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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht
Autoren: Christina Cara Wagner
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Söhnen als Nahrungsquelle. Henry hatte auch das Problem mit Laras Großmutter beseitigt, indem er ihr genau erklärt hatte, wie laut Diana nach ihr schrie, bis der Dolch in seiner Hand durch ihre Kehle schnitt und sie zum schweigen brachte.
    Laras Großmutter hatte einen Herzinfarkt bekommen, verursacht von einem Sohn aus der Hölle in einem Raum voller Engel.
    Henry wollte, dass Lara frei war von Menschen, die ihr beistehen konnten. Michael sollte herauszufinden, wie viel sie über den Tod ihrer Schwester wusste. Er hatte so unschuldig wie möglich Dianas Foto auf Laras Schreibtisch angesehen und sie in ein Gespräch verwickelt. Durch gezielte Fragen zu Dianas Tod fand er heraus, dass sie nichts von den Söhnen der Nacht ahnte.
    Henry würde leichtes Spiel bei ihr haben, seiner Schönheit konnte sich keine Frau entziehen. Er liebte die Verführung seiner Opfer, liebte die Fassungslosigkeit in den Augen der Frauen, wenn sie sein wahres Wesen erkannten. Seine Opfer einfach nur zu töten, war nicht Henrys Stil.
    Auch Lara war eine Augenweide, das musste Michael zugeben. Ihr langes blondes Haar glänzte in der Sonne wie Gold und ihre blauen Augen strahlten so viel Leidenschaft aus, dass jeder Mann, auch der Teufel selbst, verloren war. Doch er durfte keine Schwäche zeigen. Er diente dem Bösen, diente den Söhnen der Nacht, und diese wollten sie, wollten ihr göttliches Blut.
    Michael durfte nicht wie Adrian versagen — sein Vorgänger und ehemals Verbündeter der Söhne der Nacht. Adrian hatte zwar Dianas Schwäche herausgefunden — sie war eine leidenschaftliche Frau gewesen, die sich nach der wahren Liebe gesehnt hatte; Henry wusste, wo er ansetzen musste, um sie zu verführen —, doch leider hatte Adrian den Avatar übersehen, der die Auferstehung des Schöpfers vereitelt und Henry schwer verletzt hatte. Es hatte Wochen gedauert, bis Henrys Wunde verheilt war. Adrian hatte damals, laut Überlieferung, seinen zwanzigjährigen Kopf verloren. Michael würde seinen behalten.

12
    Unruhig lief der Schöpfer in seinem Schlafgemach umher. Die Kälte der Unterwelt umhüllte ihn wie ein Mantel aus Eis. Seine Gedanken galten seiner Geliebten. Die Frauen, die ihm von seinen Verbündeten sonst zugeführt wurden, verachteten ihn zutiefst, sie schrien um ihr Leben. Wenn er sie gezüchtigt hatte, ließen sie wie Skulpturen aus Eis alles über sich ergehen. Dann brachte man sie in einen anderen Teil der Unterwelt, wo sie seine Söhne austrugen und zur Welt brachten. Die Geburt überlebten diese Frauen nicht. Ihr Blut diente seinen Söhnen als Nahrung. Das Schicksal dieser Frauen hatte ihn genauso wenig berührt wie die Nächte, die er gezwungen war, mit ihnen zu verbringen.
    Seine neue Geliebte war nicht wie diese Frauen, sie hatte ihn sanft berührt. Sie hatte ihm tief in die Augen gesehen und seine eiskalte Leidenschaft geteilt. Es gab nur eine Frau, die ihn je so sanft berührt hatte. Cara, die Frau, die er nie vergessen konnte. Die Frau, die sogar in der Tiefe seines eiskalten Herzens überlebt hatte. Seine wunderschöne Cara, die ihn in der Kälte der Unterwelt allein gelassen hatte. Doch bald würde er seinem dunklen Gefängnis entkommen und auferstehen, dann brachte er die Hölle auf Erden. Wenn er die Welt beherrschte und ihr Gott geworden war, dann war es an der Zeit, Kairon, den er zutiefst verachtete, das Wort Vernichtung zu buchstabieren, indem er der höchsten Ebene den Krieg erklärte. Ewan atmete tief ein. Auch Cara würde seiner Rache nicht entkommen.

13
    Ruhelos wälzte sich Gabriel in seinem Hotelbett hin und her. Der Traum, der ihn quälte, war unruhig wie seine unsterbliche Seele. Er fühlte sich wie ein Beobachter, der durch Nebel den Schrecken der Vergangenheit sah. Gabriels immer wiederkehrender Traum der letzten zwanzig Jahre führte ihn durch verschmutzte Räume eines abbruchreifen Hauses. Die Suche nach Diana, einer Auserwählten, trieb ihn voran. Ihr vergossenes Blut würde die Hölle über diese Welt bringen und ein Massaker an denen, die sich dem Bösen nicht unterwarfen. Kälte und Dunkelheit würden auf der Erde herrschen. Gabriel wollte die Sonne ebenso wenig verlieren wie das Licht, das er in Dianas Augen sah. Verzweifelte Schreie führten ihn zu einem kleinen Raum, den nur Kerzenlicht erhellte, das die Schatten der Söhne der Nacht an die Wand warf. Stricke fesselten Diana an ein Bett und ihr Schicksal, dem sie nicht mehr entkommen sollte. Ein Dolch, geführt von Henry, einem Sohn der Nacht,
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