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Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt
Autoren: Jane Toombs
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1. KAPITEL
    Der abendliche Verkehr auf dem Capitol Beltway war nicht stärker als sonst, doch Steve Henderson hatte einen anstrengenden Fall hinter sich und war erschöpft. Zu allem Überfluss summte jetzt auch noch das Rufgerät.
    Aus Sicherheitsgründen nahm der Geheimdienst, für den er arbeitete, nie per Handy Kontakt zu ihm auf. Das Signal bedeutete, dass er die Autobahn verlassen und ein Münztelefon suchen musste. Leise fluchend nahm Steve die nächste Ausfahrt.
    Kurz darauf entdeckte er ein öffentliches Telefon am Straßenrand.
    Normalerweise mied er solche Apparate, doch jetzt warf er nur einen flüchtigen Blick auf die Umgebung und tippte die Nummer seiner Dienststelle ein.
    “Einundfünfzig”, nannte er seine Codenummer. “Was gibt es?” Stirnrunzelnd hörte er zu und fragte schließlich: “Ins Kinnikee Hospital? Warum das denn?”
    Verwirrt und in Gedanken bei Kim verließ er die Telefonzelle.
    Wie war sie nach Kinnikee gekommen? Das lag zwar in Maryland, aber sie wohnte nicht in der Gegend. Seit ihrer Scheidung vor drei Jahren hatte Steve Kim nicht mehr gesehen. Warum hatte sie im Krankenhaus seinen Namen und die Nummer der Tarnfirma “Riggs and Robinson” genannt, über die man seine Dienststelle erreichte? Erstaunlich, dass sie sich nach so langer Zeit überhaupt noch daran erinnert hatte. Und wieso hatte sie ihn und nicht Malengo verständigen lassen?
    Denn seines Wissens nach, war sie zuletzt noch mit Malengo zusammen gewesen, diesem schleimigen Kerl, wegen dem sie ihn damals verlassen hatte.
    Und jetzt war sie tot.
    Er musste hinfahren. Steve stieg in seinen unauffälligen schwarzen Wagen und machte sich auf den Weg zum Kinnikee Hospital.
    Vor dem Krankenhaus angekommen, ließ er eine Ambulanz mit zuckenden Lichtern passieren, parkte und ging durch den Eingang der Notaufnahme. Die Dame an der Auskunft schickte soeben einen Mann in den zweiten Stock.
    “Ich wurde angerufen”, sagte Steve, als er an der Reihe war, und nannte seinen Namen. “Francine Henderson ist gestorben, und ich bin ihr … nächster Angehöriger.”
    Während die Angestellte in den Unterlagen nachsah, erinnerte er sich daran, dass Francine sich schon kurz nach der Hochzeit Kim genannt hatte. Das passte angeblich besser zu ihr. Seither durfte niemand mehr ihren richtigen Vornamen benutzen.
    “Gehen Sie bitte ins Wartezimmer”, sagte die Frau jetzt und wandte sich bereits dem Nächsten hinter ihm zu. “Es kommt gleich eine Schwester zu Ihnen.”
    Das Wartezimmer der Notaufnahme war überfüllt. Steve lehnte sich an die Wand und sah sich um. Kein bekanntes Gesicht, schon gar nicht Malengo. Noch immer wollte es nicht in seinen Kopf, dass Kim tot war. Was war passiert?
    Endlich öffnete eine rothaarige Schwester die Tür und rief seinen Namen.
    Steve stieß sich von der Wand ab und ging zu ihr. Die Frau sah noch erschöpfter aus, als er sich fühlte - falls das überhaupt möglich war.
    “Ich heiße Victoria”, sagte sie. “Kommen Sie bitte mit.” Sie führte ihn in einen kleinen Raum. “Es tut mir sehr Leid, Mr. Henderson”, fuhr Victoria fort, “wir haben alles Menschenmögliche getan, leider vergebens. Wir konnten Ihre Frau nicht retten. Der Arzt ist im Moment beschäftigt. Sobald er frei ist, erklärt er Ihnen…”
    Obwohl Steve bereits gewusst hatte, dass Kim tot war, schien er es erst jetzt tatsächlich zu realisieren. Ihr Tod schmerzte ihn so sehr, dass er nicht einmal hörte, was die Schwester sagte. Nach der Scheidung hatte er nichts für Kim gefühlt - und dennoch war es ein Schock, dass sie nicht mehr am Leben war.
    Steve erinnerte sich daran, dass er einst geglaubt hatte, sie zu lieben. Trotz aller Probleme zwischen ihnen, Ihren Tod hatte er ihr niemals gewünscht.
    Arme Kim. Sie war ein Waisenkind ohne Geschwister gewesen. Und zuletzt schien sie niemanden mehr gehabt zu haben - nur ihn, den Mann, den sie vor Jahren verlassen hatte. Was war mit ihr und Malengo geschehen? Hatte sie nach dieser langen Zeit endlich seine wahre Seite erkannt?
    “Ich will nicht auf den Arzt warten”, bemerkte Steve schließlich und versuchte, seine Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt zu richten. “Er kann mir wohl kaum mehr sagen als Sie.”
    Victoria zögerte. “Stimmt. Mr. Henderson, es ist nur so, dass Sie Ihre Frau noch identifizieren müssen. Falls Sie dazu in der Lage sind, führe ich Sie hin.”
    Steve nickte. Sicher, das schaffte er.
    Sobald er diese traurige Aufgabe hinter sich gebracht hatte, folgte er
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