Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Titel: Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
konnten ein mühsames Hindernis darstellen.
    »Ich wette darauf, dass dieser Gang zur Zentrale führt.« Yefimov, der inzwischen die Führung der Gruppe übernommen hatte, da ihm Willis zu langsam gewesen war, tauchte unter einer Platte hindurch und befestigte dann das Führungsseil an einer unversehrt gebliebenen Stelle der Gangwand.
    Mary bildete nun das Schlusslicht der kleinen Kolonne, was ihr sehr recht war. Colonel Yefimov hinter sich zu wissen, der jede winzige Pause, die sie zum Ablesen des Bio-Scanners einlegte, mit einem ironischen Kommentar bedachte – darauf konnte sie gut verzichten. Allerdings hatte sie genau diese Tätigkeit sowie die Betrachtung weiterer Schriftzüge, die von ihr aufgenommen und auf die Projektionsfläche des Helmvisiers gelegt worden waren, um zehn Meter zurückfallen lassen.
    »Sind Sie noch bei uns, Lieutenant Halova?«, erklang Yefimovs Stimme in Marys Helmlautsprecher. Sehen konnte sie den Colonel nicht. Sie konnte noch nicht einmal Sandy Seeberger sehen, die sich direkt vor ihr befinden musste.
    »Alles bestens, Colonel«, sagte sie mit spitzem Unterton und zog sich am Seil über eine frei schwebende Deckenplatte hinweg. Dann griff sie erneut an ihren Anzuggürtel, löste den Bioenergie-Scanner aus seiner Halterung und aktivierte ihn. Wieder nichts. Natürlich nicht. Sie wollte das Gerät schon wegstecken, als sie erschrak! Tatsächlich – zwei blassgelbe Punkte, kaum zu erkennen! Die Quellen der Biosignale mussten sich auf der Backbordseite des Wracks befinden, etwa auf Marys Höhe – falls es sich nicht um eine simple Störung handelte. Hastig tippte Mary auf die Sensortasten des Bedienpanels, um konkrete Messungen vorzunehmen, aber dies blieb erfolglos. Keine EEG-Werte, Pulsfrequenzen oder Ähnliches. Lediglich Bioaktivität auf niedrigstem Niveau.
    »Colonel, ich habe was!«
    »Was haben Sie, Lieutenant? Geht’s Ihnen nicht gut?«
    »Dies ist nicht die Zeit, um zu scherzen, Colonel. Ich messe eine geringe Bioaktivität steuerbord an. Die Quellen müssen sich ungefähr auf unserer Höhe befinden.«
    »Ich bin an einem Schott vorbeigekommen …«, sagte Yefimov.
    »Ich sehe das Schott!«, ließ sich jetzt Smith vernehmen, der sich etwa in der Mitte der Seilschaft befand. »Rechts daneben ist die Wand ein Stück weit in den Gang hineingebrochen. Unter der Decke ist der Spalt etwa siebzig Zentimeter breit.«
    »Da müsste ich durchpassen!«, rief Mary, die aufgrund ihrer Zierlichkeit eine der kleineren Ausführungen der Standard-Raumanzüge trug. Ein Hüne wie Yefimov hätte keine Chance gehabt, durch diesen Spalt zu gelangen.
    »In Ordnung, Lieutenant«, meldete sich der Colonel wieder. »Hangeln Sie sich vor, und checken Sie den Raum. Wir legen eine Pause von maximal fünfzehn Minuten ein.«
    »Verstanden, Colonel.« Rasch verstaute Mary den Scanner und packte das Führungsseil. Geschickt zog sie sich vorwärts und tauchte unter mehreren Trümmerteilen hindurch, ohne dem Umstand Beachtung zu schenken, dass ihr Anzugtornister mehrfach an den Metallkanten entlangschrammte.
    Beim Schott auf der linken Gangseite hatten sich bereits Seeberger, Lindstrom und Smith eingefunden, als Mary zu ihnen stieß.
    »Seien Sie bloß vorsichtig, Lieutenant«, mahnte Sandy Seeberger. »Da passen Sie vielleicht gerade so durch.«
    Mary nickte nur und drückte sich vom Gangboden ab. Sie schwebte nach oben und bremste ihren Flug, indem sie die Kante der herausgebrochenen Wand zu fassen bekam. Dann begann sie, sich durch den Spalt zu zwängen. Abermals vernahm sie das schrammende Geräusch, als ihr Tornister an eine Kante geriet, und die Schallwellen über ihren Anzug und die Atemluft übertragen wurden. Schließlich war sie durch und blickte in einen Raum von etwa zehn Meter Länge und fünf Metern Breite. Auch hier traf ihr Helmstrahler auf Trümmerteile, die im Raum schwebten. Zu beiden Seiten des Raums befanden sich jeweils zwei übereinander angeordnete Reihen von länglichen Boxen. Mary zählte insgesamt zwanzig etwa zwei Meter lange Behältnisse, die wie Sarkophage wirkten.
    »O Gott …«
    »Alles in Ordnung, Lieutenant?«, fragte Sandy Seeberger.
    »Ja.«
    Mary peilte nach dem richtigen Winkel, der sie nach unten bringen würde, ohne mit Trümmerteilen zusammenzustoßen. Schließlich stieß sie sich sanft ab und bekam einen der Sarkophage in der oberen linken Reihe zu fassen. Der Deckel des Behältnisses war mit einer dünnen Wassereisschicht bedeckt. Mary rieb mit der Anzughand über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher