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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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mit der Ehrehrbietung hier nicht übertreiben.« Umständlich nahm er auf dem unbequemen Sitzmöbel Platz. In seinem Gesicht konnte Dana nur zu deutlich lesen, was Jackson von Räumen wie diesem hielt. Nichts – absolut gar nichts. Lange Minuten saßen sie sich schweigend gegenüber. Dana hatte den Eindruck, als wisse der Commodore nicht wirklich, wie er dieses Gespräch beginnen sollte. Er war Soldat durch und durch, kein Redenschwinger. Dann endlich schien er den Einstieg für sich gefunden zu haben.
    Für wenige Augenblicke schweifte sein Blick durch das kahle Zimmer.
    »Ich hasse diese Räume. Ich hasse, was hier geschieht. Und ich hasse es, dass ich Ihnen das nicht ersparen konnte.«
    Danas Gesicht schien zu Eis gefroren. »Ich bin Soldat, Commodore. Wenn man glaubt, mich auf diese Weise durchleuchten zu müssen, dann habe ich das zu ertragen. Ich …«
    Jackson schnitt ihr das Wort ab. »Ach, seien Sie doch still, Frost!«
    Dana war überrascht, denn mit einem Gefühlsausbruch dieser Art hatte sie nicht gerechnet. Jackson sprach weiter.
    »Ich bin Ihr direkter Vorgesetzter, doch auch meine Macht hat ihre Grenzen. Und die greifen genau dann, wenn auch nur die leiseste Gefahr für die Solaren Welten von einem meiner Leute ausgehen könnte. Die Galab ist da mächtiger als ich. Ihre Methoden sind nicht immer ganz angenehm, aber das wissen Sie natürlich alles.«
    Dana sprach leise und kontrolliert. »Commodore, das alles war mir klar, als ich meiner Gefangenschaft entkommen war. Ich bitte Sie nur, mir meine Fragen zu beantworten. Im Grunde sind es nur zwei: Sind die Agenten mit der Auswertung meiner Gespräche fertig? Hat meine Aussage unter Drogeneinfluss nun endlich alle Zweifel beendet? Mehr möchte ich nicht wissen.«
    Jackson fuhr sich mit der rechten Hand über seinen kahlen Schädel. An die Glatze hatte er sich längst gewöhnt, auch wenn er früher einmal stolz auf sein dichtes Haar gewesen war. Gegen Strahlenverseuchung war man machtlos und auf künstlichen Ersatz wollte er dann doch verzichten. So etwas passte nicht zu ihm.
    »Von dem Einsatz der Wahrheitsdrogen habe ich erst gestern Abend erfahren. Das wird Folgen haben, ich verspreche es Ihnen! Doch nun kann man es nicht mehr ungeschehen machen. Sie sind von jedem Hauch eines Vorwurfs befreit, Captain Frost. Eines Vorwurfs, den es von meiner Seite her nie gegeben hat. Niemand kann ermessen, was Sie in der Gefangenschaft der Morax durchgemacht haben. Sie haben sich hervorragend gehalten, absolut tadellos. Und die Erkenntnisse über den Feind, die sie mitgebracht haben, werden uns im weiteren Kampf sehr hilfreich sein. Ich spreche Ihnen im Namen des Star Corps …«
    Dana Frost schien ihm kaum zuzuhören. »Welche weitere Verwendung haben Sie für mich im Star Corps vorgesehen, Commodore?«
    Jackson nahm die Unterbrechung einfach hin. Er ahnte unter welchem Druck Frost noch stehen musste. Nur sie allein konnte das Erlebte verarbeiten. Der Commodore hätte für nichts in der Welt in ihrer Haut stecken mögen. Von Bord des eigenen Schiffes entführt zu werden – umgeben von den vertrauten Menschen, sogar von einer Einheit Marines.
    Jackson stand auf, stellte sich hinter den Stuhl, auf dessen Rückenlehne er die Hände aufstützte. »Aus diesem Grund bin ich hier, Captain Frost. Sie sind ab sofort wieder diensttauglich. Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich Ihnen Ihren alten Posten zurückgeben will. Sie werden wieder Captain der STERNENFAUST. Ich kenne niemanden, der dazu besser als Sie geeignet ist. Nehmen Sie an, Captain?« Das letzte Wort hatte er besonders betont. Jackson wollte, dass Dana sich seiner Wertschätzung auch wirklich sicher war.
    Frost reagierte eine ganze Weile lang nicht. In ihrem Gesicht zuckte kein einziger Muskel. Eisbiest nannten ihre Leute sie manchmal. Vielleicht war sie das ja tatsächlich? In diesen Augenblicken hätte Jackson das unterschrieben.
    »Die STERNENFAUST hat einen neuen Captain.« Die Worte kamen emotionslos. Jackson hatte mit diesem Einwand gerechnet.
    »Milton Lexington III., ja, doch der ist bereits von Bord gegangen. Einzelheiten wird man Ihnen sicher an Bord Ihres Schiffes berichten. Lexington hat nun – falls Sie das interessiert – die Aufgabe, von der er im Grunde immer geträumt hat. Einen hohen Posten, den man vom Schreibtisch aus durchführen kann. Lexington ist ein guter Mann, doch – ganz unter uns – kein Raumschiff-Captain. Ich denke, dass wird auch Ihre Mannschaft gemerkt haben.«
    Jackson beugte
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