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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus
Autoren: Luc Bahl
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tief in weit entfernte Provinzen des kridanischen Imperiums ließen sich die Schockwellen aus Raum- und Zeitsplittern des in sich zusammenfallenden und dabei ungeheure Energie abstrahlenden Nexus messen.
    Es war anders als eine Supernova, denn zurück blieb kein Schwarzes Loch, sondern nur die gewaltige Leere, das absolute Nichts. Diese Leerstelle füllte sich jedoch wie ein versiegendes Wasserloch in der Wüste schon bald mit dem feinen Staub und den Reflektionen der Strahlungen, die es auch in der verlorensten und einsamsten Gegend des Alls nicht zulassen, dass so etwas wie vollständige Leere existiert.
    Nur ein einziges Schiff aus der Nachhut der Angreifer überlebte schwer beschädigt den galaktischen Supergau. Dank eines von der STERNENFAUST abgesetzten Bergstrom-Funkspruchs konnte es schließlich von einigen der neuen Regierung des Predigers ergebenen Schiffen aufgebracht werden. Die Tatsache, dass Satren-Nor nicht nur den Anschlag überlebt hatte, sondern in den Augen seiner Anhänger sogar das Urübel des kridanischen Imperiums, den Nexus-Komplex überwunden und vernichtet hatte, bewirkte für ihn einen schier unermesslichen Zuwachs an Glaubwürdigkeit. Eine solide Basis, um die zahlreichen Gegner seiner Politik für lange Zeit in ihre Schranken zu weisen.
    Trotzdem hatte sich Botschafter Maunga angesichts der innenpolitischen Situation des kridanischen Imperiums dazu entschlossen, fürs Erste nur den Austausch von Beobachtern zwischen den Solaren Welten und dem Reich der Kridan vorzuschlagen. Man hatte zu lange und zu heftig gegeneinander gekämpft, als dass die Zeit schon reif zu sein schien, auch auf militärischem Gebiet enger zusammenzuarbeiten. Dana vermutete aber, dass diese Zeit möglicherweise schneller kommen konnte, als sie es alle derzeit erwarteten.
    Rior-Su blieb für die Rückreise der STERNENFAUST zur Erde als enger Vertrauter und Sprachrohr Satren-Nors an Bord. Sein Platz würde beim Hohen Rat der Solaren Welten sein. Doch Botschafter Maunga und der Prediger vereinbarten außerdem einen Offiziersaustausch. Die Teilnehmer mussten jedoch erst noch bestimmt werden.
    Als erste freiwillige der Solaren Welten meldete sich Laetitia Frysher. Nach Absprache mit Botschafter Maunga und den außenpolitischen Vertretern des Hohen Rats verließ sie sofort die STERNENFAUST und blieb beim Prediger. Schweren Herzens ließ Dana Frost die junge Frau gehen.
    Auffällig war, dass Milgor nach der Rückkehr aus dem Nexus viel schweigsamer geworden war. Er konnte nach wie vor sprechen, war aber in sich gekehrt, gelegentlich sogar mürrisch und längst nicht mehr so verfressen wie vorher.
    Als die STERNENFAUST sich bereits im Anflug auf das Sonnensystem befand, rief Dr. Gardikov eilends Dana Frost zu sich.
    »Captain«, sagte sie mit bleichem Gesicht, »das müssen Sie mit eigenen Augen sehen.« Sie wies auf einen massiven Schrank mit allerlei technischen Aufsätzen und handbreitdicken Glasscheiben. In ihm wurden sorgfältig von der Umgebung abgeschottet die Proben aus dem Nexus aufbewahrt. Sie umgab absolutes Vakuum und schwebten berührungslos auf Antigrav-Feldern.
    »Ich kann nichts erkennen«, sagte Dana und zuckte mit den Schultern.
    »Sie sind leer«, sagte Dr. Gardikov mit matter Stimme. »Und nicht nur das – einer der Behälter fehlt …«
    »Das ist in der Tat wenig erfreulich«, erwiderte Dana. »Wann ist Ihnen das aufgefallen?«
    »Eben erst«, gestand Dr. Gardikov, »aber ich muss zugeben, niemand an Bord hatte Zeit, sich um die Proben zu kümmern, seit wir den Nexus verlassen haben …«
    »Jemand aus der Mannschaft?«
    »Unmöglich«, sagte die Ärztin, »die Proben waren die ganze Zeit elektronisch gesichert, außerdem wird dieser Schrank von Kameras und Bewegungsmeldern rund um die Uhr bewacht.«
    »Also ein Rätsel …«
    Jetzt hob Dr. Gardikov hilflos die Schultern.
    »Es gab nur einen Zeitpunkt, an dem Ihre Überwachungselektronik außer Kraft gesetzt war«, sagte Dana nachdenklich.
    »Sie meinen den Moment des Übergangs aus dem Nexus? Sie vermuten in diesem Augenblick hat jemand die Proben geklaut?«
    Dana nickte. »Das eine fehlende Probengefäß«, präzisierte sie. »Ich vermute aber noch etwas anderes. In dem Augenblick, in dem der Nexus in sich zusammengebrochen ist, verschwand auch der Inhalt aus den Probengefäßen …«
    »Wie das, Captain?«
    »Es erscheint mir logisch, dass die subatomaren Strukturen mittels feinster Strings mit der Hauptmasse der Nano-Teilchen innerhalb des Nexus
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