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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town
Autoren: Jason Dark
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Er sah sie nicht, aber hörte sie. Sie waren nicht nur zu Fuß unterwegs. Die hockten in ihren Wagen, in den Pickups, auf deren Ladeflächen sogar Maschinengewehre auf Lafetten aufgebaut waren. Perfekt ausgerüstet für die Jagd.
    Donovan wußte, daß er sein Ziel nicht mehr erreichen würde. Vor seinem endgültigen Ableben wollte er der verfluchten Clique noch ein Ei ins Nest legen.
    Es war möglich, daß ihn der Gedanke daran noch so lange auf den Beinen hielt. Doch seine Füße waren schwer geworden, erste Nebel stiegen vor seinen Augen auf. Sie drangen ihm nicht aus dem Wald entgegen, wie es hätte der Fall sein können, es waren die blutigen und auch geschwärzten Nebel, die ein nahes Ende ankündigten. Irgendwann würden sie so dicht werden, daß sie ihn von den Beinen rissen. Dann lag er im Gras und würde verbluten.
    Seine. Schrittfolge änderte sich. Das schräge Gelände trieb ihn förmlich voran. Er bekam die Beine nicht mehr richtig vom Boden weg. Immer wenn er ging, wirkte es so, als wolle er im nächsten Moment zu einem Spagat ansetzen.
    Die Feuchtigkeit hatte den Untergrund glatt gemacht. Er rutschte, fiel und raffte sich wieder auf.
    Donovan wunderte sich über die Leichtigkeit, mit der er dies packte. Er lachte scharf, der Wald tanzte vor seinen Augen, er bohrte sich mit sei nein dunklen Saum in den rötlichen Nebel, und der Rücken des Mannes strahlte plötzlich die Schmerzen aus.
    Sie waren furchtbar. Sie wollten ihn zerreißen, sie peitschten hoch bis in seinen Kopf, sie überdeckten alles, und plötzlich wußte er, daß er es nicht mehr schaffte.
    »O Gott, o Gott…!« Donovan weinte und keuchte. Er lief noch immer, ohne es richtig zu merken.
    Hinter ihm, am Ende des Hanges und von ihm nicht sichtbar, erschienen Lichter. Grelle Scheinwerfer, lange, helle Bahnen, die sich auf dem Kamm des Abhanges sammelten und zu explodieren schienen, denn sie jagten lautlos nach unten und strichen über die dunkle Erde. Sie erfaßten den Fliehenden, der nur noch wenige Schritte von seinem eigentlichen Ziel entfernt war.
    Sie schossen nicht hinter ihm her!
    Warum schießen sie nicht? hämmerte es in seinem Kopf. Verdammt noch mal, warum schießen sie nicht?
    Der Wald öffnete sich. Es sah für Donovan so aus, als wäre vor ihm eine gewaltige Lücke entstanden, eine Höhle, aus der etwas hervorgähnte, etwas Schreckliches, das nur auf ihn gelauert hatte, um ihn zu fassen zu bekommen.
    Was war das?
    Er konnte nicht mehr ausweichen, denn plötzlich öffnete sich ein Maul. Gewaltig, riesig wie der überdimensionale Rachen eines Riesenfisches. Er hatte nur auf ihn gewartet, und Donovan konnte nichts anderes mehr sehen.
    Er rannte.
    Und er rannte hinein.
    Daß es sich im ihn herum schloß, bekam er kaum noch mit. Er hörte auch nicht mehr das Knirschen und wußte deshalb nicht, daß es seine eigenen Knochen waren.
    Sein letzter Gedanke galt einem Saurier, der wie ein Spuk aus tiefster Hölle erschienen war.
    Dann umfingen ihn die Schatten des Todes.
    Und seine Häscher waren zufrieden. Sie gratulierten sich gegenseitig zu diesem »tollen« Erfolg…
    ***
    Zwei Tage in einer Höhle aus Ästen, Planen und Blättern zu hocken, war nicht eben das Wahre.
    Doch ein Mann wie Bill Conolly nahm so etwas in Kauf, wenn auch nicht gern, aber er ging keiner Unannehmlichkeit aus dem Weg, wenn er dafür heiße Informationen bekam. Und die waren ihm, dem Reporter, versprochen worden.
    Seit Jahren schon berichtete, Bill Conolly in unregelmäßigen Abständen über Rätsel dieser Welt.
    Damit schloß er alles ein. Das Unheimliche ebenso wie das Unglaubliche und das Reale. Als Reporter hatte er die besten Beziehungen. Er kannte zahlreiche Menschen in aller Welt, die für ihn Informationen sammelten, sie zuschickten, so daß Bill sie zu Hause sichten konnte.
    Nicht immer griff er ein. Die meisten Informationen waren zwar gut gemeint, aber mehr für den Papierkorb, was Sheila, Bills Frau natürlich freute. Sie hatte es nicht gern, wenn ihr Mann auf Tour ging, denn er gehörte zu den Menschen, die es immer wieder schafften, sich in den Brennpunkt der Gefahr zu begeben. Der Reporter zog den Ärger förmlich an, und es war nicht immer nur der normale, der auf ihn zukam, denn er jagte schließlich den unglaublichen Vorgängen hinterher und schaffte es auch immer wieder, in ein Wespennest zu stechen.
    Diesmal befand er sich in den Staaten. In einem Kaff namens Rockwell, irgendwo im mittleren Westen. Er hatte sich nur einmal dort blicken
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