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So schwer, sich leicht zu fuehlen

So schwer, sich leicht zu fuehlen

Titel: So schwer, sich leicht zu fuehlen
Autoren: Deborah Rosenkranz
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verselbstständigen. Sinkt das Gewicht rapide, dann ist es dringend ratsam, sich Hilfe zu holen.
    Folgende Punkte können auf eine Essstörung hinweisen:
Der/die Betroffene findet sich immer zu dick, auch dann noch, wenn andere sie oder ihn zu dünn finden. Es besteht eine panische Angst zuzunehmen.
Über bestimmte Körperteile wird immer wieder genörgelt. „Ich habe zu kurze Beine, einen zu dicken Bauch, zu breite Hüften ...“
Die Gedanken kreisen nur ums Essen und um die Figur. Der/die Betroffene betrachtet sich häufig im Spiegel, wiegt sich oft. Eine bestimmte Kleidergröße muss erreicht oder eingehalten werden.
Rituale beim Essen. Es wird extrem langsam, extrem heiß oder extrem kalt gegessen. Jeder Bissen wird viele Male gekaut, winzige Portionen genommen, das Essen auf dem Teller hin und geschoben, aber nichts gegessen, heimlich ausgespuckt usw.
Verzehr von Baby-, Kindernahrung und von breiiger Kost.
Kalorienarme Lebensmittel und Getränke werden bevorzugt. Die Auswahl ist meist sehr einseitig. Lebensmittel werden in „gut“ und „schlecht/gefährlich“ eingeteilt.
Mahlzeiten werden ausgelassen. Begründung: sie/er hat schon gegessen, hat keinen Hunger, hat Bauchschmerzen ...
Der Betroffene kauft gern Essen ein, bekocht andere und animiert sie zum Essen, isst aber selbst nicht mit.
Sie/er hat in den letzten drei Monaten mehr als 6 Kilo abgenommen.
Geschwollene Speicheldrüsen und Verletzungen im Mundwinkelbereich können auf Erbrechen hindeuten. Häufiges Frieren, Kreislaufprobleme, Schwindel, Haarausfall können Warnsignale für Magersucht sein.
Exzessives Sporttreiben, nicht weil es Spaß macht, sondern um abzunehmen. Besonders nach dem Essen. Es wird Fahrrad gefahren, gejoggt, egal wie das Wetter ist, beim Fernsehen Gymnastik gemacht usw.
Der/die Betroffene zieht sich von seinen Freunden zurück, vernachlässigt Hobbys und ist zunehmend allein.
Häufige Toilettengänge. Die Toilette ist oft verschmutzt, und es riecht nach Erbrochenem. Brechgeräusche können durch die Spülung oder die Dusche überdeckt werden.
Abführmittel und Mittel zum Abnehmen werden gekauft.
    Wenn mehrere der genannten Anzeichen zu beobachten sind, sollten Sie das Verhalten bei einer Beratungsstelle, einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen. Denn nur Fachleute können die Diagnose „Essstörung“ stellen.
    Tipps für Freunde
    Was kann man tun, wenn man merkt, dass sich bei der Freundin oder dem Freund alles nur noch um Essen und Gewicht dreht und man eine Essstörung vermutet? Zieh dich nicht zurück. Deine Freundin oder dein Freund braucht Hilfe!
Sprich das an, was dir auffällt, behutsam, aber sachlich und klar. Die meisten Menschen mit Essstörungen lehnen Hilfe erst mal ab. Wenn sie sich aber eingestehen können, krank zu sein, ist das der erste Schritt zur Veränderung.
Mach keine Vorwürfe, sondern hör erst mal zu. Wenn der Freund oder die Freundin das Gefühl hat, sich jemandem anvertrauen zu können, ist die Chance größer, dass Hinweise auf Beratung und Behandlung nicht sofort abgelehnt werden.
Fordere ihn/sie zu gemeinsamen Aktivitäten auf: Bekannte besuchen, Spazieren gehen, ins Kino gehen etc. Lass nicht zu, dass er/sie sich einfach einigelt.
Sprich nicht ständig übers Essen, über Rezepte, übers Kochen oder über die Figur.
Weise deine Freundin oder deinen Freund auf Beratungsstellen, Broschüren, Infomaterial hin. Vielleicht stößt dieses Angebot erst mal auf wenig Interesse. Nicht bedrängen! Besteht aber der Wunsch, in eine Beratung zu gehen, dann solltest du ihn/sie dabei unterstützen.
Menschen mit Essstörungen zu helfen ist nicht leicht und braucht viel Kraft. Beratungsstellen bieten auch Hilfe für Freunde.
    Tipps für Eltern
    Oft fällt es Eltern schwer zu erkennen, dass sie nur wenig helfen können. Aber sie können dazu motivieren, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und sie können Bedingungen verändern, die die Essstörung aufrechterhalten. Das können Eltern tun:
Informieren Sie sich. Was kennzeichnet die Krankheit, wie verläuft sie, und wie wirkt sie sich auf Körper, Seele und soziale Beziehungen aus? Über die Krankheit Bescheid zu wissen ist Voraussetzung, um sie zu verstehen. Hier kann ein persönliches Gespräch mit Kinder- oder Jugendarzt oder einer Beratungsstelle für Essstörungen hilfreich
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