Molly lächelte tapfer. „So schwer ist das nun auch wieder nicht. Ein bisschen Zeitungspapier, Anmachholz, ein Streichholz und – voilà – schon hat man ein hübsches, knisterndes Feuer. Das habe ich mindestens tausend Mal im Fernsehen gesehen.“
    Sein Blick wurde weich.
    „Bleib, wo du bist.“ Molly sauste aus der Küche. Wenige Minuten später kam sie mit einem großen Handtuch, Jeans und einem Sweatshirt zurück.
    Inzwischen hatte Keegan eine Kanne Kaffee aufgesetzt und dabei überall auf dem Küchenboden Schlammspuren hinterlassen.
    Molly tupfte ihm vorsichtig mit dem Handtuch sein Gesicht ab. Danach rubbelte sie ihm energisch das Haar trocken, bis es ihm in allen Richtungen vom Kopf abstand. Beide mussten lachen.
    Gerade als er eine Hand an ihre Hüfte legte und sie an sich ziehen wollte, klingelte das Telefon. Das zweite Klingeln wirkte noch beharrlicher als das erste.
    Stöhnend ließ Keegan Molly los, wappnete sich sichtlich und griff nach dem Hörer.
    Molly musterte sein Gesicht, während er zuhörte. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, blieb aber wie angewurzelt stehen, als sie den abwehrenden Blick in seinen Augen sah.
    „Nein“, sagte er ins Telefon. „Du solltest jetzt nicht allein sein, Florence.“
    Da schloss Molly die Augen.
    „In Ordnung“, fuhr Keegan fort. „Gut, wenn du dir sicher bist. Ja. Ich komme gleich morgen früh. Bis dahin …“ Er brach ab, nickte. „Ist gut. Danke.“ Sehr langsam legte er den Hörer auf.
    „Psyche?“, fragte Molly, als sie es nicht länger aushielt.
    „Ja.“ Keegan sah sie nicht an. „Vor einer halben Stunde.“
    Die ganze Zeit hatte Molly erwartet, dass Keegan zusammenbrechen würde, wenn es so weit war. Doch er rührte sich nicht. Sie schlug die Hand vor den Mund und weinte. Einen Moment wirkte Keegan unsicher, ob er sie in den Arm nehmen sollte. Stattdessen wandte er sich ab, öffnete die Tür und starrte in den Regen hinaus.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie versucht hatte, ihn weiter mit dem Handtuch abzutrocknen und er ihr Handgelenk umklammerte. Wie er sie anstarrte und schließlich küsste – nicht zärtlich, sondern fordernd und grausam. Molly spürte, dass dieser Kuss nichts mit ihr und alles mit Psyche Ryan zu tun hatte. Wie sie ins Schlafzimmer kamen, wusste sie hingegen nicht mehr. Dort streifte er ihre Kleider ab, nicht grob, aber auch nicht zärtlich.
    Sie
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