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Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
Autoren: M’Raven
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in den Sitzungssaal des Rates, wo dieser unter Vorsitz von Kum Turu bereits vollzählig versammelt war.
    »Willkommen, Fremde und Freunde von der Außenwelt und den Sternen«, begrüßte er sie. »Wir freuen uns, dass Sie zu uns gekommen sind, um uns zu helfen, wofür wir Ihnen von ganzem Herzen danken. Erlauben Sie uns, Ihnen unsere Geschichte zu erzählen.«
    Turu wartete die Zustimmung der Besucher nicht erst ab, sondern berichtete: »Vor 1149 Jahren nach unserer Zeitrechnung wurde das Dularmat in den Berg gebaut, das damals noch Sibikumat hieß, Stadt unter dem Berg. Sie war die erste ihrer Art, der noch weitere unterirdische Städte folgen sollten. Die Arkisonen, die zuerst hier lebten, waren sehr stolz auf die Stadt, die sie geschaffen hatten. Doch dann wurde der Stolz in eine Schande verwandelt, als man acht Jahre später Verbrecher hier einschloss, damit sie hier elend zugrunde gingen.«
    Turu blickte Muluk Paan durchdringend an. »Aber unsere Vorfahren sind nicht zugrunde gegangen. Obwohl viele starben, bevor sie sich dem Leben hier unten abgeschnitten von der Außenwelt angepasst hatten, überlebten 6397 von ihnen, die unsere Ureltern wurden. Wir lernten hier unten zu leben und konnten uns dank des Orakels im Laufe der Jahrhunderte auch weiterentwickeln. Da Sibikumat ursprünglich nur für 3000 Bewohner eingerichtet war, erweiterten wir die Stadt, damit wir genug Platz hatten. Und bei einer dieser Erweiterungen schufen wir zufällig einen Gang, der an die Oberfläche führte. Das ist jetzt 23 Jahre her. Das Orakel warnte uns davor, uns den Arkisonen zu erkennen zu geben. Es sagte, wenn sie etwas von unserer Existenz erführen, würden sie uns auslöschen. Und so ist es beinahe auch geschehen.«
    »Ich wüsste zu gern, was dieses Orakel ist«, sagte Dana Frost leise zu Paan.
    »Ich auch«, antwortete er ebenso leise. »Aber ich denke, das werden wir noch erfahren.«
    »Wir leiden im Moment große Not«, fuhr Turu fort. »Unsere Nahrungsmittel sind in diesem Jahr um fast 56 Prozent zurückgegangen durch Missernten und Krankheitsbefall. Und unser Genpool ist erschöpft. Es kommt immer häufiger zu Miss- und Fehlgeburten. Um die Not zu lindern, holten wir uns Nahrungsmittel von der Außenwelt und Leute, deren Erbmaterial wir zur Auffrischung unseres eigenen brauchen. Aber wir sind keine Verbrecher. Wir haben für alles, was wir genommen haben, bezahlt.«
    »Das haben Sie in der Tat«, bestätigte Paan. »Niemand macht Ihnen deswegen einen Vorwurf oder betrachtet Sie als Verbrecher. Und wir werden Ihnen in jeder erdenklichen Art und Weise helfen, die Sie wünschen. Wir würden Ihnen sogar Wohnungen an der Oberfläche zur Verfügung stellen, die Ihren Bedürfnissen angepasst sind, wenn Sie das wollen. Es gibt da allerdings ein Problem.«
    »Bitte sprechen Sie weiter«, forderte Turu gespannt.
    »Seit damals, als man Ihre Vorfahren hierher verbannte, hat man alles getan, damit Sibikumat in Vergessenheit gerät. Man nannte es die Schande , und von der durften nur wenige Leute erfahren. Das heißt, dass das Volk von Arkison nichts mehr von Ihrer Existenz weiß. Durch Ihre Expeditionen an die Oberfläche und nicht zuletzt auch durch unsere Freunde, die Menschen, mit denen wir übrigens verwandt sind, ist Ihre Existenz nun aufgedeckt. Die Regierung wird dem Volk in den nächsten Tagen die ganze Wahrheit darüber berichten. Und wir wissen nicht, wie die Leute reagieren werden. Eine Annäherung der beiden Parteien wird Zeit brauchen.«
    »Das haben wir nicht anders erwartet«, sagte Turu. »Das Einzige, was wir wollen, ist, dass man uns in Frieden leben lässt und uns gestattet, Nahrungsmittel und was wir sonst noch benötigen zu kaufen, ohne belästigt oder verfolgt zu werden.«
    Paan nickte. »Das garantiere ich Ihnen, sobald Ihre Existenz bekannt gegeben wurde. Ich werde persönlich veranlassen, dass Ihnen Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt werden und alles, was Sie sonst noch brauchen. Und ich garantiere auch persönlich für Ihre Sicherheit. Niemals wieder werden Arkisonen versuchen, Sie zu töten.«
    Man sah es Turu und den übrigen Ratsmitgliedern an, wie erleichtert sie darüber waren. »Das ist gut. So hat das Orakel wieder einmal wahr gesprochen. Lasst uns gemeinsam die Zukunft feiern.«
    »Gern«, stimmte Dana Frost zu. »Aber was ist das Orakel, von dem Sie dauernd sprechen?«
     
    *
     
    Der Höhlenraum, in den Turu Dana und Paan führte, erinnerte sie an einen Tempel. Die Atmosphäre war durch
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