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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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ergehen könnte.«
    »Was sagt denn Mr. Mikumi zu diesen Vorfällen?«, wollte Ryan wissen.
    »Er rät den Leuten, die ihn danach fragen, sie mögen sich an die Polizei wenden.«
    »Damit hängt er sich ein sauberes Mäntelchen um«, knurrte Professor Selby. »Er hat Dreck am Stecken, nicht wahr?«
    »Wie bitte?«, fragte Ndutu, dem diese Redewendung nicht geläufig war.
    »Mr. Mikumi ist nicht ganz sauber«, sagte Selby.
    »Er ist ein ganz sonderbarer Mensch«, sagte Ndutu ängstlich. »Ich bin nicht gern in seiner Nähe.«
    »Würdest du uns einen Gefallen tun, Ndutu? Gegen Bezahlung selbstverständlich.«
    »Welchen Gefallen, Mr. Selby?«, fragte der Boy vorsichtig.
    »Schau deinem Boss mal ein bisschen auf die Finger.«
    Der Junge schüttelte erschrocken den Kopf.
    »Das wage ich nicht…«
    »Er wird dich schon nicht fressen. Ich bezahle dich gut.«
    »Wie viel?«, fragte Ndutu. Wenn es etwas gab, das ihm Mut machte, dann war es Geld, denn wenn er genügend Geld zusammen hatte, würde er endlich von hier fortgehen können. Weit fort. Nach Sansibar vielleicht. Auf jeden Fall aber weg von Mikumi.
    »Für jede Information einen Hunderter«, sagte Lance Selby.
    »Hundert Tansania-Shillings?«
    »Ja.«
    »Und was wollen Sie für Ihr Geld hören?«
    »Was Mr. Mikumi so alles treibt. Mich interessiert alles, was ich über diesen Mann nicht weiß, Ndutu.«
    Der Boy nickte.
    »Okay, Mr. Selby. Ich werde Ihnen diesen Gefallen tun.«
    Der Junge ging.
    Selby sagte den Freunden, dass es für ihn beschlossene Sache wäre, die Fotosafari auf unbestimmte Zeit zurückzustellen.
    Erst wollte er Klarheit haben über dieses Motel, über Mikumi, über Ngassa und darüber, wohin Zack Harlock verschwunden war.
    Just und Ryan waren ganz seiner Meinung.
    ***
    In der Kette der Freunde war Larry Just das schwächste Glied. Der Mann wusste das selbst am besten, und er war mit dem Vorsatz zu Bett gegangen, sich von nun an zusammenzureißen. Er wollte vor den anderen nicht als Feigling dastehen. Und er wollte auch Ngassa nicht mehr fürchten, als Lance Selby und Jack Ryan ihn fürchteten.
    Mit diesem Vorsatz war er eingeschlafen.
    Kurz nach Mitternacht fuhr er plötzlich erschrocken hoch.
    Es war stockdunkel im Raum.
    Er rieb sich benommen die Augen, versuchte sich zu sammeln.
    Etwas hatte ihn geweckt.
    Er wusste jedoch nicht, was es gewesen war.
    Da!
    Jetzt wusste er es.
    Jemand hatte an seine Tür geklopft. Das Pochen war in sein Unterbewusstsein gedrungen und hatte ihn wachgerüttelt. Nun klopfte es wieder. Die Schläge kamen nicht sehr laut. So, als wäre die Person vor der Tür darauf bedacht, niemanden sonst zu wecken.
    Just warf die Decke zurück.
    Wieder klopfte es.
    Schlaftrunken verhedderte sich Just im Moskitonetz. Fluchend suchte er nach der Stelle, wo sich das Netz teilen ließ.
    Dumpf und leise klopfte es schon wieder.
    Just schlüpfte hastig in seine Jeans und streifte ein Hemd über.
    Warum er sein Springmesser in die Hand nahm, wusste er selbst nicht. Er machte das rein mechanisch, weil er das Gefühl hatte, er würde sich gleich schützen müssen.
    Mit schneller schlagendem Puls näherte er sich der Tür.
    Er legte das Ohr ans Holz und fragte: »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Sir…«
    »Wer ist ich ?«
    »Mikumi, Sir.«
    »Was wollen Sie? Ich habe geschlafen! Verdammt, wissen Sie denn nicht, wie spät es ist? Es ist Viertel nach zwölf.«
    »Tut mir aufrichtig leid, Sir«, kam es gedämpft durch die Tür. »Ich hätte Sie gewiss nicht geweckt, wenn es nicht so furchtbar dringend wäre.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Bitte öffnen Sie!«
    Larry Just fuhr sich nervös über die Augen. Er starrte die Tür ratlos an.
    Sollte er aufmachen?
    Mikumi war ein verschlagener Kerl. Vielleicht führte er etwas Böses im Schilde.
    »Was wollen Sie, Mr. Mikumi?«, fragte Just heiser.
    »Ich habe Ihnen etwas zu sagen«, kam es leise durch die Tür.
    Just schob das Springmesser in die Tasche. Es war zusammengeklappt, aber Justs Daumen lag auf dem kleinen Knopf, der die Klinge blitzschnell hochschießen ließ, falls es nötig sein sollte. Das Messer machte Just mutig.
    Er dachte, sich seiner Haut wehren zu können, falls Mikumi oder sonst wer ihn angreifen würde.
    Außerdem erinnerte er sich daran, dass er sich vorgenommen hatte, nicht mehr so ängstlich zu sein.
    Deshalb öffnete er nun.
    Mikumi winkte ihn aufgeregt aus dem Apartment. Ein reiner, sternenklarer Himmel hing über der Serengeti.
    »Kommen Sie mit mir, Sir. Ich möchte Ihnen
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