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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
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schmerzfrei zu sein. Und um das Wunder zu komplettieren, konnte er kaum glauben, dass man ihn hier hatte liegen lassen. Dass die anderen ihren Einsatz weiter verfolgt hatten, wunderte dabei weniger, als dass sich von den Gegnern niemand um ihn gekümmert hatte. Vermutlich hatten die Feinde ihn für tot gehalten.
    Er tastete nach seinen Waffen und fand seinen Nadler. Das Gewehr lag etwas abseits. Man hatte ihm die Waffen gelassen? Pah – Anfänger! Sein Magen stülpte sich um, als er die Überreste seines Beins an der Wand kleben sah. Erstaunt nahm er wahr, dass der Thermodyn kurz über seiner nicht mehr existierenden Kniescheibe einen Druckverband angelegt hatte. Wrigger drückte gegen sein Brustdisplay, welches sofort auf sein Mini-HUD übertragen wurde. Puls 145. Blutdruck 140 zu 95. Beides erhöht, aber der Situation angemessen, Todesgefahr bestand nicht und Schmerzen fühlte Wrigger ebenfalls keine.
    Er rappelte sich auf und zog sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seinem verbliebenen Bein zur nächsten Abzweigung. Er spürte, wie der semiintelligente Anzug erneut die Schmerzhormone in seinem Blut maß und ihm eine neue Dosis Morphium verabreichte. Er lehnte sich erschöpft an eine Wand. Ich kann nur hoffen, dass die Medikamente im Anzug ausreichen.
    Es war totenstill im Schiff. Wrigger blickte auf seinen Kommunikator. Er war fünfzehn Minuten weggetreten gewesen. Anscheinend waren seine Kameraden schon auf der Brücke und rissen diesen Rebellen den Arsch auf. Zu gerne würde Wrigger sehen, wie dieser verfluchte Aborigine sich verhielt, wenn er seiner feinen Schwester gegenüber stand.
    Wrigger grunzte zornig.
    Auch wenn ihm in seinem Zustand nicht viele Optionen blieben, noch war mit ihm zu rechnen!
     
    *
     
    »Ein Patt!«, sagte Dana Frost. Winterstein nickte bestätigend.
    »Was bedeutet das nun?«, fragte Gendars Mutter. Um ihre schmalen Wangen lief ein Zucken, als machten sich ihre Muskeln selbstständig.
    »In fünf Minuten wird sich zeigen, was das zu bedeuten hat«, seufzte Dana. »Doktor Winterstein und ich haben keine Zeit mehr, um unser Shuttle pünktlich zu erreichen. Wir werden also mit Ihnen hier ausharren und abwarten, was geschehen wird.«
    »Das tut mir außerordentlich leid«, sagte Gendar mitfühlend. »Sie haben sich in Gefahr begeben, um uns zu retten und werden nun vermutlich …«
    »Ruhe!«, herrscht ihn seine Mutter an. »Noch ist nichts entschieden.«
    »Aber sehr wahrscheinlich«, begehrte Gendar auf. Seine Hände, die er im Schoß hielt, ballten sich. Er erhob sich. Nervös schritt er auf und ab. Dana spürte seine Qual und seine Selbstverdammung. »Ich kann Sie und uns dieser Gefahr nicht länger aussetzen! Deshalb soll diese Frau jetzt die gewünschten Informationen bekommen.«
    »Nein!«, fuhr Dana dazwischen. »Ich kenne Commander Austen und ich kenne das Team. Es sind gute Soldaten, und ich wette, sie haben einen Plan. Immerhin ist das, was Commander Austen macht, keine dumme Idee, nicht wahr?«
    »Sie haben viel Vertrauen zu verschenken«, sagte die Karema.
    Dana lächelte. »Ich weiß, mit wem ich mich umgebe.«
    »Es gibt Situationen, in denen auch Vertrauen nicht mehr hilft«, murmelte die Karema.
    Dana spürte, wie eisige Furcht in ihr hochstieg. Ihr Magen rebellierte.
    Ihr Körper fühlte sich taub an. Was, wenn die Rebellin Ernst machte? Dana zweifelte nicht daran, schloss ihre Augen und wartete auf das, was nun geschehen würde.
    Winterstein hatte sich auf einen Steinsitz fallen lassen. Gendar starrte mit weit aufgerissenen Augen von einem zum anderen. Im Hintergrund wurde das Weinen der Bediensteten immer lauter. Lediglich die Karema wirkte eiskalt, sah man von den Schweißperlen ab, die ihr über das blasse Gesicht liefen.
    »Sollen wir wirklich für die Basiru-Aluun sterben?«, krächzte Gendar. »Ist es das wert?«
    Dana überlegte, ob sie Gendar bestätigen sollte. Ihr in Austen und die andern Männer gesetztes Vertrauen begann zu bröckeln.
    »Sie glauben an die Menschen, Captain Frost? Glauben daran, dass Ihre Soldaten die Situation lösen?«, fragte das Oberhaupt der Dondari leise.
    Dana rang nach Worten. Sollte sie die letzten Minuten ihres Lebens mit einer Lüge beenden?
    Nein, offenbar hatten die Marines zu hoch gepokert. Niemand würde aufhalten können, was Rudy Ritters initiiert hatte. Dafür reichte die Zeit nicht mehr.
     
    *
     
    »Dafür haben sie nicht mehr genug Zeit! Sie können den Planeten nicht mehr verlassen«, donnerte Taglieri. »Wenn nicht
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