Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trau nie einem Fremden

Trau nie einem Fremden

Titel: Trau nie einem Fremden
Autoren: Patricia B. McConnell
Vom Netzwerk:
EINLEITUNG
    Macht es Sie leicht nervös, wenn Rex Besucher anbellt? Rennt Trixi ins Badezimmer, wenn Sie den Staubsauger anschalten oder duckt sich, wenn draußen ein Lastwagen vorbeifährt? Hat Ihr Hund schon einmal geknurrt, wenn eine fremde Person unterwegs auf einem Spaziergang versucht hat, ihn zu streicheln? All diese Verhaltensprobleme sind häufig Anzeichen dafür, dass ein Hund vor etwas oder jemand Angst hat.
    Diese Broschüre wendet sich an Menschen, deren Hunde ein angstbedingtes Verhaltensproblem haben. Manche ängstlichen Hunde laufen einfach weg und verstecken sich, andere hingegen leben ihre Angst aus und können damit Schaden verursachen. Dieses Trainingsprogramm hilft, dem vorzubeugen.
    Die hier beschriebene Methode der klassischen Gegenkonditionierung ist eine universell effektive Behandlung für angstbedingte Verhaltensprobleme. Sie kann vielen Tieren helfen, ihre Ängste zu überwinden – egal, ob ein Hund Angst vor dem Tierarzt oder dem Deckenventilator hat oder ob eine Katze Angst vor einer anderen Katze hat.
    Sie kann sogar Ihnen selbst helfen. (Ich selbst habe sie für mich dazu benutzt, meine Angst vor öffentlichen Redeauftritten loszuwerden.) Die Methode wird in dieser Broschüre am Beispiel eines Hundes erklärt, der Angst vor fremdem Menschen hat. Wenn Sie irgendeine andere Angst behandeln möchten, tauschen Sie einfach das jeweilige Problem in der Beschreibung aus und machen Sie von dort aus weiter.
    Hilft diese Methode bei allen Hunden?
Sie wird nicht helfen, wenn das Verhalten nicht – zumindest teilweise – von Angst motiviert ist. Es gibt viele Gründe dafür, warum Hunde sich gegenüber fremden Menschen nicht so verhalten, wie wir uns das wünschen. Stellen Sie also sicher, dass Sie die richtige Diagnose gestellt haben, bevor Sie mit dem Behandlungsprogramm beginnen.
    Falls Ihr Hund bereits geschnappt oder gebissen hat, müssen Sie als Erstes kurzfristige Maßnahmen treffen, die verhindern, dass dies wieder passieren kann. Beginnen Sie gleichzeitig ein Therapieprogramm bei einem Tierarzt mit Zusatzbezeichnung Verhaltenskunde, bei einem geprüften Verhaltenstherapeuten oder einem guten Hundetrainer.
    Der hier vorgestellte Behandlungsplan wird außerdem nicht funktionieren, wenn Sie nicht genug Zeit zu seiner Durchführung mitbringen. Ich möchte gleich zu Beginn klarstellen, dass es viel Zeit und Energie kostet, den Behandlungsplan wirklich genau zu verfolgen. Wie viel Zeit und Energie genau, hängt davon ab, wie massiv das Problem ist.
    Die schlechte Nachricht ist, dass es bis zu einem Jahr dauern kann, bis Sie eine echte Gegenkonditionierung bei Ihrem Hund erreicht haben. Die gute ist, dass es einfach zu machen ist, wenn Sie erst verstanden haben, wie es geht.
    Was Sie mit dem Behandlungsplan erreichen können
Wenn das Fehlverhalten Ihres Hundes wirklich angstbedingt ist, können Sie es mit diesem Behandlungsprogramm deutlich beeinflussen. Viele Hunde verlieren ihre Angst vor Fremden und hören auf zu bellen, sich zu ducken und zu verstecken, zu knurren und manchmal auch zu beißen, wenn ihre Besitzer die Schritte genau durchgehen.
    Wäre es nicht schön, wenn Ihr Hund beim Ertönen der Türglocke freudig mit dem Schwanz wedeln würde? Oder wenn er dem Klempner freundlich zuwedeln würde, anstatt ihn von hinter Ihren Beinen hervor anzuknurren?
    Stellen Sie sich vor, Sie könnten ganz gelassen die Straße entlanggehen und lächeln, wenn Passanten Sie fragen, ob sie mal Ihren Hund streicheln dürften. (Oder, was wahrscheinlicher ist: Wenn sie es einfach tun, ohne zu fragen.) Niemand kann eine Garantie dafür geben, dass eine Verhaltenstherapie sicheren Erfolg haben wird, das gilt auch für das hier beschriebene Vorgehen. Das Verhalten der allermeisten Hunde wird sich jedoch positiv verändern, wenn Sie den Instruktionen folgen.
    Vergessen Sie aber nie, dass jeder Hund anders ist und damit auch die Voraussetzungen für den Erfolg der Behandlung immer anders sind.
    Wird diese Therapie einen Wachhund »verderben«?
Das hoffe ich auf jeden Fall! Bellende Hunde können zwar eine sehr schön abschreckende Wirkung auf potenzielle Kriminelle haben, aber ein Besuchern gegenüber aggressiver Hund ist mit einer auf demEsstisch liegenden geladenen Waffe zu vergleichen. Stimmt – Ihr »Wachhund« könnte einen Einbrecher beißen und verjagen, aber er könnte mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Ihren Nachbarn beißen, Ihren Elektriker oder den Notarzt, den Sie gerade alarmiert haben.
    Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher