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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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Außer Lance Selby war niemandem aufgefallen, dass Harlock gegangen war.
    Selby, ein Professor für Parapsychologie, fand den plötzlichen Aufbruch Harlocks sonderbar.
    Er machte sich Sorgen um Zack, mit dem er befreundet war.
    Es war Zack Harlock gewesen, der ihn eingeladen hatte, mit ihm nach Ostafrika zu kommen. Sie waren zu viert und wollten hier eine Fotosafari auf die Beine stellen.
    Lance Selby war ein großer Mann mit gutmütigen Augen und der Andeutung von Tränensäcken darunter. Sein Haar begann an den Schläfen leicht grau zu werden.
    Er folgte Zack Harlock, weil er meinte, dem Freund irgendwie behilflich sein zu können.
    Harlock hatte sich gerade in sein Apartment zurückgezogen.
    Selby tippte auf eine plötzliche Übelkeit. Möglich, dass Harlock die Hitze nicht so gut vertrug.
    Er würde den Freund fragen und sich um ihn kümmern…
    ***
    Zack Harlock war leichenblass geworden.
    »Nein!«, stöhnte er. »Nein! Um Himmels willen…!«
    Der Löwe im Spiegel, dessen weiße Mähne einen menschlichen Totenschädel umrahmte, stieß ein drohendes Knurren aus.
    Harlock fasste sich bestürzt an die Brust.
    Seine Augen waren weit aufgerissen. Er japste nach Luft.
    »Warum musste ich dir begegnen?«, stieß der Mann verzweifelt hervor. »Warum ausgerechnet ich ?«
    Das schreckliche Tier spannte die Muskeln zum Sprung.
    Harlock erwartete gelähmt den Angriff des Monsters, der ihn das Leben kosten würde.
    Die Bestie fauchte und peitschte die Luft mit dem Schwanz.
    »Ngassa«, gurgelte Harlock entsetzt. »Ngassa, der Dämon!«
    Da sprang das Ungeheuer.
    Es flog mit schrecklicher Urgewalt auf den verstörten Mann zu.
    Zack Harlock stieß einen gellenden Schrei aus.
    Die Bestie schlug ihm ihre Pranken in die Schulter, zerrte den gellend schreienden Mann zum Spiegel und verschwand mit ihm darin…
    ***
    Lance Selby hörte den furchtbaren Schrei und warf sich Augenblicklich gegen die Tür.
    Er wirbelte in den Raum hinein und erstarrte.
    Das Zimmer war leer.
    Selby machte Licht. Doch Zack Harlock war nirgends zu entdecken.
    Harlock konnte sich aber unmöglich in Luft aufgelöst haben. Benommen wandte sich Selby um.
    Leute kamen gerannt. Selby drängte sie zurück.
    »Was ist passiert?«, fragte ein Franzose.
    »Wer hat geschrien?«, wollte ein Japaner wissen.
    »Haben Sie diesen schrecklichen Schrei ausgestoßen?«, fragte ein Italiener.
    Selby ließ keinen von ihnen in Zack Harlocks Zimmer. Und als Larry Jost und Jack Ryan, die beiden anderen Teilnehmer der Fotosafari, zu ihm kamen, ließ er vorläufig auch sie im Unklaren.
    Erst als sich die Motelgäste beruhigt hatten, als sie in ihre Apartments zurückkehrten, weil Selby ihnen gesagt hatte, es wäre alles in Ordnung, irgend ein Verrückter müsse diesen Schrei ausgestoßen und dann gleich das Weite gesucht haben, erst als die drei Männer allein waren, sagte Lance: »Zack ist verschwunden!«
    Just und Ryan, zwei Bankangestellte in gehobeneren Posten, starrten Selby erschrocken an.
    »Sag das bitte noch mal!«, stöhnte Larry Just.
    »Zack ist verschwunden.«
    »Willst du damit behaupten, dass Zack diesen entsetzlichen Schrei ausgestoßen hat?«, fragte Jack Ryan nervös.
    Lance Selby nickte ernst.
    Er erzählte den beiden, dass er beobachtet hatte, wie Zack plötzlich die Bar verlassen hatte. Er sagte ihnen, dass er ihm nachgegangen sei, weil er gedacht hatte, er könne ihm irgendwie helfen.
    »Er betrat dieses Apartment«, fuhr Selby fort. »Und er hat es nicht wieder verlassen. Und doch ist er nicht mehr darin.«
    »Mann, da geht's doch nicht mit rechten Dingen zu!«, sagte Just heiser.
    Er hatte Sommersprossen, eine kleine Stupsnase, Schultern eines Ringers und rotes Haar.
    Jack Ryan war ein gelenkiger Tennistyp. Er hatte kräftige Beine, war schlank und durchtrainiert. Beide hatten Geld genug, um sich jedes Jahr eine Ostafrikasafari leisten zu können, wenn sie wollten.
    Und beide waren Junggesellen. Das war Lance Selby im Übrigen auch.
    »Was machen wir denn nun?«, fragte Ryan ratlos.
    Sie wollten sich in Zack Harlocks Apartment umschauen, da sprach sie jemand mit einer dumpfen, hohlen Stimme an.
    »Gentlemen!«
    Sie wandten sich erschrocken um, denn sie hatten niemanden kommen gehört.
    Vor ihnen stand Mikumi, ein Eingeborener vom Stamme der Girima. Ein Mann mit Muskelpaketen, wie sie an und für sich nur Bodybuilder haben.
    Er war vierzig Jahre alt, hatte schneeweißes Kraushaar, einen stechenden Blick und Zähne, die wie Perlen schimmerten.
    Die Männer
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