Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht
Autoren: Christina Cara Wagner
Vom Netzwerk:
die Avatare oft ihre Einsamkeit beklagt hatten, hatte ihr Vater die Auserwählten erschaffen. Junge, unsterbliche Frauen, in denen göttliches Blut fließt. Aber auch den Söhnen der Nacht war das wertvolle Blut der Auserwählten nicht verborgen geblieben.
    Caras Vater hatte Ewans Weg aus der Unterwelt mit Hilfe der weißen Magie und seinem Blut verschlossen. Und nur göttliches Blut konnte den Weg wieder öffnen. Ewan hatte aus Gold und seinem Blut den Dolch der Auferstehung geschmiedet und ihn seinen ältesten Söhnen übergeben. Mit ihm sollten sie das Blut einer Auserwählten fließen lassen. Cara wusste von ihrer Schwester Saphira, dass Ewans Auferstehung vor zwanzig Jahren nur knapp gescheitert war. Damals hatte es Henry, ein Sohn der Nacht, geschafft, eine Auserwählte zu verführen und zu töten. Ein Avatar hatte verhindert, dass ihr Blut auf ein Pentagramm tropfte.
    Nach ihrem brutalen Tod lebte Diana jetzt in der höchsten Ebene. Saphira wurde von Diana angefleht, ihre kleine Schwester Lara zu beschützen, die keine Ahnung hatte, in welcher Gefahr sie schwebte. So stand Lara unter besonderem Schutz und es blieb nicht unbemerkt, dass sich ihr die Söhne der Nacht genähert hatten. Deshalb war Cara mit Thomas in diese Stadt gekommen, er sollte Lara beschützen, während sie versuchte, Ewans Herz zu retten. Auch Gabriel, ein Avatar, war schon in der Stadt eingetroffen und auf der Jagd nach den Söhnen der Nacht.
    Ihre Schwester Saphira war die gute Seele der Avatare. Sie gab ihnen ihre Aufträge, ein Zuhause auf der Erde und gültige Papiere. Cara hatte von ihr Gabriels Telefonnummer bekommen und Thomas hatte ihn gebeten, in die Stadt zu kommen.
    Cara fuhr sich stöhnend durch ihr Haar, es wurde Zeit, mit Thomas zu reden.
    „Thomas“, nahm sie telepathischen Kontakt zu ihm auf, „ bist du allein?“
    „Ich bin allein und in Sorge um dich, drei Monate hast du dich nicht gemeldet.“
    „Ich musste erst Ewans Vertrauen gewinnen. Ich bin voller Hoffnung, dass unser Plan gelingt. Ewan ist noch nicht verloren, nicht solange Lara am Leben ist.“
    „Lara geht es gut, sie hat mich und Gabriel.“
    „Danke, dass du wie ich an Ewan glaubst, bis später.“ „Bitte sei vorsichtig, bis später, Cara.“
    Noch einmal warf Cara einen kämpferischen Blick in den Spiegel und verwandelte sich in Lara zurück.
    „Auf in die Höhle des Löwen!“

10
    Lara betrat pünktlich acht Uhr morgens ihre Praxis, die über einer Apotheke lag. Ihr Wartezimmer war ausgestattet mit grauem Teppichboden und weißen Lederstühlen und das Sonnenlicht fiel durch zwei große Fenster. So früh am Morgen war die Praxis noch menschenleer. Ihr erster Patient traf nicht vor neun Uhr ein. Für gewöhnlich nutzte sie die Zeit, um mit Michael die Post durchzugehen, die die Menschen ihr schickten, um sich für ihre Genesung zu bedanken, die sie Dank ihrer Anleitung zur Energieheilung erfahren hatten.
    Heute hatte sie andere Pläne. Aus dem Vorraum ihres Büros hörte sie wie jeden Morgen, seit drei Monaten, die Stimme ihres Assistenten Michael.
    „Guten Morgen, Lara.“
    „Michael, sag bitte für heute alle Termine ab!“ Sie lief rasch an ihm vorbei und warf ihre Handtasche auf den Schreibtisch. „Ich habe heute andere Pläne.“
    Michael warf einen unbehaglichen Blick in Laras Büro. „Was ist los?“ Es bereitete ihm ein ungutes Gefühl, eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben.
    „Ich muss einem Traum auf den Grund gehen und ich brauche deine Hilfe. Bring ein Blatt Papier mit und Stifte in rot, gelb und grün. Du musst etwas für mich zeichnen.“
    Mit einem flauen Gefühl im Magen kam Michael, nachdem er alle Termine abgesagt hatte, zehn Minuten später in Laras Büro.
    „Setz dich!“ Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und hatte wie jeden Morgen ihre Füße von den hohen Pumps befreit. Ihr langes blondes Haar fiel ihr verführerisch auf das tief ausgeschnittene Kleid, das die Farbe ihrer himmelblauen Augen hatte.
    „Was für ein Traum ist das?“
    „Einer, der mein Ende prophezeit!“
    „Was?“ Michael wurde unruhig.
    „Es ist ein kleiner fensterloser Raum“, erklärte Lara. „Unzählige Kerzen brennen in goldenen Kerzenständern. Sechs in schwarz gekleidete Männer stehen um das Bett herum, an das ich gefesselt bin. Einer hält einen Dolch in seinen Händen.“
    Nervös wippte Michael mit dem Fuß, sein Herz schlug heftig. In Gedanken hörte er schon Jareds Stimme, die ihn zur Verantwortung ziehen würde. Er würde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher