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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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absolut nichts verändert. Auf den zweiten Blick jedoch erkannte sie kleine Veränderungen, die sicher nur der bemerken konnte, der hier gewohnt hatte. Kleinigkeiten nur – ein Bild hing an einem falschen Platz, der Tisch hatte früher mehr in der Raummitte gestanden.
    Dana lächelte. Da hatte jemand große Mühe gehabt, alles aus dem Gedächtnis heraus wieder in diesen Zustand zu bringen. Die Anweisung dazu war sicher von van Deyk gekommen. Ausführendes Organ dürfte Wanda Ndogo gewesen sein, die hier an Bord so etwas wie den Posten eines Versorgungsoffiziers übernommen hatte.
    Dana löste sich von diesen Gedanken. Hatte sie während ihrer Gefangenschaft damit gerechnet, ihre Kabine hier noch einmal so zu betreten? Sie wusste nicht mehr, ob sie daran gedacht hatte.
    Denk an deine Vorsätze. Was geschehen ist, das ist geschehen. Unabänderbar. Sorge dafür, dass in Zukunft nichts Vergleichbares mehr möglich ist.
    Das wenige, dass sie bei ihrem erneuten Antritt auf der STERNENFAUST mitführte, war bereits mit einem Shuttle hergebracht worden. Darum würde Dana sich dann später kümmern. Jetzt gab es wichtigere Dinge zu tun.
    Pünktlich traf sie im Besprechungsraum ein. Sie blickte in die Gesichter ihrer Führungsmannschaft. Anspannung war dort zu erkennen, aber auch eine Erwartungshaltung der besonderen Sorte. Sergeant Takashi blickte zu Boden, als Frosts Blick ihn traf. Er befehligte die dreißig Marines an Bord der STERNENFAUST. Die Entführung des Captains musste ihn irgendwie persönlich getroffen haben. »Seine Marines« hatten es nicht verhindern können …
    Dana Frost nahm die ungeteilte Aufmerksamkeit an, die ihr zuteil wurde.
    »Setzen Sie sich bitte.« Sie selbst blieb stehen. »In diesen Minuten wird ein Shuttle an der STERNENFAUST andocken. An Bord ist Botschafterin Jefica Moll.« Frost sah die fragenden Blicke. »Fragen Sie mich nicht, ich kenne die Botschafterin auch nicht. Doch das ist für uns unerheblich. Wir werden Botschafterin Moll auf ihrer Mission in das System Einstein begleiten und ihr jede Unterstützung gewähren.
    Zur Mission selbst gibt es nicht viel zu sagen:
    Wie Sie alle wissen, schotten sich die Genetics immer mehr ab. Sie sind nach wie vor ein Teil der Allianz, dies jedoch in einer sehr passiven Form. Die Bündnispartner akzeptieren das selbstverständlich, doch in letzter Zeit ist der Kontakt nahezu zum Erliegen gekommen. Die Botschafterin soll versuchen, ein Stück mehr Transparenz zu schaffen. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit soll wieder aktiviert werden. Weder die Botschafterin noch wir sind herzlich willkommene Besucher im Einstein-System. Man hat die Mission, sagen wir, hingenommen. Man wird uns also allenfalls tolerieren, wenn auch nicht mit offenen Armen empfangen. Also ist äußerste Zurückhaltung und Fingerspitzengefühl angesagt. Irgendwelche Fragen?«
    Dana blickte in die Runde, doch niemand schien sich zu dem Gehörten äußern zu wollen. »Gut, dann ist die Besprechung auch schon beendet.« Nach und nach erhoben die Offiziere sich, gingen zur Tür. Als Robert Mutawesi als Erster den Raum verlassen wollte, ließ ihn Frosts Stimme innehalten.
    »Da wäre noch etwas, bevor wir alle unseren Aufgaben nachgehen. Erstens – ich vermisse Sun-Tarin. Warum ist er nicht anwesend?«
    Commander van Deyk übernahm das Antworten. »Der Kridan lässt sich entschuldigen. Er befindet sich schon seit gestern in einer Form religiöser Meditation, die er nicht unterbrechen will.«
    Frost nickte. »Gut, damit ist er entschuldigt. Für heute. In Zukunft bitte ich um vollständiges Erscheinen. Nein, ich bitte nicht, ich ordne es hiermit an. So etwas gibt es ab sofort nicht mehr an Bord. Zweitens: Ich weiß, dass Sie alle auf einen Kommentar von mir warten, der sich auf meine Entführung bezieht. Hier ist er: Was geschehen ist, das kann man nicht mehr ändern. Es ist absolut unsinnig, sich jetzt mit Dingen zu belasten, die vorbei sind und auf die man zu keiner Zeit einen entscheidenden Einfluss ausüben konnte. Doch nun sage ich Ihnen eines. Ich beabsichtige an den Strukturen an Bord der STERNENFAUST gewisse Änderungen vorzunehmen.«
    Dana stockte kurz. Sie wandte sich an Sergeant Takashi, der wieder ihrem Blick auswich.
    »Sergeant, bitte ändern Sie sofort Ihre Verhaltensweise mir gegenüber. Auch wenn Sie es nicht so sehen mögen – ich mache niemandem persönlich einen Vorwurf. Haben Sie mich verstanden, Sergeant?«
    Takashi nickte. Es fiel ihm schwer, seinen Captain direkt
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