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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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Allein die reine Übermittlung von Nervenreizen hat schon zu einer Ganzkörperinfektion geführt. In dieser Variante der Substanz, die mir persönlich unbekannt ist und die auf subatomarer Ebene einige Besonderheiten im Gegensatz zu dem von Wanagi verwendeten Mittel aufweist, führt sie zu Schäden an der Lipidstruktur. Inhärente Strahlungskomponenten führten zudem zu einem nur zum Teil reparablen Schaden an der …«
    »Moment mal!« Ash schwirrte der Kopf. »Sagte Sie gerade Strahlungskomponenten? Die Substanz strahlt?«
    Romana Hel’gara machte eine zustimmende Geste. »In der Tat. Die höherdimensionale Strahlung ist allerdings so schwach, dass Ihre Analysegeräte sie wohl nur zufällig hätten anmessen können. Wie dem auch sei, mit einer einfachen Behandlung mit dem Gegengift wird es nicht getan sein. Ich muss eine Konterbestrahlung durchführen, um die Verbreitung des Mittels in Taros Nervensystem einzudämmen. Ohne diese wäre das Antidot wirkungslos.«
    Dr. Kendra Scott sah die Wanagi fassungslos an. »Und Sie glauben, wir lassen Sie einen solchen Eingriff einfach so machen, ohne dass Sie uns genauestens darüber aufklären?«
    Romana Hel’gara zuckte mit den Schultern. Die Geste kam Ash wie einstudiert vor, und er sagte sich, dass er damit wahrscheinlich sogar recht hatte. »Sie haben gar keine andere Wahl«, schloss sie. »Wenn Sie mich nicht gewähren lassen, wird Taro in weniger als einer Stunde tot sein. Um das zu erkennen, bedarf es nicht meiner Hilfe.«
    Ash zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. Natürlich hatte Romana Hel’gara recht. Aber er hasste es, sich einerseits so hilflos zu fühlen und andererseits als Nobelpreisträger für geistig zu beschränkt gehalten zu werden, nicht nachvollziehen zu können, was die Wanagi vorhatte zu tun.
    Er seufzte. »Bereiten Sie alles vor, was Sie für nötig halten, Romana Hel’gara«, sagte er schließlich. »Wenn wir Ihnen assistieren sollen, sagen Sie es uns bitte.«
    »Natürlich, Doktor.« Damit wandte sich die Wanagi wieder der medizinischen Einheit zu und fütterte sie mit Parametern.
    Ash winkte Kendra Scott zu sich und gemeinsam gingen sie in Ashs Büro. Er schloss die Tür hinter sich, damit Romana Hel’gara nicht mitbekam, worüber sie sprachen.
    Dr. Scott runzelte sie Stirn. »Halten Sie das wirklich für eine gute Idee? Eine Behandlung, deren Prinzipien wir nicht nachvollziehen können?«
    Ash setzte sich an seinen Schreibtisch und aktivierte die Konsole. Mit einem Befehl holte er sich den Bildschirmstatus der Einheit auf den Schirm, an der die Wanagi arbeitete. So konnte er ebenfalls sehen, was sie dort trieb. Kendra Scott sah ihm dabei über die Schulter.
    »Haben Sie auch nur den Hauch einer Ahnung, was sie da macht?«, fragte Ashkono seine Kollegin. Die schüttelte nur den Kopf.
    »Sehen Sie? Ich auch nicht. Aber wenn sie dadurch Taros Leben retten kann, sollten wir ihr diesen Versuch gönnen. Mir gefällt die Idee nicht. Aber ich werde Taro nicht sterben lassen, weil wir auf Nummer sicher gehen wollten. Die Wanagi sind uns nun einmal um Lichtjahre voraus, was medizinisches Wissen angeht. Mag sein, dass ich hier emotional nicht so involviert bin, weil ich den Angriff der Wanagi nicht selbst erlebt habe. Dennoch denke ich, es wird Zeit, dass Sie Ihre Vorbehalte gegenüber den Wanagi überwinden und von ihrem Wissen Gebrauch machen. Für eine eingehende Analyse haben wir später immer noch Zeit. Für eine Behandlung des Karolaners nicht.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    20. Februar 2274, 14:47 Uhr
     
    Soviel zum Thema Routine , dachte Dana Frost. Der Tag entwickelte sich gar nicht nach ihrem Geschmack, und sie hatte so eine Ahnung, dass das erst der Anfang gewesen war. Ein Verräter auf der STERNENFAUST und ein Passagier, der unter unerklärlichen gesundheitlichen Problemen litt. Wenn schon etwas passierte, dann aber auch alles gleichzeitig.
    Mit entsprechend gemischten Gefühlen öffnete sie das Schott zur Krankenstation und ihr Blick suchte die belegte Medo-Liege.
    Im nächsten Moment sah sie in die wachen Augen des Karolaners, der aufrecht auf seinem Patientenbett saß.
    Dana gab einen überraschten Laut von sich. »Taro! Sie sind bei Bewusstsein.« Dana hatte gehofft, dass sich die Werte von Taro inzwischen verbessert hatten, nicht dass er wieder bei Bewusstsein war und vollkommen gesund wirken würde.
    Der Karolaner verzog schmerzhaft das Gesicht. Seine langen, goldenen Haare fielen kraftlos über seine Schultern, und als
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