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Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
Autoren: M’Raven
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gedämpftes Licht, das Kerzenschein ähnelte, schummerig und gemütlich.
    »Bitte warten Sie hier«, bat er die beiden Gäste. »Ich werde sehen, wer vom Orakel gerade frei hat.«
    Sie nahmen auf bequemen Sitzbänken Platz. Turu kam nur wenige Minuten später mit einem noch relativ jungen Mann zurück, der ein weißes, langes Gewand trug, das eine große Ähnlichkeit mit einer Mönchskutte hatte.
    »Ich bin Eldobai Taka«, stellte er sich vor, »ein Teil des Orakels. Koro sagte mir, Sie wünschen etwas über unsere Arbeit zu erfahren.«
    »Ja, in der Tat«, bestätigte Paan. »Nach den wenigen Andeutungen, die wir bisher gehört haben, scheint das Orakel … wie soll ich sagen, hellseherische Fähigkeiten zu haben. Offenbar wissen Sie Dinge, die in der Zukunft passieren werden, schon bevor sie sich ereignen.«
    Eldobai Taka nickte lächelnd und setzte sich zu ihnen. »Das ist eine der Fähigkeiten, die wir haben. Durch das Leben hier unten in der Isolation sind in unserem Erbgut Mutationen aufgetreten. Eine davon verursachte eine Veränderung gewisser Hirnbereiche bei einigen wenigen Individuen, die dadurch die Fähigkeit entwickelten, ihren Geist in andere Sphären zu schicken und auch auf die Entfernung mit dem Geist anderer Lebewesen zu verschmelzen.«
    »So wie Telepathie?«, fragte Dana gespannt.
    »Ja, so ähnlich. Dularonen mit diesen Fähigkeiten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in diesem abgeschiedenen Wohnraum in Meditation, während der sie ihren Geist in diese anderen Sphären schicken und dem Volk die Dinge offenbaren, die sie dort erfahren und gesehen haben. Auf diese Weise ist es uns gelungen, mit der technischen Entwicklung der Arkisonen mitzuhalten. Die Mitglieder des Orakels haben mit ihren inneren Augen gesehen, was sie draußen entwickelt haben und wie sie es gemacht haben. Das haben sie regelmäßig den entsprechenden Leuten hier mitgeteilt – Wissenschaftlern. Techniker und so weiter –, die daraus dasselbe nachgebaut haben.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Oft mussten sie die Dinge natürlich modifizieren, denn zum Beispiel Brennöfen, wie sie vor einigen hundert Jahren oben entwickelt wurden, konnten wir hier unten nicht benutzen. Die Abgase hätten uns umgebracht. Aber wir haben das Prinzip genommen und unsere eigenen Wärmespender gebaut.«
    Er wandte sich direkt an Muluk Paan. »Sie werden feststellen, dass wir einige fortschrittlichere Dinge haben, als Sie sie besitzen. Doch wir teilen die gern mit Ihnen, wenn Sie uns wie versprochen helfen.«
    »Das werden wir tun, vielen Dank«, bestätigte Paan.
    »Und natürlich«, fuhr Eldobai Taka fort, »haben wir auch durch die Geistverschmelzung herausgefunden, welche Leute oben von uns wissen und was sie planen. Besonders der Geist einer gewissen Lorona Taka war sehr ergiebig in diesem Punkt.« Er schüttelte sich. »Aber ihr Geist ist krank, und jede Berührung war eine Qual. – Allerdings vermute ich, dass wir gemeinsame Vorfahren haben, da wir denselben Namen tragen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Paan zu, und in seiner Stimme schwang ein Hauch von Genugtuung, den Dana nicht ganz verstand. »In jedem Fall ist das eine erstaunliche Fähigkeit, die Sie da haben.«
    »Sie ist in der Tat sehr nützlich«, bestätigte Eldobai Taka. »Und sie ist auch der Grund, weshalb wir im Dularmat niemals Schwierigkeiten mit Verbrechen haben. Das Orakel erfährt immer als Erstes, wenn jemand im Begriff ist, Dinge zu tun oder Eigenschaften zu entwickeln, die der Gemeinschaft schaden könnten. Wir informieren den Rat darüber, und der sorgt dafür, dass die Betreffenden wieder auf den rechten Weg kommen.«
    »Und auf welche Weise tun sie das?«
    »In der Regel durch Gespräche. Manchmal auch dadurch, dass jemandem die Konsequenzen der Tat, die er im Begriff war zu begehen, deutlich vor Augen geführt werden. Doch solche Fehlleitungen im Verhalten liegen meistens darin begründet, dass die Leute mit sich selbst Probleme haben, die sie auf andere übertragen. Und für diese Fälle haben wir Spezialisten, um ihre Seele zu heilen.«
    Muluk Paan blickte den jungen Dularonen nachdenklich an. »Das ist eine hervorragende Methode, Verbrechen zu verhindern, ohne jemandem dabei zu schaden«, stellte er fest. »Genau so eine Methode könnten wir auch an der Oberfläche brauchen. Sagen Sie, Taka, würden Sie und die anderen Mitglieder des Orakels diesen Dienst auch für die Leute an der Oberfläche leisten?«
    Eldobai Taka dachte einen Moment nach. »Ich gehe
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