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Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
Autoren: M’Raven
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mit!«
    »Was ist denn los?«, fragte sie überrascht.
    »Komm!«, drängte er. »Du wirst schon sehen.«
    Sie folgte ihm. Lamok führte sie zu den unteren Ebenen, wo die Labors der Genetischen Station untergebracht waren. Vor einem Beobachtungsraum blieb er stehen, zog Pono heran, sodass sie ins Innere blicken konnte und sah sie auffordernd an. In dem Raum, in dem normalerweise Isolationspatienten ausbruchsicher untergebracht waren, lag ein offenbar schlafender oder bewusstloser Mann. Doch Pono hatte noch nie jemanden wie ihn gesehen. Seine Haut war von gelblichem Rosa und sein Haar gelb wie Schwefel. Auch seine Kleidung war anders als alles, was Pono je gesehen hatte. Sie sah Lamok an.
    »Haben die Arkisonen jetzt auch Missgeburten?«
    Lamok schüttelte den Kopf. »Das ist einer der neuen Fremden, die von anderen Welten kommen. Wenn sie uns nicht nur äußerlich ähnlich sind, sondern auch innerlich, wenn sie mit uns kompatibel sind, dann könnten sie die Lösung unseres Problems sein.«
    » Eines unserer Probleme«, korrigierte Pono. »Die Probleme mit den Missernten und andere bleiben davon leider unberührt. Aber wozu brauchst du mich?«
    »Du sollst seine Genstruktur untersuchen.«
    Sie blickte ihn überrascht an. »Das ist Aufgabe der Genetiker. Warum fragst du nicht einen von ihnen?«
    Lamok blickte verlegen zu Boden. »Weil ich unerlaubt und ohne das Wissen des Rats in der Außenwelt war.«
    »Oh, Lamok!«
    »Ich weiß, dass es verboten ist. Aber die Gelegenheit war günstig, und niemand hat mich bemerkt. Wenn dieser fremde Mann wirklich mit uns kompatibel ist, wird der Rat froh sein, dass ich eine Lösung gefunden habe und sich nicht darum kümmern, dass ich dafür unerlaubt in der Außenwelt war. Falls sich der Fremde als untauglich erweist, bringe ich ihn ebenso unbemerkt wieder zurück, und niemand wird je erfahren, dass er hier war und ich in der Außenwelt. Aber du weißt so gut wie ich, dass jeder Genetiker mich dem Rat melden würde. Deshalb bitte ich dich um Hilfe.«
    Pono schüttelte den Kopf. »Ich sollte dich ebenfalls melden, Lamok. Du bringst uns alle mit solchen ›Ausflügen‹ in Gefahr. Was glaubst du, was passiert, wenn die Arkisonen uns auf die Schliche kommen!«
    »Ich weiß, ich weiß!«, wehrte Lamok ihre Vorwurfe ab. »Wirst du mir nun helfen?«
    Sie brummte etwas Unverständliches und sagte laut: »Das hast du doch vorher gewusst, sonst hättest du mich nicht um Hilfe gebeten.«
    Er hielt ihr eine Spritze hin, mit der sie dem Bewusstlosen Blut entnehmen konnte. Pono seufzte noch einmal kopfschüttelnd und betrat den Raum.
     
    *
     
    Der Rat des Dularmats erwartete Pono bereits, als sie zur festgesetzten Zeit kam, um ihren Bericht abzuliefern. Außer den sieben Ratsmitgliedern waren noch weitere Wissenschaftler und Verwalter anwesend. Pono wurde als Erste aufgerufen. Sie trat an das Rednerpult.
    »Diätikerin Pono Kar«, stellte sie sich vor. »Ich habe unsere Nahrungsmittel genauesten Prüfungen unterzogen«, erklärte sie knapp. »Insgesamt 47 Prozent sind von Krankheiten befallen. Der Rest enthält mit nur 62,8 Prozent weitaus weniger Nährstoffe als normal. Unsere Fleischlieferanten haben eine um 41,6 Prozent geringere Fortpflanzungsrate. Und der Bestand an Trevon-Flechten ist in diesem Jahr um 72,5 Prozent zurückgegangen.«
    Sie machte eine kurze Pause, um die schlimme Botschaft wirken zu lassen. »Daraus folgt, dass unsere Nahrungsmittel in diesem Jahr nur 44,3 Prozent der benötigten Menge betragen.«
    Aufgeregtes Flüstern und Tuscheln klang auf, erstarb aber sofort wieder.
    »Ja«, sprach Pono aus, was alle dachten, »wenn wir nicht neue Möglichkeiten der Nahrungsbeschaffung finden, wird ungefähr die Hälfte von uns verhungern. Und es ist keineswegs sicher, dass die nächste Ernte besser wird. Ich übergebe das Wort an die Genetiker.«
    Eine Genetikerin, die Pono nur vom sehen kannte, nahm ihren Platz am Pult ein.
    »Genetikerin Hala Poy. Was Diätikerin Kar ausführte, ist nur ein Teil unseres Problems«, begann sie ihren Vortrag. »Zwar haben wir bereits begonnen, Impfstoffe gegen die Krankheiten unserer Nahrungspflanzen und Nutztiere zu entwickeln, doch unsere Ergebnisse greifen bestenfalls für die nächste Ernte, nicht für die in diesem Jahr. Und was die zunehmende Krankheit Sterilität der Sikkini betrifft, so haben sie dasselbe Problem wie wir. Ihr Genpool ist nahezu erschöpft. Die einzig mögliche Lösung dafür ist, dass wir Leute ausschicken, die nach wilden
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