Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Bedienungs-Panel des Schotts zur Brücke. »Da drinnen sind sie. Jetzt schnappen wir uns die Hunde!«, keuchte sie.
    »Nein!«, schrie Jake. »Nicht!« Er riss sein Datenpad aus der Anzugtasche seines Thermodyns. »Vermutlich haben die sowieso jeden Code umprogrammiert, vielleicht aber auch nicht.« Triumphierend hielt er das Pad in die Höhe.
    »Was haben Sie vor?«, wollte Masukawa wissen.
    »Commodore Brenner hat mir seine Zugangscodes mitgegeben. Vielleicht funktionieren sie ja noch.«
    »Hoffen wir, dass das funktioniert. Dann möchte ich diese dämlichen Gesichter mal sehen«, stöhnte Stoner und versuchte, nicht zu würgen.
    Jake gab einen Code in das Panel ein. »Achtung – Jetzt!«
    Sie drückten sich links und rechts des Schotts gegen die Wand.
    Zischend öffnete sich die Schiebetür. »Auf Drei!«, flüsterte Ghufran in das Mikrofon des Headsets.
    »Eins …«
    Jakes Muskeln spannten sich.
    »Zwei …«
    Seine Nerven vibrierten. Was würde sie nun erwarten?
    »DREI!« Das Team sprang vor, die Gewehre in Anschlag, direkt in den Brückenraum gerichtet. Sie starrten in die Mündungen von doppelt so vielen Waffen.
     
    *
     
    An Bord der DONGAAR herrschte Stille. Der Wahnsinn spielte sich unter den Kopfhörern des Piloten und seines Rudergängers ab.
    Der Rudergänger öffnete einen Instantdrink und nahm einen tiefen Schluck. »So sterbe ich wenigstens nicht durstig!«
    »Wir werden nicht sterben, Kamerad. Unsere Familien werden sterben. Unsere Freunde werden sterben, aber wir, Kamerad, wir werden leben …«, sagte der Pilot mit dumpfer Stimme.
    »Wie lange, Pilot?«
    »Wir haben noch für vier Monate Verpflegung an Bord. Vier Monate, in denen wir uns überlegen müssen, wie wir aus diesem Schlamassel rauskommen. Vier Monate, in denen wir in ein Nichts starren, dorthin, wo einst unsere Heimat war.«
    Beide Astronauten verstanden leidlich Solar und hatten dem vibrierenden Funkverkehr mit Grauen gelauscht, abgesehen von einigen Durchsagen, zu denen sie verpflichtet waren.
    »Das schlimmste ist, dass wir nichts tun können. Wir müssen zuschauen, wie unsere Heimat zerstört wird«, sagte der Rudergänger.
    »Von Menschen …!«, spie der Pilot aus und knurrte wie ein wildes Tier. »Von diesen Aliens, die unser Königssohn Gendar so schätzt.«
    »Sie bekämpfen sich gegenseitig …«
    »Ja, Kamerad. Aber was, frage ich mich, haben wir Dondari damit zu tun?«
    »Wie viele Minuten noch, Pilot?«
    »Sehr wenige, Kamerad.«
    »Es gibt noch zwei weitere Segler im Orbit, Pilot.«
    »Ja, Kamerad. So sind wir schon zu dritt. Es ist ein weiter Weg bis zu unserer Zweiten Heimat. Ein sehr langer Weg. Aber vielleicht werden wir es mit drei Seglern schaffen.«
    Der Rudergänger lachte hart.
    Sie beide wussten, dass die Entfernung mit diesem vorsintflutlichen Raumschiffen nicht zu bewältigen war. Beide dachten an die Bäche von Malukar und daran, dass sie sich, bevor sie diesen einjährigen Auftrag antraten, dort ein Heim geschaffen hatten, ein Ritual, das für Visionen und Optimismus stand. So machten das Astronauten auf Sonnenseglern. Das beruhigte die zuhause gebliebene Familie, und gab allen Beteiligten Kraft und Hoffnung.
    Der Rudergänger warf die Tube in einen Ansaugbeutel. »Hast du genauso viel Angst wie ich, Pilot?«
    »Ja, Kamerad. Ich habe Angst. Ich habe Angst, den Verstand zu verlieren, gleich, wenn es soweit ist.«
    »Und wenn alles gut geht? Wenn es den Leuten von der STERNENFAUST gelingt, das Schlimmste zu verhindern?«
    »Dann, Kamerad, werde ich meine Meinung über diese Menschen ein für alle mal ändern.«
    »Das möchte ich gerne miterleben …«, sagte der Rudergänger und seine schmalen Lippen zogen sich zu einem Hundegrinsen breit. Seine weiße Haut war schweißnass. In seinen roten Augen standen Tränen.
    »In wenigen Minuten wissen wir Bescheid, Kamerad«, sagte der Pilot und konzentrierte sich auf seine Tastatur.
    Der Rudergänger drehte sich auf seinem Stuhl zur Funkkonsole und überprüfte die Funkschaltung und den Segelstand.
    Sie beide hatten einen Auftrag und den galt es auszuführen. In punkto Dienstbeflissenheit machte niemand einem Dandoori-Astronauten etwas vor. Niemand. Nicht mal diese hässlichen Wesen, die man Menschen nannte.
     
    *
     
    Rudy Ritters lächelte sanft. »Ich habe Sie erwartet!«
    »Ach was«, knurrte Masukawa. »Das haben wir uns gedacht.«
    Rudy runzelte verwirrt die Stirn.
    Jakes Zeigefinger krümmte sich, aber er wusste, dass es, würde er schießen, ein Blutbad
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher