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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin
Autoren: Roger Zelazny
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bislang verpönte Sexualität in der Science Fiction aufwerteten –, und sie waren auch nicht die ersten, die sich für eine literarische Science Fiction einsetzten – man denke nur an längst etablierte Autoren wie Bradbury oder Vonnegut. Aber sie waren die ersten, die dies nach Art einer literarischen Schule taten und damit letztlich eine Bresche schlugen. Denn die Leser folgten ihnen.
    So wurde von allem Roger Zelazny schon in der Frühphase seiner Karriere ein gefeierter Autor, den man mit allerlei Preisen bedachte. Zum Durchbruch half ihm vor allem die Story A Rose for Ecclesiastes (Die 2224 Tänze des Locar), die 1968 in einer Umfrage des Verbandes der amerikanischen SF-Autoren (SFWA) auf dem 6. Platz einer ewigen Bestenliste landete.
    Roger Zelazny wurde 1937 in Cleveland/Ohio geboren, studierte an der Universität, schloß mit einem akademischen Grad ab und arbeitete anschließend als Angestellter der Sozialversicherung. Er schrieb zunächst Lyrik, veröffentlichte aber ab 1962 Science Fiction. 1969 gab er seinen Job auf und wurde freier Schriftsteller. Zu seinen großen Romanerfolgen gehören This Immortal (Fluch der Unsterblichkeit) und Lord of Light (Herr des Lichts), die beide mit dem HUGO Award ausgezeichnet wurden, ferner The Dream Master (Herr der Träume). Einer seiner Romane, Damnation Alley (Straße der Verdammnis), wurde verfilmt, und großer Popularität erfreuten sich auch die Fantasy-Romane um Corwin of Amber.
    Im SF-Werk Zelaznys offenbaren sich Gegensätze, die auf den ersten Blick scheinbar schwer miteinander zu versöhnen sind. Da ist der Intellektuelle Roger Zelazny, ambitioniert, belesen, weiter Horizont, große Allgemeinbildung, bereit zu allerlei stilistischen Experimenten. Und dann gibt es den anderen Zelazny, der weit hinter sich selbst zurückweicht, pure Unterhaltung schreibt, sich mit Zuckersaft statt Honig zufriedenzugeben scheint.
    Aber Zelazny ist dies alles zusammen, und am besten ist er in der Tat, wenn er die ganze Palette einbringt: nicht nur den Intellektuellen, den Spieler, sondern auch den Erzähler, den flapsigen Unterhalter. Dann kommt etwas heraus, wie es sich in seinen besten Kurzgeschichten präsentiert: durchdachter Plot, hier und da ein kleiner intellektueller Spaß oder Kitzel, ein bißchen Humor, ein bißchen Zynismus, dazu Saft und Kraft abenteuerlicher Unterhaltung.
    Tore in der Wüste (Doorways in the Sand, Moewig-SF 3525) ist so ein Roman, in dem die Mischung stimmt. Man kann ihn lesen als spannende Geschichte mit teilweise recht kauzigen Charakteren. Man kann ihn als Satire auffassen. Man kann sich an den zahlreichen Einfällen geistigen, sprachlichen wie typographischen – erfreuen. Das einzige, was man wohl mitbringen muß, was man sich bewahrt haben muß, ist die Fähigkeit, sich einem gewissen Staunen, einem spielerischen Vergnügen hingeben zu können, die Bereitschaft, sich in wundersame Abenteuer entführen zu lassen. Aber dazu sollte ein Science Fiction-Leser ja eigentlich in der Lage sein.
    Nicht viel anders der vorliegende Roman Straße nach überallhin (Roadmarks). Augenzwinkernd fügt Zelazny eine Fülle von Details, Zitaten und Kuriosa zu einem Gesamtbild zusammen, das gleichermaßen durch Phantasie, Vielfalt, feine Komposition und Ungezwungenheit beeindruckt.
    Weiterhin erschien von Roger Zelazny in der Reihe Moewig Science Fiction die Kurzgeschichtensammlung Die Türen seines Gesichts, in der auch die eingangs erwähnte Story A Rose for Ecclesiastes enthalten ist.
    Hans Joachim Alpers

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