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So schwer, sich leicht zu fuehlen

So schwer, sich leicht zu fuehlen

Titel: So schwer, sich leicht zu fuehlen
Autoren: Deborah Rosenkranz
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kann sein, dass er oder sie sich so von Ihnen lösen muss, da es vorher nicht möglich war. Bleiben Sie offen, und halten Sie Aggression und Ablehnung aus. Machen Sie sich klar, dass der Weg aus der Essstörung lang dauern kann und dass er Veränderungen für die Familie mit sich bringt.
Seien Sie Vorbild. Nehmen Sie Ihr eigenes Ess- und Bewegungsverhalten unter die Lupe. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem äußeren Erscheinungsbild und Ihrer Figur? Seien Sie Vorbild in Sachen Essen, sportlicher Aktivität oder Selbstakzeptanz. Mütter, die essgestörte Töchter haben, haben zum Beispiel selbst häufig längere Zeit Diät gehalten.
Mit dem Partner gemeinsam. Um Ihrem Kind zu helfen, müssen Sie als Eltern sich in punkto Essstörungen einig sein. Das schützt Sie davor, sich in gegenseitigen Schuldzuweisungen zu verstricken. Essgestörte Töchter und Söhne fordern viel Kraft. Gemeinsam ist das Problem leichter zu tragen.
Nehmen Sie Geschwisterkinder wahr. Essstörungen können leicht zum beherrschenden Thema werden. Ihre Sorgen, die Diskussionen, die Kämpfe bei Tisch ... – das kann für Geschwister sehr anstrengend sein. Nehmen Sie die Bedürfnisse und Gefühle Ihrer anderen Kinder wahr und ernst. Essgestörte brauchen keine Schonung, sondern ein ehrliches Miteinander. Sprechen Sie mit Ihren anderen Kindern offen über das Problem.
Lassen Sie es sich gut gehen. Nehmen Sie die Befindlichkeit Ihres Kindes nicht als Maßstab für Ihr eigenes Wohlbefinden. Es darf Ihnen auch gut gehen, wenn es Ihrem Kind nicht gut geht. Tun Sie etwas nur für sich. Schaffen Sie sich Freiräume, in denen Sie auftanken können. Lassen Sie los, auch wenn Ihr Kind bedürftig erscheint. Essgestörte sind stark und mächtig. Zum Hungern gehört eine große Disziplin!
Geben Sie sich keine Schuld. Es hilft niemandem, der Schuldfrage nachzugehen. Manche Jugendliche drücken mit einer Essstörung die Abgrenzung von der Familie aus, die sie offen nicht fordern. Andere bekommen über Essstörungen Aufmerksamkeit und Zuwendung, die sie vermissen. Wichtig ist es deshalb, Bedingungen zu verändern, die die Krankheit aufrechterhalten. Die Tipps und eine Beratung können dabei helfen. Fehler sind erlaubt: Im Umgang mit der erkrankten Person ist der Druck sehr hoch, alles richtig machen zu wollen. Fehler sind aber nicht zu vermeiden. Das beeinflusst die Situation nicht negativ. Es zeigt eher, dass keiner perfekt ist.
    Tipps für Geschwister
    Wenn du eine Schwester oder einen Bruder mit einer Essstörung hast, kann das sehr schwer sein. Manchmal fällt Geschwistern auch als Ersten auf, dass sich die Schwester oder der Bruder verändert. Das kannst du tun:
Wenn du wahrnimmst, dass deine Schwester oder dein Bruder irgendwie komisch wird und viel über das Essen, das Gewicht und die Figur spricht, dann sage dies deinen Eltern. Auch wenn du merkst, dass er/sie immer dünner wird. Das hat nichts damit zu tun, das Vertrauen deiner Schwester oder deines Bruders zu missbrauchen. Eine Essstörung ist eine ernste Krankheit, und der Betroffene braucht dringend Hilfe.
Sorge dafür, dass du weiterhin deine Freunde triffst und das tust, was dir Spaß macht. Lass dich nicht von deiner Schwester oder deinem Bruder vereinnahmen.
Lass dir die Lust an den Mahlzeiten nicht verderben. Iss, wenn du hungrig bist, und hör auf, wenn du satt bist. Wenn du wütend und ärgerlich bist, sag offen, was du fühlst.
Lass dich nicht von deiner Schwester oder deinem Bruder bekochen oder füttern.
    Buchempfehlungen
    Caroline Wendt: Ich kann nicht anders, Mama. Eine Mutter kämpft um ihre magersüchtige Tochter, Droemer Knaur 2011
    Dr. med. Monika Gerlinghoff/Dr. med. Herbert Backmund: Wege aus der Essstörung, Trias Verlag 2004
    Dr. Kathrin Beyer: Ich hab’s satt! Wenn Essen zum Problem wird. Essstörungen erkennen, verstehen und überwinden, humboldt 2008
    Marina Jenkner: Nimmersatt & Hungermatt. Essstörungen bewältigen, Frauenoffensive 2007
    Hornbacher, M.: Alice im Hungerland. Leben mit Bulimie und Magersucht, Ullstein 2001
    Ettrich, C., Pfeiffer, U.: Anorexie und Bulimie: Zwischen Todes-Sehnsucht und Lebens-Hunger, Urban & Fischer 2001
    Claude-Pierre, P.: Der Weg zurück ins Leben. Magersucht und Bulimie verstehen und heilen, Fischer 2001
    Beratungstelefon
    Das anonyme Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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