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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin
Autoren: Roger Zelazny
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auf dem Armaturenbrett.
    „Teilweise, weil du gesagt hast, du würdest demnächst unter merkwürdigen Umständen sterben. Damit hast du meine Neugier erweckt“, sagte er. „Teilweise, weil ich das ganze paranoide Gedankengut mitbekam, das wir beide in die SPHINX eingespeichert haben. Ich will sehen, wohin das alles noch führt. Und teilweise, schließlich noch zum Schluß, weil ich es besonders eilig hatte, von dort wegzukommen.“
    „Du hast gesehen, wie das Geschöpf aus dem Nichts auftauchte.“
    „… Ich habe im Lauf meiner farbigen Karriere noch seltsamere Dinge zu sehen bekommen.“
    „Exakt. Wo liegt also das Problem? Warum willst du meine Geschichte nicht glauben?“
    „Weil du keine handfesten Beweise hast. Selbst wenn du recht haben solltest – ich habe auch recht, ohne Beweise nichts zu glauben. Red, wenn ich gewußt hätte, in was für einem Zustand du dich befindest, dann hätte ich diese Jagd nie angefangen. Es wäre unnötig gewesen.“
    „Hör auf.“
    Red wandte sich ab.
    „Also hast du selbst deine Zweifel? Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen.“
    „Du glaubst kein Wort von allem?“
    „Ich glaube, du bist ein Narr unbekannter Herkunft, der auf seinen sicheren Untergang hinarbeitet.“
    „Könnte bitte jemand dieses Band in meine Sehorgane eingeben?“ fragte Fleurs. „Es könnte eine Weile dauern, bis ich das Ziel gefunden habe.“
    „Hier“, sagte Chadwick und gab einen Ausdruck hinüber.
    Red schob ihn in einen Schlitz. Er wurde eingesogen.
    „Eines kann ich gleich sagen“, sagte Fleurs. „Das wird eine ganz schöne Fahrt werden.“
    „Schon möglich“, sagte Chadwick, der seine Zigarre in den Aschenbecher legte und die Arme über kreuzte.
    „Du hilfst mir, ob dir das paßt oder nicht.“ Red legte seine Zigarre ebenfalls weg. „Eine sehr lange Fahrt, Fleurs?“
    „Ja.“
    „Dann leg uns schlafen. Ich will mich nicht die ganze Zeit mit ihm unterhalten.“
    „Diesen Wunsch teilen wir“, sagte Chadwick.
    Ein leises Zischen war zu hören.
    „Ich sollte euch eigentlich beide für immer einschläfern und zum Fliegenden Holländer werden wie dieses Auto, von dem ich kürzlich gehört habe, das die Jahrhunderte mit zwei Skeletten an Bord durchfuhr.“
    „Sehr witzig“, sagte Red tief atmend.
    Chadwick gähnte.
    „Die ganze Angelegenheit …“ begann er.

 
     
Zwei
     
     
     
    Randy hatte sechs platte Reifen gewechselt. Er war Zeuge geworden, wie die Lichtmaschine, die Heizung und mehrere Keilriemen ausgetauscht worden waren. Auch die Bremsen waren einmal geprüft und ausgewechselt worden. Leaves hatte ohne zu zögern alles von Reds Konto abbuchen lassen, den sie früher oder später doch noch zu finden hofften. Und wer weiß, wieviel Treibstoff? Er hatte die Übersicht verloren. „Wo?“ fragte Randy. „Wann?“
    „Das weiß ich, wenn ich es sehe“, antwortete Leila.
    „Wenn das so weitergeht, wirst du uns noch bis in die Steinzeit zurückführen!“
    „Ich glaube, so weit wird es nicht kommen.“
    „Und dort wird er sich zeigen? Bist du ganz sicher?“
    „Ich fürchte, ja. Beeil dich.“
    „Und du willst ihn vor einem Tod retten, den er sich augenblicklich wünscht?“
    „Das haben wir doch schon alles besprochen.“
    „… weil er an eine Art Transformation glaubt?“
    „Deshalb hat er mich zurückgelassen“, sagte Leaves. „Ich erkannte seinen Todeswunsch noch vor ihm.“
    „Also glaubt ihm offensichtlich keiner von euch beiden.“
    „Ich glaube meinen Visionen“, sagte Leila. „Wenn er dort stirbt, dann stirbt er. Basta.“
    Kopfschüttelnd rubbelte Randy die Stoppeln an seinem Kinn.
    „Ich habe keine Ahnung, ob ich ihn nicht von seinem Vorhaben abzubringen versuchen werde, wenn es soweit ist, auch wenn es sich als vergeblich herausstellen sollte. Ich wollte ihn immer nur treffen. Ich habe keine Ahnung, was ich eigentlich zu ihm sagen soll …“
    „Du hast ihn bereits getroffen.“
    „Das mußt du mir erklären.“
    „Das alte Paar, das Probleme mit dem Motor hatte. Das waren wir – Red und ich – vor langer Zeit, bevor wir jünger wurden. Du warst derjenige … aber ich erinnerte mich nicht mehr daran, bis …“
    „Was, zum Teufel, war denn das?“
    „Was?“
    „Etwas Großes – wie ein Flugzeug – flog vorbei.“
    „Ich habe nichts gesehen.“
    „War ein Stück hinter uns. Ich hab’s im Rückspiegel gesehen.“
    Leila schüttelte den Kopf.
    „Sinnlos. Wenn man sich so schnell wie wir durch die Zeit bewegt, dann ist alles nur
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