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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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wieder in die Küche kam, stand es immer noch unentschieden. Dana nippte an ihrem Kaffee und las Variety , während Ohne-Hals Müsli aus der Schachtel aß und böse guckte.
    »Morgen!« sagte Dana, als sie mich sah. Dann sah sie hoch zur Wanduhr. »Beinahe.«
    »Kaffee?«, fragte ich schwach.
    »In der Kanne.«
    »Gott segne dich!« Ich drückte mich um den stoischen Ohne-Hals herum und füllte großzügig eine Tasse mit der Aufschrift »Fitnesstrainer können am längsten.«
    »Ramirez hat deine Wohnungsschlüssel gebracht«, sagte Dana und legte die Zeitschrift zur Seite. »Sie liegen auf dem Küchentresen.«
    »Er war hier?« Hoffentlich hatte er mich nicht schnarchend und sabbernd auf dem Sofa gesehen.
    »Nur ganz kurz. Junge, Junge, der Typ ist ja so heiß, da kann man Speck drauf braten.«
    Ohne-Hals kaute heftig sein Müsli.
    Dana tat so, als sei er gar nicht da und nahm einen Schluck Kaffee.
    »Hat er noch etwas gesagt?«, fragte ich. Vielleicht etwas darüber, dass er die Killergeliebte geschnappt hatte und ich nun wieder zurück in meine Wohnung konnte, ohne das Gefühl haben zu müssen, mit einem großen Zielkreuz auf der Stirn herumzulaufen?
    »Nein, tut mir leid. Er hat nur die Schlüssel dagelassen.«
    Verflixt!
    »Ich muss jetzt ins Studio. Ich gebe einen Spinning-Kurs um eins. Willst du mitkommen oder hierbleiben?«
    Hmm m … mit schmerzendem Schädel eineinhalb Stunden auf einem Fahrrad schwitzen, das nirgendwohin fuhr oder auf Danas Sofa sitzen und Nachmittagstalkshows angucken?
    »Danke, ich glaube, ich bleibe lieber hier. Geh nur!«
    Dana nickte, trank ihren Kaffee aus und griff nach ihrer Sporttasche. Dann umarmte sie mich und bedachte Ohne-Hals mit einem vernichtenden Blick aus den Augenwinkeln, bevor sie ging. Ohne-Hals grunzte und stolzierte in sein Zimmer.
    Ich goss mir eine zweite Tasse Kaffee ein und trug sie in das Wohnzimmer.
    Tja, was nun?
    Auch wenn ich gestern Abend beschlossen hatte, Cheerleaderin zu werden, gefiel mir die Idee gar nicht, mich einfach zurückzulehnen und nichts zu tun, bis Ramirez mir erlaubte weiterzuleben. Und ich war mehr denn je davon überzeugt, dass der wahre Mörder nicht nur frei herumlief, sondern dass ich ihm auch nahe genug gekommen war, um ihn nervös zu machen.
    Die Frage war jetzt, was ich als Nächstes tun sollte. Greenways Gespielinnen hatte ich alle abgehakt. Ich schloss die Augen und ging im Geist noch einmal meine Liste durch.
    Möglicherweise hatte Carol Carter jemanden engagiert, damit er Greenway tötete, aber ich bezweifelte, dass sie gewusst hätte, wo er zu finden war, wenn sie wirklich die ganze Woche in Kanada verbracht hatte. Das Gleiche galt für Andi Jameson. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass Greenway sie nach dem Bleistiftschwanzvorfall zur Versöhnung ins Moonlight Inn bestellt hätte.
    Blieb nur noch Bunny. Ich hatte nur ihr Wort, dass sie und Greenway sich getrennt hatten. Und nicht zu vergessen: Aschenbrödel. Wenn sie sich heimlich mit Greenway getroffen hatte, hatte sie genauso wie Bunny die Gelegenheit gehabt, ihn loszuwerden.
    Die Frage war, wer von ihnen sich in die falschen Konten gehackt und die zwanzig Millionen gemopst hatte. Wer hatte Zugang zu Richards Computer? Wie ich bereits bewiesen hatte, brauchte man nicht die Fähigkeiten eines CIA -Agenten, um an Jasmine vorbeizukommen; jede halbwegs clevere Blondine hätte sich in Richards Büro schleichen können, während sie in der Mittagspause war. Und glücklicherweise war meine einzige Verbündete die Person, die über das Kommen und Gehen in Richards Büro besser als jeder andere Bescheid wusste. Althea.
    Ich sah auf die Uhr. Jasmines Pause war schon vorbei, deswegen beschloss ich, bis fünf Uhr zu warten. Wenn ich mich nicht in Jasmine täuschte, war sie sicher die Erste, die den Bleistift fallen ließ. Wenn ich schnell war, würde ich Althea abfangen können, bevor sie in den Feierabend ging, ohne dass Klatsch-Barbie uns belauschte.
    Zufrieden mit meinem Plan, lehnte ich mich zurück und vertrieb mir den Rest des Nachmittags auf dem Sofa mit Schundfernsehen. Leider war die erste Sendung, die ich einschaltete, die Talkshow von Maury Povich, der seine Gäste mit Vaterschaftstests überraschte. Ich blickte auf meinen Bauch. Wartete dort auch eine Überraschung auf mich?
    Ich spielte mit dem Gedanken, mir einen neuen Schwangerschaftstest zu besorgen, aber da der Jeep noch bei mir zu Hause stand, würde ich zum nächsten Drugstore mindestens drei Kilometer zu Fuß durch
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