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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Autoren: Heyne
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Vorwort
    Morgens im Badezimmer: Es duftet zitronenfrisch nach dem chemisch-künstlichen Giftaroma des Kachelputzmittels. Die Zahnpasta ist mit Sodiumsulfat belastet, das Eau de Toilette mit Diethylphthalat, das Duschgel reich an Tensiden, der Pyjama sieht hübsch aus, seine Farben strotzen aber von Alkylphenyl. Dafür riechen die Hausschuhe wundervoll nach ihrem aufgesprühten chemischen Lederodeur. Zum Frühstück gibt es neben den üblichen Hauptbestandteilen, wie Brötchen, Butter etc., bereits 26 Einzelschadstoffe: Furan im Kaffee, Pestizide in der Marmelade, Lysinalanine im Käse, Acrylamid in den Backwaren, Nitrosamine im Schinken etc. Aber dafür haben wir ja das Immunsystem.
    Auch die Fahrt im neuen Auto zum Büro ist kein Gesundheitstrip. Das Armaturenbrett stinkt noch immer nach Bisphenol A. Es hat einem auch niemand gesagt, dass man– wie Wissenschaftler herausfanden– in so einem PKW 40 oder noch mehr chemische Substanzen einatmet, und dies 12 bis 18 Mal pro Minute. Heizung oder Klimaanlage stoßen einen Schwall kaum gefilterter Kohlenwasserstoffe, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid, Benzol und Dieselruß aus, die Husten und Niesreiz verursachen. Also schnell her mit den teuren Papiertaschentüchern, auch wenn sie mit synthetischen Cyclomoschus-Verbindungen aufgeladen sind, die sich über hauchfeine Bronchien im Eiltempo im Blutkreislauf verbreiten und in praktisch allen 70 Billionen Körperzellen Unheil anrichten.
    Jetzt ist der Alltag aber noch nicht einmal eine Stunde alt. Die wirklich tückischen Toxine lauern noch hinterhältig ihrem Opfer auf: Benzophenone, perfluorinierte Substanzen, polybromierte Diphenylesther, Perchlorate, Dioxine, Organochlorine, Konservierungs-, Farb- oder Aromastoffe. Insgesamt rund 50 000 chemische Gift- und Schadstoffverbindungen in einer total verseuchten Alltagsumwelt.
    Seitdem sich der Mensch bemüht, die Natur zu seinem und ihrem Vorteil zu verändern, gibt es rund 100 000 chemisch-synthetische Substanzen, die tief in unseren Alltag eingreifen und ihn tatsächlich verwandeln– allerdings zu unseren Ungunsten. Es reicht! Höchste Zeit, etwas gegen die tägliche Giftbedrohung zu unternehmen.
    Genetisch ist unser Organismus gegen keine einzige dieser Giftsubstanzen gewappnet. Unser Körper ist ein unschuldiges Wesen, das sich in Jahrmillionen biologischer Evolution entwickelt hat, stets im Einklang und abgestimmt auf eine gesunde Umwelt. Noch immer will er den reinen Sauerstoff in frischer Waldluft atmen, Gegenstände ohne chemische Laborstoffe berühren und betasten, Erdbeeren ohne Konservierungsstoffe essen. Unser Körper vertraut der Umwelt– und ist gerade deshalb schutz- und wehrlos gegen die unbarmherzigen Dauerattacken durch Gift- und Schadstoffe.
    Die Natur hat uns gegen den modernen Feind keine Abwehrstoffe mitgegeben. Gegen zerstörerische Faktoren wie Epoxid-Harze, Lindan, PVC oder Styrol. Dieser Ratgeber will aufklären, auf die Gefahren hinweisen– und Wege aufzeigen, wie wir der Bedrohung entrinnen, was wir für unsere und die Gesundheit unserer Kinder und Enkelkinder tun können.

Vorsicht Gift – die Alarmglocken schrillen
    Natur gegen Chemie– so lautet die Konfrontation, die in Zukunft unser Leben bestimmen wird. Niemand kann vorhersagen, ob der Abwehrkampf gegen den unsichtbaren Feind Chemie noch gewonnen werden kann. Obwohl EU und Bundesbehörden vehement in die Kontrolle und Überwachung von Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten eingreifen, wird Deutschland mehr und mehr zur Müllhalde für krankheitserregende Gift- und Schadstoffe aller Art. In der jüngsten Statistik der Giftinformationsdatenbank des Bundesinstituts für Risikobewertung vom Dezember 2007 wurden 264 149 Vergiftungsfälle eingespeichert, 35 731 mehr als noch im Jahr vorher. Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Nach Expertenmeinung repräsentiert diese Zahl gerade einmal ein Prozent der wirklich auftretenden leichteren oder schwereren Schadensfälle, die sich täglich mehr oder weniger unbemerkt summieren– durch das Berühren von Gegenständen, die Nahrungsaufnahme, das Einatmen chemisch belasteter Luft.
    Einer besonders strengen gesetzlichen Regelung unterliegen Materialien, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, wie Alufolien, Frühstücksbeutel, Getränkekartons, Abfüllschläuche oder Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirr. Für die gilt seit dem Oktober 2004 eine vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU verabschiedete
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