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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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anzusehen, doch er überwand sich. Frost fuhr fort.
    »Niemals – hören Sie alle mir gut zu: niemals wieder wird es einer fremden Macht gelingen, ein Schiff zu entern, das unter meinem Kommando steht. Wir alle gemeinsam werden das zu verhindern wissen. Ich sprach von Veränderungen – ich meine damit Verbesserungen in punkto Sicherheit. Ich erwarte von jedem von Ihnen Vorschläge, die in diese Richtung gehen. Das war alles. Sie können nun gehen.«
    Der Raum leerte sich nur zögerlich. Es dauerte, bis Dana Frost schlussendlich alleine an dem Besprechungstisch stand. Sie war sich nicht sicher, ob sie die richtigen Worte gewählt hatte. Die Nervosität hatte das Gesagte einfach so hervorgebracht. Wie es auf jeden Einzelnen gewirkt haben mochte, das konnte sie nun wirklich nicht wissen.
    Doch jeder wusste nun, worauf er sich in Zukunft einzustellen hatte.
    Dana konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Das Eisbiest war ab sofort wieder da. Voll und ganz.
     
    *
     
    »Captain, das Shuttle mit der Botschafterin hat angedockt.«
    Dana Frost bestätigte kurz, dann machte sie sich auf den Weg, denn natürlich war es die Sache des Captains, die Botschafterin zu begrüßen. Eine Ehrengarde in entsprechender Garderobe hatte sich bereits links und rechts neben der Schleuse aufgestellt. Das waren sicher längst überholte und ziemlich verstaubte Rituale, doch irgendwie schienen sie nicht ausrottbar zu sein. Tradition wurde innerhalb des Star Corps noch sehr groß geschrieben.
    Jefica Moll – der Name sagte Frost wirklich nicht viel, außer der Tatsache, dass man die Botschafterin als Person schon wie einen »Sonderfall« behandelte. Sie hatte den Ruf, in ganz speziellen Missionen, mit noch spezielleren Gesprächspartnern fertig geworden zu sein.
    Wenn dem so war, dann hatte man sicher gut daran getan sie auszuwählen, denn die Genetics waren definitiv besondere Gesprächspartner. Man sprach das in höheren Kreisen sicher nicht so aus, doch es war eine Tatsache, dass die Genetics an Arroganz ihresgleichen suchten. Schon so mancher Botschafter hatte sich an ihnen die Zähne ausgebissen.
    Die Schleuse öffnete sich lautlos. Dana wusste wirklich nicht womit sie gerechnet hatte.
    Damit jedenfalls nicht …
    Jefica Moll kam breit lächelnd auf Dana zu. Sie schwebte dem Captain regelrecht entgegen. Zumindest hatte Frost diesen Eindruck, da das wallende Gewand der Botschafterin den Boden putzte. Botschafterin Moll mochte vielleicht sechzig Jahre alt sein. Sie war ein wenig größer als Dana, geschätzte 185 Zentimeter. Und sie war auch breiter , besser gesagt, massiger. Dana war nicht gut darin, das Gewicht von Menschen abzuschätzen, doch in diesem Fall tippte sie auf lockere 300 Pfund Lebendgewicht. Durchaus beeindruckend.
    Die Haare der Botschafterin waren nach Bürstenart geschnitten und standen dabei jedoch zu allen Seiten hin ab. Das Gesicht war entsprechend des restlichen Körpers mehr als gut gepolstert, zudem reichlich stark, aber perfekt geschminkt. An beiden Handgelenken trug Moll breite Schmuckreifen, passend zu der breiten Halskette, die nun wirklich nicht zu übersehen war. Das locker fallende Gewand der Botschafterin war in Erdfarben gehalten, was allerdings nicht bedeutete, dass man es als »dezent« bezeichnen konnte.
    Dana verbiss sich ein Grinsen. Nein, dezent war ein Wort, das zu Botschafterin Moll wohl einfach überhaupt nicht passte.
    Ein Blick in die klugen Augen der Frau ließ Frost jedoch ahnen, was wirklich hinter dieser Fassade steckte. Ganz sicher vertraute man ihr besonders heikle Missionen nicht umsonst an. Dana deutete eine höfliche Verbeugung an, als Botschafterin Moll auf sie zukam. Die massige Frau hatte allerdings eine andere Vorstellung von einer solchen Begrüßung.
    Dana hatte keine Chance zu entkommen. Ehe sie reagieren konnte, umschlangen sie die Arme der Botschafterin, und sie fühlte sich wie in einem Schraubstock gefangen, als Moll sie kurz aber herzlich an sich drückte. Die Stimme der Frau allerdings fügte sich überhaupt nicht in das Allgemeinbild ein, das man von ihr bekam. Botschafterin Moll sprach mit einer warmen Alt-Stimme, die jeden Zuhörer sofort in ihren Bann schlug.
    »Captain Frost! Ich bin überglücklich, an Bord gerade Ihres Schiffes sein zu dürfen. Die STERNENFAUST ist im Ozean zwischen den Galaxien eine Legende. Und besonders natürlich ihr Captain.«
    Das waren schmeichlerische Worte, doch Dana war geneigt, jedes einzelne davon zu glauben. War das die Magie,
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