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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus
Autoren: Luc Bahl
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woraus bestehen sie dann?«
    »Das kann mit den Untersuchungsmöglichkeiten und Geräten, die hier vorhanden sind, nicht beantwortet werden.«
    »Und was vermuten Sie?« Dana blickte im Kreis der Anwesenden herum, um anzudeuten, dass sie jetzt auch eine Antwort von jemand anderem akzeptieren würde, nachdem man sich offensichtlich allgemein wieder beruhigt hatte. Aber bis auf Laetitia schwiegen alle.
    »Es handelt sich wohl um eine Art Nano-Technologie, die anscheinend bis in den subatomaren Bereich durchkonstruiert ist …«, sagte die Marine.
    Dana pfiff leise. Jetzt konnte sie die Aufregung und vor allem den Streit verstehen. Allerdings war sie nach wie vor meilenweit davon entfernt, die Art der Auseinandersetzung auch zu akzeptieren.
    »Gut«, sagte sie mit leiser, unterkühlter Stimme und steinerner Miene. »Das scheint in der Tat eine bedeutende Entdeckung zu sein. Aber Sie sollten sich schämen, das Fell des Tigers bereits aufzuteilen, bevor sie ihn erlegt haben.« Erneut ließ sie den Blick in die Runde schweifen.
    Dr. Gardikov nickte kaum merklich, auch Bruder William drückte mit seiner Miene deutliches Einverständnis mit dem aus, was Dana gesagt hatte. Ebenso Marine Frysher. Von ihr und dem Christophorer hatte sie nichts anderes erwartet.
    Danas Blick blieb an den irritierenden Facettenaugen Jeffersons hängen. »Haben Sie alle verstanden, was ich damit sagen wollte?«
    Auch der Leitende Ingenieur nickte bejahend.
    »Gut, dann machen Sie jetzt einfach mit Ihrer Arbeit dort weiter, wo Sie aufgehört haben. Und wenn Sie in Bezug auf unsere Ausstattung und Möglichkeiten an Grenzen stoßen, dann benutzen Sie das, was in Ihrem Schädel ist. Newton oder Leipniz hatten auch kein Elektronenmikroskop und haben trotzdem unsere Sicht der Welt verändert … Und wenn Sie der Auffassung sind, Sie möchten eine gewisse Diskretion walten lassen, dann kann ich Sie nicht daran hindern. Aber glauben Sie mir, je größer die Geheimhaltung ist, desto stärker wird die Neugier derjenigen, die nichts davon erfahren sollen …«
    »Aye, Ma’am.«
    Sollte sich das Objekt im Innern des Nexus tatsächlich als das Produkt eines unüberschaubaren, nanotechnologischen Zusammenspiels einer Unmasse subatomarer Maschinen herausstellen, dann waren die Implikationen dieser Entdeckung tatsächlich dazu geeignet, die Technologien, der sich alle bekannten galaktischen Spezies derzeit bedienten, grundlegend zu revolutionieren. Das konnte und das durfte dann nicht einem Volk allein gehören – geschweige denn einem einzelnen Konzern eines einzelnen Volkes. Diese Vorstellung fand Dana ungeheuerlich und fast genauso bedrohlich, wie die Pest der Dronte, die durch Wurmloch Alpha über die Milchstraße herzufallen drohten.
    Diese Nanotechnologie war so machtvoll, dass sie in der Lage war, auf die herkömmlichen physikalischen Gesetze Einfluss zu nehmen. Sie dachte allein an die vertrackten Zeitverschiebungen und -Verzerrungen, denen sie innerhalb und außerhalb der STERNENFAUST ausgesetzt gewesen waren. Und damit allein ließ sich das Phänomen der Translokation Wredans noch nicht einmal ansatzweise erklären.
    Subatomare Maschinen, hieß das nicht im Klartext, dass diese Dinger längst alle und alles um sie herum infiltriert hatten? War etwa in diesem Augenblick eine Armee Kleinstroboter in ihrem Gehirn damit beschäftigt, Dana Frost umzubauen?
    Doch in dem Fall war ohnehin alles zu spät und das Beste, was sie noch tun konnten, bestand darin, bis zum Ende ihrer Tage im Innern des Nexus zu bleiben, um die anderen draußen zu schützen.
    Dana fluchte und dachte mit Grausen daran, wie sie in einem außer Kontrolle geratenen Experiment mit Naniten des Far Horizon Konzerns geraten waren.
    Es war schon verhext. Genau in dem Moment, wo ihr derartig düstere Gedanken durch den Kopf gingen, blitzte auch eine Idee in ihr auf, wie sie diesem fatalen Ort vielleicht wieder würden entfliehen können.
    Eine Frage über die sie bereits kurz mit van Deyk gesprochen hatte – unter vier Augen, um keine unnötige Panik zu verbreiten. Vom Prinzip her war es relativ einfach, den Nexus-Komplex wieder zu verlassen, nämlich genauso, wie sie in ihn hineingelangt waren. Die Grenze der Nexusblase ließ sich überwinden, wenn sie mit einer genau festgelegten Beschleunigung exakt beim Auftreffen auf den Schnittpunkt zwischen Komplex und den umliegenden Einsteinraum ihre Bergstrom-Aggregate aktivierten. Das war nur eine Frage der Präzision, theoretisch also jederzeit
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