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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste
Autoren: Linda Lael Miller
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machen. Wegen der Begegnung mit Psyche und dieser Molly Shields hatte er es aber auf heute verschoben.
    „Hi Dad“, meldete Devon sich.
    „Hi Babe. Hast du deine Tasche schon gepackt? Ich kann dich in einer dreiviertel Stunde abholen.“
    Eine kurze Pause entstand. „Mom meinte, du hättest mich vergessen. Darum hast du gestern nicht angerufen.“
    Keegan umklammerte das Lenkrad mit seiner freien Hand. „Das tut mir ehrlich leid, Devon. Aber du bist mein kleines Mädchen, und ich könnte dich niemals vergessen. Ich werde dir alles erklären, wenn ich dich abhole, okay?“
    „Okay.“
    „Bin schon auf dem Weg.“
    „Ich warte auf dich“, versprach Devon.
    Und das tat sie. Sie saß, die langen Beine von sich gestreckt, auf der Veranda, neben sich eine Tasche und einen riesigen rosa Teddybär. Das hellbraune Haar fiel ihr bis auf den Rücken. Als sie Keegans Auto sah, sprang sie auf, schnappte sich Tasche und Bär und stürzte auf ihn zu.
    Die Verandatür öffnete sich, und Shelley trat heraus.
    Scheiße, dachte Keegan. Er hatte gehofft, seiner Exfrau aus dem Weg gehen zu können. Womit er im Grunde schon eine Stunde nach der Eheschließung begonnen hatte. Während Devon ihre Sachen auf dem Rücksitz des Jaguars verstaute und dann vorn einstieg, stieg er aus und ging zu Shelley.
    „Sie hat den ganzen Abend auf deinen Anruf gewartet.“
    „Ihr hättet auch mich anrufen können, oder?“
    „Es ist nicht meine Aufgabe, mich um deine Termine zu kümmern.“ Gekonnt verzog Shelley die Lippen zu einem Schmollen. „Rory und ich erwägen ernsthaft, nach Paris zu ziehen. Ich habe im Internet schon ein wundervolles Internat für Devon gefunden.“
    Es war nicht das erste Mal, dass Shelley einen Umzug nach Paris erwähnte, doch von einem Internat war bisher nie die Rede gewesen.
    „Meinetwegen kannst du mit Rory auch nach Riad ziehen. Aber meine Tochter wird die Vereinigten Staaten nicht verlassen. Punkt.“
    „Sie ist nicht deine Tochter“, erinnerte Shelley ihn kühl.
    „Wir waren zum Zeitpunkt von Devons Geburt verheiratet“, sagte er leise. „Wenn du nicht gerade planst, im Fernsehen aufzutreten und irgendeinen Moderator das Ergebnis eines Vaterschaftstests verlesen zu lassen, hast du keine verdammte Chance in dieser Hinsicht.“
    Verärgert starrte sie ihn an.
    „Rory könnte sie natürlich adoptieren“, fuhr Keegan fort, der so etwas nur über seine Leiche zulassen würde. „Aber dann würde ich umgehend die Unterhaltszahlungen einstellen, und das weißt du nur zu gut, nicht wahr?“
    „Ich hasse dich, Keegan McKettrick.“
    „Geht mir genauso, Kindchen.“ Er winkte Shelley munter zu und wandte sich ab.
    „Du bist ein Mistkerl, Keegan“, rief sie ihm hinterher.
    „War wie immer schön, mit dir zu reden.“ Damit öffnete Keegan die Fahrertür und setzte sich hinters Lenkrad. Shelley sah ihnen mit wütendem Gesicht hinterher, als sie davonfuhren.
    „Ich will nicht nach Paris“, verkündete Devon.
    Erschrocken warf er ihr einen Seitenblick zu. Hatte sie das Gespräch mit Shelley doch verfolgt? Keegan betete, dass es nicht so war.
    „Mach dir keine Gedanken darüber“, entgegnete er.
    „Ich kann kein Französisch.“
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter und stellte fest, wie angespannt seine Tochter war. „Du wirst nicht nach Frankreich gehen.“
    „Mom sagt, es wäre romantisch. Paris, meine ich. Sie kommt immer ins Schwärmen, wenn sie davon spricht. Sie und Rory wollen im Regen Händchen halten.“
    Keegan unterdrückte ein Seufzen. „Ich habe nachgedacht, Dev“, begann er vorsichtig. „Wie würde es dir gefallen, mit mir auf der Ranch zu leben? Für immer, meine ich?“
    „Das würde Mom nicht erlauben.“ Er sah, wie sie das Kinn in das rosa Fell des Teddybärs drückte, den sie fest umklammerte. „Sie braucht die Unterhaltszahlungen.“
    „Das hat sie dir gesagt?“
    „Ich habe gehört, wie sie mit Rory darüber gesprochen hat.“
    „Sie liebt dich, Sweetheart. Das weißt du doch.“
    „Vielleicht.“ Nach kurzem Schweigen fügte Devon hinzu: „Die beiden streiten viel. Über Geld. Darüber streiten sie am meisten. Rory will heiraten, aber Mom sagt, dass sie dann kein Geld mehr hätten.“
    „Du wirst auf kein Internat in Paris gehen“, erklärte Keegan. Das war zwar nur ein schwacher Trost, aber mehr konnte er ihr im Moment nicht bieten.
    „Versprochen?“, wollte sie wissen.
    „Gott ist mein Zeuge“, entgegnete Keegan.
    Devon lachte. „Das sagt Scarlett O’Hara in Vom
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