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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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jungen Patienten untersuchte, noch weiter zurück.
    Ein akustisches Warnsignal lenkte den Blick des Mediziners auf eine andere Anzeige. Wie so oft bei der Behandlung außerirdischer Lebensformen musste Ash auf Vergleichsdaten zurückgreifen, die erhoben worden waren, als es dem Karolaner noch gut ging. Die medizinische Ausrüstung der STERNENFAUST war das Modernste, das die Solaren Welten hervorgebracht hatten, und natürlich war sie auch in der Lage, chemische Vorgänge in Organismen aufzuzeichnen. Oft konnte man schon an bestehenden Ungleichgewichten erkennen, woran es dem Patienten mangelte.
    Offenbar hatte der Abgleich eine Abweichung ergeben.
    »Wollen doch mal sehen, was wir hier haben«, seufzte er und umrundete die Liege. Das Display zeigte eine schematische Ganzkörperaufnahme von Taros inneren Gefäß- und Nervenssystemen. Ein normales EEG hatte nichts ergeben, auch Sauerstoffmangel im Blut hatte Ash schnell ausschließen können. Dr. Kendra Scott machte gerade im angrenzenden Labor weitere Tests, hatte aber bisher keine neuen Ergebnisse vorweisen können.
    Ash tippte auf den Touchscreen und ließ das Gefäßsystem und die inneren Organe des Karolaners ausblenden. Er ließ die Grafik dreidimensional berechnen und legte eine 1:1-Projektion über den ausgestreckten Körper Taros. Ein Abbild seines Nervensystems schwebte nur wenige Zentimeter über dem Patienten.
    »Hmm«, machte Ash und fuhr sich mit der Hand über den Haaransatz. »Das zentrale Nervensystem ist angegriffen.« Mit ein paar schnellen Handbewegungen zoomte er eine der betroffenen Nervenbahnen heran. Auf der Konsole neben ihm wurden ihm die Werte angezeigt.
    »Es muss eine Art Denaturierung vorliegen«, überlegte er laut. Irgendetwas in Taros Körper zersetzte die Nervenleitbahnen. Die Werte für die Lipidbestandteile der reizleitenden Bahnen waren viel geringer, als man sie bei einem gesunden Karolaner finden konnte. Die Frage war nur weiterhin, was diesen lebensgefährlichen Zustand für Taro hervorrief. Die Symptome kamen einer Lähmung gleich.
    Ash hörte das Rollen eines Schreibtischsessels und gleich darauf erschien der Rotschopf von Dr. Kendra Scott in der Türöffnung zum Labor. »Mit Taros Blut scheint soweit alles in Ordnung zu sein. Sagten Sie gerade Denaturierung?«
    Ash nickte seiner Kollegin zu. »Kommen Sie her, Doktor. Ich wollte mir gerade den zerebralen Kortex ansehen. Die Schädigung der Nervenbahnen schreitet zusehends voran, aber ich weiß noch nicht, wie sehr das auch auf das Gehirn unseres Patienten zutrifft.«
    Kendra Scott erhob sich und stellte sich auf die gegenüberliegende Seite der Liege. Während Ash das Abbild des Karolanergehirns heranzoomte, besah sich die Ärztin die Messwerte.
    »Was ist das denn hier?«, fragte sie nach einer Weile und tippte mit dem Finger auf einen bestimmten Messwert. »Dieser Wert hier. Ich kann mich irren, aber ich glaube, das ist keine körpereigene Substanz.«
    »Chemische Zusammensetzung?«, fragte Ash. Eine fremde Substanz in Taros Gehirn? Hatte man ihm etwas verabreicht? War er erneut mit einem Nadler beschossen worden? { * }
    »Der Scanner hat sie registriert, kann sie aber nicht zuordnen«, berichtete Dr. Scott. »Ich versuche es mit der erweiterten Datenbank.«
    »Gut.« Ash übertrug die Spezifikationen der Zerebralsubstanz auf die Darstellung und ließ ihr Vorhandensein im Nervengewebe farblich hervorheben. Tatsächlich, sie hatte sich körperweit im Nervensystem ausgebreitet und schien vor allem den Kortex befallen zu haben.
    Plötzlich hörte Ash, wie Kendra Scott zischend die Luft einsog. »Haben Sie etwas gefunden, Doktor?«
    Die Medizinerin nickte und projizierte das Ergebnis ihrer Suche über das Gehirn-Schema. »Diese Zusammensetzung ist mir erst seit meiner Zeit hier auf der STERNENFAUST III bekannt.«
    »Da ergeht es mir nicht viel anders.
    Diese Substanz konnte erstmals bei Menschen nachgewiesen werden, die sich bei den Wanagi einer Behandlung unterzogen. Ihr wird eine neuralstabilisierende Wirkung zugesprochen. Sie wurde vor allem bei der sogenannten Neural-Gewebsreifung eingesetzt, die der Umkehrung von fortgeschrittenen Gewebemutationen im Stammhirn dient. Genaueres über die Wirkungsweise ist nicht bekannt. Nur, dass es offensichtlich funktioniert hat. Die Patientenberichte sprechen eine eindeutige Sprache. Unklar ist, wie eine solche Substanz in den Körper des Karolaners geriet.«
    »Offenbar verkehrt sich der Effekt bei Taro ins Gegenteil«, schloss Dr.
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