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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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funkelte sie böse an, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Tut mir leid, dass wir zu spät sind«, flötete Dana und ließ ihre Tasche auf den Küchentresen fallen. Sie warf Ohne-Hals einen flüchtigen Blick zu und gab dann Sasha einen Kuss auf die Wange.
    Ohne-Hals machte schmale Augen.
    »Wir warten mit Mitbewohner. Er lässt uns rein. Wir warten sehr lange auf dich«, sagte Sasha tadelnd. Dann musterte er Danas nicht jugendfreien Rocksaum. »Aber das Warten lohnt sich.«
    Ohne-Hals machte noch schmalere Augen.
    »Tut mir leid, wir hatten einen Notfall. Maddie«, sagte sie und zog mich an der Hand ins Zimmer, »das ist Micha, Sashas Freund.«
    Micha stand auf, um mir die Hand zu schütteln. Beinahe hätte ich laut gelacht. Er reichte mir kaum bis zum Kinn.
    Micha streckte mir die Hand hin und lächelte, bis sein Gesicht nur noch aus Zähnen bestand. »Ich mache es oben.«
    Ich blinzelte verblüfft. Okay, das war mehr, als ich bei einem ersten Date wissen wollte. Ich blickte von Dana zu dem allzu freundlichen Zwerg. »Bitte sag mir, dass er das nicht gerade gesagt hat.«
    »Micha ist die Spitze der Pyramide«, erklärte Dana schnell.
    »Ja.« Micha nickte. »Ich mache es oben.«
    Aha!
    Micha setzte sich wieder und klopfte leicht auf das Sofa neben sich. Ich setzte mich, rutschte aber, soweit es ging, ans andere Ende.
    »Ich mag neues Kleid«, sagte Sasha, der immer noch Danas Outfit beäugte, wie jemand auf Atkins-Diät einen Donut.
    »Oh, danke, Schatz!« Sie sah Ohne-Hals an. »Für einen Klotz am Bein sieht es nicht schlecht aus, was?«
    Sasha nickte, und die Adern an seinem Hals schwollen wieder an. »Ist gut. Busen sieht sehr kurvig aus.«
    Ohne-Hals’ Augen waren jetzt winzige Schlitze.
    »Micha, Maddie ist Schuhdesignerin«, sagte Dana, die sich offenbar immer noch für meine vernachlässigte Libido verantwortlich fühlte.
    Micha sah herunter auf meine flauschigen Pantoffeln.
    »Nicht diese«, stellte ich klar. »Kinderschuhe.«
    »Ah.« Er nickte.
    »Nur steht jetzt auf meinen Entwürfen zu Emily Erdbeer, an denen ich gearbeitet habe, dick Schlampe, weil Greenways Geliebte in meine Wohnung eingebrochen ist und mich auf den Kopf gehauen hat, deswegen sind sie wohl nicht mehr wirklich kindgerecht.« Offenbar neige ich dazu, dummes Zeug zu reden, wenn ich nervös bin und eine Gehirnerschütterung habe.
    Micha sah mich besorgt an. Dann rutschte er an sein Ende des Sofas.
    »Dana«, drängte ich. »Wolltest du ihnen nicht etwas sagen?« Ich zeigte auf den Boden und die Spitze der Pyramide.
    »Richtig.« Sie räusperte sich. »Leute, Maddie fühlt sich heute Abend nicht gut, deswegen müssen wir unsere Verabredung absagen. Tut mir leid.«
    Sasha machte ein enttäuschtes Gesicht. Micha dagegen, der immer noch meine Pantoffeln beäugte, sah ein bisschen erleichtert aus.
    »Wann sehen wir uns wieder?«, fragte Sasha. »Kommst du morgen Abend? Haben wir dann ein Date? Gehen wir in ein sehr schickes Restaurant?«
    »Ach, ist das nicht süß?«, sagte Dana. »Wie schön, dass manche Männer«, sie sah wieder zu Ohne-Hals, »keine Angst vor Verbindlichkeiten haben.«
    »Sasha hat vor nichts Angst«, sagte Sasha, und ich schwöre, er hätte fast seine Brust wie Tarzan durchgedrückt. »Sasha liebt es, mit Dana zusammen zu sein. Liebe meine kleine, kurvige Brust.«
    »So Leute, das reicht.« Ohne-Hals stand auf. Erschrocken von seinem plötzlichen Ausbruch saßen wir alle stocksteif da. »Dana, der Typ kann unmöglich dein Ernst sein! Hat er dich gerade kleine, kurvige Brust genannt?«
    Dana posierte mit den Händen in der Hüfte. »Immer noch besser als Klotz am Bein.«
    »Er ist ein Idiot!«
    »Du bist ein Beziehungsphobiker!«
    »Schschscht!«, machte ich. »Gehirnerschütterung.«
    Leider achtete niemand auf mich.
    »Ich?«, rief Ohne-Hals. »Du bist doch diejenige, die mit jedem, der bei drei nicht auf dem Baum ist, ins Bett springt. Und ich sehe nicht ein, wozu es gut sein soll, ein paar tote Blumen von einer blöden Hochzeit einzufrieren, aber wenigstens habe ich den Anstand zu warten, bis wir im Bett sind, um über deine Titten zu sprechen.«
    Sasha stand auf. »Du gehst mit Mitbewohner ins Bett?«, fragte er und blickte von Dana zu Ohne-Hals.
    Ich legte die Hand an meine Schläfe. Ich hatte das Gefühl, als würde ich jeden Augenblick explodieren.
    Dana sah von einer Testosteronmaschine zur anderen. »Ähm, nein. Ich meine, vielleicht einmal. Oder zweimal.«
    »Fünfmal« korrigierte sie Ohne-Hals. »Fünfmal
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