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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
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Stühlen auf dem Boden.
    »Es wird also Zeit, Rudy, dass auch Sie ihre Waffe sinken lassen«, forderte Jake Austen. »Es ist vorbei. Ihr Plan ist misslungen.«
    »Wer, zum Teufel, war im Waffenleitraum? Jemand muss den Abschuss sabotiert haben! Das Programm lief einwandfrei«, keifte Rudy Richtung Kommunikations-Konsole.
    David zuckte mit dem Schultern. »Keine Ahnung, wer es war, Rudy. Ist das denn wirklich so wichtig?«
    »Verräter, allesamt!«
    Jake sah das Blitzen in den Augen der Frau und wie in Zeitlupe krümmte sich ihr Finger um den Abzug.
    Die Zeit stand still und Jake hörte alle Töne wie durch Watte. Er zog den Abzug durch, auch auf die Gefahr hin, David zu treffen, und schoss auf die Anführerin der Rebellen. Er hatte keine Zeit mehr, die Waffe auf Betäubung zu stellen.
    Rudy riss ihre Arme hoch, ließ das Gewehr fallen und taumelte, während ihr Blut aus dem Mund schoss. Sie versuchte, Halt zu finden, aber ihre Finger tasteten ins Leere.
    David warf seine Waffe weg und fing sie auf. Er ging mit ihr zu Boden, hielt sie fest und bettete ihren Kopf auf seine Knie. Sie röchelte, wollte etwas sagen, bäumte sich auf und starb in Davids Armen.
    All das dauerte nicht länger als zwei Minuten. Jene Rebellen, die alles miterlebten, jammerten und heulten auf, als ihre Anführerin starb.
    Davids Schultern zuckten und er weinte tränenlos. Er blickte zu Jake auf. Sein Gesicht war verzerrt vor Kummer. »Sie haben meine Schwester getötet, Commander …«
    »Es tut mir leid. Aber ich kam ihr zuvor.«
    »Zuerst kommen Sie in mein Gehirn, dann stehlen Sie mir meine Träume und schließlich nehmen Sie mir noch meine Schwester!« David legte den Kopf seiner Schwester ab und sprang auf. »Was wollen Sie noch von mir? Was soll ich Ihnen noch alles geben?«
    Jake ging einen, dann noch einen Schritt zurück. »Lassen Sie uns später darüber reden, ja? Nicht jetzt …«, versuchte er es.
    »Sie wollen mein Freund sein, Austen? Nach alldem, was Sie mir angetan haben? Was glauben Sie, wer Sie sind?«
    Jake schwieg.
    Alyawarry schluchzte. »Rudy hätte mir niemals etwas zuleide getan.«
    »Doch, David. Das hätte sie. Glauben Sie es mir. Sie hätte … Ich habe genau gesehen, dass Sie den Abzug gespannt hat. Sie hätte Sie erschossen und dann vermutlich sich selbst.«
    Sie schwiegen sich an. Eine ganze Weile lang. Sogar die gefangenen Rebellen wagten es kaum, zu atmen.
    David senkte den Kopf und endlich, endlich weinte er heiße Tränen.
     
    *
     
    Gendar lag auf der Liege und blickte durch das Panoramafenster hoch ins All. Über seine Miene flog ein Lächeln. Das war knapp gewesen und er hatte, da machte er sich keine Illusionen, eine schwache Vorstellung abgeliefert. Andererseits fing jeder mal klein an und niemand hatte ihm wahre Führungsstärke in die Wiege gelegt. So etwas musste man lernen. Nur an großen Aufgaben konnte man wachsen.
    Es war noch einmal gut gegangen. Aus irgendeinem Grund hatte es eine gigantische Ladehemmung gegeben. Das Programm war abgestürzt und Rudy Ritters war überwältigt worden.
    Eine Dankbarkeit erfüllt ihn, dass die Menschen von der STERNENFAUST alles daran gesetzt hatten, sein Volk zu retten. Vor allen Dingen Dana Frost hatte es ihm angetan. Eine kleine mutige Frau. Sie war bewundernswert tapfer gewesen und bereit, ihr Leben für die Dondari zu opfern. Dafür sollte sie eine Belohnung empfangen.
    Eine kleine Geschichte, eine, die wahr war. Dana Frost war eine intelligente Frau. Sie würde das Rätsel, jene Geschichte des Großen Reisenden, lösen. Wenn dies geschah, wären die Menschen einen großen Schritt weiter. Es würde sie zu einer Entdeckung führen, die sie sich in ihren kühnsten Gedanken nicht erträumte. Ja, Dana Frost hatte diese Geschichte verdient.
    Gendar Maras schloss die Augen und ließ sich treiben. Er schaltete auf Funk, fand eine Hilfsfrequenz zur STERNENFAUST und verlangte Dana Frost. Dann sprach Hadlinor durch ihn und er begann: »Über den vier Sternen steht das Lächeln der Merushan, versteinert im ewigen Glück …«
     
    *
     
    Vincent Taglieri lag auf der Liege und blickte durch das Panoramafenster hoch ins All. Er zog genussvoll an dem Rest der Zigarre, den er sich aufgespart hatte und seine Gedanken folgten dem wohlriechenden Qualm.
    Er hatte sich in David Alyawarry geirrt. Gut so.
    Vince war stolz auf seine Crew. Sie hatten wieder einmal bewiesen, wie verlässlich sie waren. Tragischerweise gab es zwei Tote. Und doch waren da auch jene Männer, die allen
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