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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Autoren: Sascha Rauschenberger
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PROLOG
    Seit die ersten Kolonialschiffe vor nunmehr 372 Jahren die Erde verließen, um die Sterne zu erobern, hatte die Kolonisation des Weltraumes große Fortschritte gemacht. Über dreihundert Planeten wurden seit 2094 in einem bis dato beispiellosen Exodus besiedelt und der Terranischen Hegemonie einverleibt, die nun für über 75 Milliarden Menschen eine Heimat darstellte.
    Durch die Entdeckung der Jump Points und des Transdimensionalen Antriebs, kurz TD-Antrieb, waren die Sterne nicht mehr Menschenalter voneinander entfernt, sondern nur noch ein paar Wochen oder Monate, die die Raumschiffe brauchten, um genug Geschwindigkeit aufzubauen, die Jump Points zu erreichen und zu durchqueren.
    Der Sprung selbst findet in Nullzeit statt, doch jedes Schiff benötigt mindestens 0,4 c, das entspricht vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, um genügend Ausgangsgeschwindigkeit zu haben, um mit dem zusätzlichen Energiestoß der TD-Triebwerke den Raum zu falten und den Jump Point zu passieren. Ist die Geschwindigkeit zu gering, findet der Sprung bestenfalls nicht statt – oder die Reise endet im Nichts, Lichtjahre von jedem rettenden Hafen entfernt, ohne ausreichend Energie, ohne genügend Lebensmittel und ohne große Sauerstoffreserven inmitten der Unendlichkeit des Alls. Ein Schicksal, das nur zu viele Raumfahrer ereilt hatte.
    Mit dem großen stellaren Exodus kamen aber auch die Probleme. Für jede Splittergruppe, Sekte, Religionsgemeinschaft, Ethnie oder Interessenvertretung mit genügend Kapital war der Kauf oder die Anmietung von Raumschiffen zur Auswanderung die Gelegenheit, der Erde – heute allgemein Terra genannt – den Rücken zu kehren und ein Leben nach eigenen Regeln zu beginnen. Kaum dass die Nationalstaaten der alten Erde überwunden waren, wurden jenseits der Atmosphäre neue Grenzen aufgebaut.
    Um das Aufkommen neuer machthungriger Nationalstaaten und die womöglich daraus resultierenden Konflikte zu verhindern, ging aus den ehemaligen Vereinten Nationen im Jahre 2127 die Terranische Hegemonie hervor. Jede planetare Regierung verpflichtete sich zur Einhaltung der gemeinsamen Verfassung, der Grand Charta, und ordnete sich in gemeinsamen Sicherheits- und außenpolitischen Fragen dem Senat der Hegemonie auf Terra unter.
    Ansonsten durfte jeder Planet, jedes System oder ganze Sektoren sein oder ihr eigenes Regierungssystem unterhalten. Das reichte von den Islamischen Welten um Mekka und Medina über die Ökologische Föderation von Paradise bis hin zur Handelsallianz oder dem Königreich von Alesia. Jeder durfte innerhalb seines Regierungsgebietes alles tun, was er wollte – solange er die Rechte seiner Nachbarn nicht beschnitt und die Grand Charta achtete.
    Um der Einhaltung der gemeinsamen Verfassung Geltung zu verschaffen, unterhielt der Senat die Terran Defence Force (TDF). Diese Streitkräfte kontrollierten die Handelsrouten, erforschten und kartographierten den Raum, erkundeten weitere Jump Points, überwachten die nationalen Militär- und Sicherheitsstreitkräfte und verhinderten schon oft gewalttätige Expansionen der nationalen Einflussgebiete, die in den letzten Jahren auf erschreckende Weise zugenommen hatten.
    Kurz: Die TDF war der starke Arm des Senats, ohne den er schon lange nicht mehr den Einfluss gehabt hätte, den er immer noch hatte – und in vielen Gebieten noch zu haben glaubte.
    Um einer Infiltration der Truppen durch nationale Agitatoren, Demagogen und Ideologien vorzubeugen, hatte der terranische Großsenat, ein Kontrollorgan des eigentlichen Senats, verfügt, dass Rekrutierungen für die TDF grundsätzlich schon im Kindesalter erfolgen mussten. Damit wurde sichergestellt, dass die Erziehung, die Ausbildung und das Training ausschließlich durch die TDF erfolgten. Somit standen dann die späteren Streitkräfte loyal zur Hegemonie.
    Dazu wurden alljährlich viermal, jeweils zum terranischen Quartalsbeginn, geeignete Freiwillige getestet und nach Terra verbracht, um an den TDF-Akademien auf dem Mond zu Angehörigen der TDF ausgebildet zu werden.
    Jeder erhielt dabei die Position, für die er sich im Laufe der Jahre qualifizieren konnte. Als Infanterist, Verwaltungsoffizier, Drohnen-Pilot, Koch oder sogar als Flotten- oder Truppenoffizier – wenn er oder sie zu den Besten gehörte und die harte Ausbildung mit dem damit verbundenen Ausleseprozess überstanden hatte.

1
    Terranische Hegemonie, Theben, Newport, Raumhafen, 21.08.2466, 15:00 Uhr Local Planetary Time (LPT)
    Es war Herbst
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