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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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was das bedeutet?«
    Romana Hel’gara verzog das Gesicht zu einer Fratze. Während sie das Akoluthorum fest umklammerte, fauchte sie aggressiv und zeigte ein Tibaa-Gebiss voller scharfer Zähne. Vorbei war das Wohlgefühl, das sie soeben noch durchströmt hatte. »Nein«, keuchte sie.
    Anjuli stand auf und ging zurück in die Nasszelle. »Doch!«, rief sie über die knochige Schulter ihres hageren Körpers hinweg. »Dann ist die Zeit gekommen, dass sich jeder Dodekor von seinem Amulett wieder trennen muss. Es muss sein, damit sich die Prophezeiung erfüllen kann.«
    Romana Hel’gara fühlte die Beklemmung, die sie bei den Worten Anjulis verspürte, zu einer Panik anwachsen. Beklemmung, Panik … Worte, Emotionen, die sie noch nie so klar und erschreckend wahrgenommen hatte. »Das werde ich nicht zulassen!«, sprach sie heiser, fast tonlos. »Niemand wird es mir wieder wegnehmen! Es gehört nur mir, mir allein. Ich werde das nicht zulassen.«
    Gelassen kam Anjuli, jetzt wieder in ihren Overall gekleidet, aus dem Bad zurück. »Und was willst du dagegen unternehmen, Romana Hel’gara? Was willst du tun, auf diesem Schiff voller Menschen, die dich immer noch argwöhnisch betrachten, wie einen Feind in den eigenen Reihen? Wie willst du es anstellen, dass du auf ewig ein Dodekor bleiben kannst?«
    »Wir werden gemeinsam handeln, oder?«, fragte Romana Hel’gara unsicher. »Du hilfst mir doch, Anjuli, oder?«
    Die Tibaa trat zu ihr und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. »Natürlich werde ich das. Das weißt du doch. Wir werden alles dafür tun, dass sich für dich nichts ändert.« Sanft zog sie Romana Hel’gara zu sich in den Stand und umarmte sie. »Aber wir dürfen nicht mehr länger zusehen, wie alles seinen Gang nimmt«, flüsterte Anjuli ihr ins Ohr. »Bald werden sie auch mir auf die Schliche kommen, und du weißt, was ich schon alles auf mich genommen habe, damit dir nichts geschehen kann.«
    »Ich will nicht, dass du gehen musst«, protestierte Romana Hel’gara und sah Anjuli in die Augen. Ein verschwörerischer Ton schimmerte dort. »Sag mir, was ich tun soll.«
    Anjuli lächelte. »Das weißt du doch. Ich habe es dir wieder und wieder erklärt.«
    Romana Hel’gara machte eine zustimmende Geste. »Ich weiß es. Aber du denkst auch an dein Versprechen: Der Crew der STERNENFAUST wird nichts geschehen. Sie sollen nicht auch noch dafür bestraft werden, dass sie die Hoffnung hatten, ihre Heimat wiederzusehen.«
    Anjuli verschränkte die Arme, eine Geste des Versprechens. »So, wie wir es besprochen haben, Romana Hel’gara.«
    In diesem Augenblick meldete sich Romana Hel’garas Kom-Einheit an ihrer Konsole. Sie bedachte Anjuli noch einmal mit einem bestätigenden Farbmuster, dann leitete sie die Verwandlung in ihre menschliche Form ein und ging zum Terminal hinüber.
    Als die Transformation abgeschlossen war, aktivierte sie den Kanal.
    »Sie haben mich erreicht«, sagte sie als Begrüßung und blickte in das Gesicht von Schiffsarzt Dr. Ashkono Tregarde. »Doktor. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Tregardes Miene war wie versteinert. »Mir brauchen Sie nicht helfen, Romana Hel’gara«, sagte er eindringlich. »Es geht um Taro.«
    »Erläutern Sie das.«
    Tregarde speiste ein paar Daten in den Videofeed ein, die sich gleich darauf auf dem Bildschirm der Wanagi zeigten. »Es scheint, als sei unser Karolaner mit einer Substanz in Kontakt gekommen, die Ihr Volk ebenfalls kannte. Zumindest sagt dies unsere Datenbank.«
    Der Mediziner fuhr sich über die Stirn. »Ehrlich gesagt, weiß ich sonst niemanden, der Taro noch helfen könnte. Seine Vitalzeichen werden immer schwächer, und was Doktor Scott und ich auch unternehmen, um ihn zu stabilisieren, führt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.« Er machte eine Pause. »Womöglich sind Sie seine letzte Hoffnung.«
    Romana Hel’gara nickte. »Ich verstehe. Ich komme sofort.«
    In Tregardes Blick lag Dankbarkeit. »Vielen Dank. Wir erwarten Sie dann.«
    Romana Hel’gara deaktivierte die Verbindung und sah zu Anjuli hinüber, die sich zwischenzeitlich auf das Bett geworfen und sie beobachtet hatte.
    »Na, wer sagt’s denn?«, grinste Anjuli. »Das ist die perfekte Gelegenheit, um unseren Plan endlich in die Praxis umzusetzen. Kümmere dich um den Karolaner. Alles andere wird sich wie von selbst ergeben.«
    Romana Hel’gara griff wieder an ihr Amulett. »Anjuli, denk daran, was wir …«
    »Geh!«, zischte die Tibaa. »Tu, was getan werden
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