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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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Scott.
    Ash nickte. »Die Lipidbestandteile des zentralen Nervengewebes werden nicht weiter aufgebaut, sondern reduziert. Die Leitfähigkeit und damit die Leistungskraft der Nervenbahnen lässt nach, führt zu Lähmungen und Krämpfen.« Er besah sich erneut die Rate, mit der die Zerstörung voranschritt. »Wenn sich das so fortsetzt, ist Taro in kürzester Zeit tot. Gibt es irgendwelche Angaben darüber, ob man diese Substanz extrahieren oder neutralisieren kann?«
    Kendra Scott seufzte. »Die Substanz war offenbar gerade erst registriert worden, als die Wanagi angriffen. Zumindest habe ich in den Datenbanken keine weiteren Forschungsergebnisse ausmachen können. Wir wissen also nicht, ob – und wenn ja, was – wir gegen Taros Zustand tun können.«
    Ash erhob sich und wanderte gedankenverloren zu seinem Büro. An dieser Stelle kam er als Mediziner nicht weiter. Es gab allerdings noch eine Möglichkeit.
    »Was haben Sie vor?« Dr. Scott sah ihn fragend an. »Sollen wir selbst versuchen herauszufinden, was …«
    »Nein«, unterbrach Ash sie in ihrem Arbeitseifer. »Wir haben hier ein Problem, das in der gegebenen Zeit, die uns noch für Taros Rettung zur Verfügung steht, wohl nur ein Wanagi lösen kann.« Er betrat sein Büro und ergänzte: »Ich bitte Romana Hel’gara um Hilfe.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    20. Februar 2274, 14:04 Uhr
     
    »Wie schön es ist«, flüsterte Romana Hel’gara und drehte das Akoluthorum in ihren Händen. Sie saß in ihrem Quartier auf ihrem Bett und hatte die Kette, an der sie das Sternenamulett trug, für einen Moment abgenommen, um es sich wieder einmal genauer anzusehen.
    Dieses seltsame, machtvolle Ding, das sich ihr anvertraut hatte, als sie auf dem Planeten Tana in der Gestalt einer Tibaa danach gesucht und es schließlich auch gefunden hatte.
    Und wie immer, wenn sie sich ganz dem Gedanken an das Akoluthorum hingeben wollte, verwandelte sie sich zurück in eines der Wesen, die das Amulett in einer Art Museum aufbewahrt hatten. Als Tibaa verfügte sie über Sinnesorgane, die sie in ihrer Wanagi-Gestalt nicht hatte. Die fotosensitiven Zellen absorbierten das Leuchten des Akoluthorums ganz anders als es das wanagische oder gar das menschliche Auge konnten.
    Mit der Möglichkeit dieser Wahrnehmung, das spürte Romana Hel’gara, war sie dem Akoluthorum näher als in jeder anderen Gestalt. Es war fast, als spräche es zu ihr, säuselte ihr leise zu, dass alles in Ordnung war und dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Alles war gut.
    »Du kannst nicht die Augen davon lassen, was?«
    Romana Hel’gara blickte auf und registrierte die amüsierten Farbmuster, die Anjuli ihr mit den Kristallen unter den Augen sandte. Die Tibaa, mit der sie seit ihrem Abstecher auf den Planeten befreundet war, kam gerade aus der Nasszelle des Quartiers und trocknete sich die Haare. Sie genierte sich nicht, nackt vor Romana Hel’gara herumzulaufen. Das tat sie nie, seit sie beide zusammen waren.
    »Ich weiß gar nicht mehr, wie es ohne ein Akoluthorum war«, gab Romana Hel’gara zurück und hängte sich das Amulett wieder um den Hals. Sie wartete, bis Anjuli sich zu ihr auf das Bett gesetzt hatte, bevor sie ihren Kristallen einen freundschaftlich-liebevollen Farbton verpasste. »Ich verspüre eine Vollkommenheit, die ich selbst in der Gemeinschaft der Wanagi so nie habe wahrnehmen können. Es ist faszinierend – Ja, und schön«, gab sie nach einer kleinen Pause zu.
    Sie ließ sich sonst nicht so leicht zu emotionalen Äußerungen hinreißen, aber es kam ihr so vor, als seien all diese Worte, die die Menschen für ihre Gemütszustände kannten, nur dafür erfunden worden, das Akoluthorum zu beschreiben. Zum ersten Mal machten diese zahlreichen Nuancen Sinn, diese Bilder, die sie heraufbeschworen. Nicht zum ersten Mal dachte sie, dass das Akoluthorum ihr dabei half, die Menschen besser zu verstehen und einzuordnen. Ein weiterer Vorteil, den sie nun als Dodekor hatte.
    Anjuli fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die Haare. »Du weißt, dass du diese Ruhe nicht mehr lange genießen kannst, oder?«
    Romana Hel’gara machte eine zustimmende Geste, bei der sie Traurigkeit verspürte.
    »Die STERNENFAUST wird nicht mehr lange brauchen, um auch das letzte Amulett zu finden«, fuhr die Tibaa eindringlich fort. »Und wenn das geschehen ist, wird Dana Frost keine Zeit verschwenden und das kosmische Panthesaurum aufsuchen, um die Milchstraße wiederherstellen zu lassen. Du weißt doch,

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