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Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Titel: Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof
Autoren: Anonymous
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Masukawa, hielt aber nicht an, sondern hangelte sich weiter vor.
    »Die Kleidung ist anders«, sagte Lindstrom, als er auf der Höhe des neuen Schotts war.
    »Eindeutig«, war jetzt Willis über den Helmfunk zu vernehmen. »Ich habe schon immer gesagt, dass das Konzept der Zweigeschlechtlichkeit unschlagbar ist.«
    Smith kicherte albern.
    »Nicht tratschen, vorwärts, Leute!«, mahnte Yefimov.
    »Hier ist ein Quergang«, meldete Corporal Masukawa von der Spitze der kleinen Kolonne.
    »Okay, wir teilen uns auf«, entschied Yefimov. »Lieutenant Halova, Lindstrom, Willis, Smith und Seeberger kommen mit mir. Corporal, Sie gehen mit den anderen nach links.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ist Ihre Seilpistole klar, Willis?«
    »Jawohl, Sir.«
    Das Team teilte sich entsprechend Yefimovs Befehl auf. Mary kam sich zunehmend nutzloser vor. Schriftzeichen dieser Art hatte sie nie zuvor gesehen. Da sie keine Ähnlichkeiten zu bekannten Schriften aufwiesen, gab es für die Sprachwissenschaftlerin auch keine Anhaltspunkte. Natürlich hatte sie beide Türschilder mit ihrer Helmkamera abgelichtet und betrachtete jetzt, während sie Hand über Hand am Seil entlanghangelte, die kleinen halbtransparenten Projektionen auf der Innenseite ihres Helmvisiers.
    Beide Schriftzüge unterschieden sich lediglich in einem Zeichen, und es war für Mary ziemlich sicher, dass es mit den fremden Wörtern genau die Bewandtnis hatte, die Willis in den Sinn gekommen war. Alien-Weibchen und Alien-Männchen – welches Wort aber nun welches Geschlecht bezeichnete, war aufgrund der Abbildungen nicht zu entscheiden. Solange es keine weiteren Hinweise gab, konnte Mary nur wild spekulieren, was zwar ganz unterhaltsam aber wissenschaftlich ineffizient war. Auf den Glücksfall, einen Leichnam der Fremden vorzufinden, wagte Mary nicht zu hoffen. Das Star Corps hatte zwar Millionen von Wracks auf dem Schiffsfriedhof vorgefunden, doch auf keinem der untersuchten Schiffe waren bislang Überreste der Besatzung entdeckt worden.
    Sie gelangten in einen hallenartigen Raum, der so furchtbar zerstört wie alles in diesem Wrack aussah. Teile der Wandverkleidung schwebten als metallene Segel durch die Düsternis, die nur von den schneidenden Lichtstrahlen der Helmlampen durchbrochen wurde.
    Leitungsstränge bogen sich in den Raum und wirkten wie versteinerte Riesenschlangen. Undefinierbare, herausgerissene Objekte hingen im Vakuum, von denen einige allerdings entfernt an Sitzmöbel erinnerten. Mary sah, wie Lindstrom sich gekonnt vom Boden abstieß und auf einen dieser sesselartigen Gegenstände zuschwebte. Sein Schwung war gut bemessen, dennoch war er so groß, dass er langsam mit dem Sessel auf die hohe Decke zuschwebte. Geschickt bugsierte er seinen Allerwertesten in das Möbel.
    »Passt!«, ließ sich Lindstrom über den Helmfunk vernehmen.
    »Bravo, Lindstrom«, spottete Willis. »Du hast soeben bewiesen, dass du dieselbe Arschbreite wie die Aliens hast.«
    Smith lachte so laut, dass es Mary in den Ohren wehtat und sie die Funklautstärke herunter regelte.
    »Muss daran liegen, dass Lindstrom einen Alienarsch hat«, sagte Funkerin Sandy Seeberger. Smith lachte noch lauter.
    »Schluss jetzt! Kommen Sie da runter, Lindstrom. Wir sind hier nicht im Kindergarten«, knurrte Yefimov.
    Geschickt befreite sich Lindstrom, zwei Meter, bevor er die Hallendecke erreicht hatte, aus dem Sessel und stieß sich beim Erreichen der Decke im richtigen Winkel ab.
    Mary kam eine Idee und sie tastete nach ihrem neuen Bio-Scanner. Es war zwar mehr als hoffnungslos, da die Bioenergie-Langstrecken-Scanner der STERNENFAUST nichts detektiert hatten, aber Mary war schon immer der Ansicht gewesen, dass man gerade in hoffnungslosen Situationen alles versuchen sollte, was einem zu Gebote stand.
    »Vergessen Sie’s, Lieutenant«, sagte Yefimov, als Mary das Gerät einschaltete und dessen Display aufleuchtete. »Wir müssen zusehen, dass wir an intakte Datenspeicher kommen.«
    »Das sind Sie , Colonel«, sagte Mary spitz und wies auf einen der gelb leuchtenden Punkte im Monitorbild des Scanners. »Und jetzt eliminiere ich Sie, Sir.« Mary selektierte das Symbol und berührte eine Sensortaste. Der gelbe Punkt verschwand, und damit war die Biosignatur Yefimovs aus der Ortung genommen.
    »Das ist Lindstrom.« Mary selektierte einen Punkt, der sich in einer langsamen diagonalen Bewegung befand – Lindstrom hatte den Boden noch nicht erreicht. Wieder tippte Mary auf das Gerät. »Und weg!«
    »Guter Flugvektor,
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