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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Autoren: Simon R. Green
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Der Legende nach feuerte sie Flammen ab, die aus der Hölle selbst gerufen wurden. Ich konnte nicht zulassen, dass Alistair sie bei Molly benutzte, also hatte ich dafür gesorgt, dass der Schuss nach hinten losging. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie er geschrien hatte, an den Geruch seines verbrannten Fleisches, als die Flammen ihn auffraßen.
    Schwestern und Arzte warfen mir vorwurfsvolle Blicke zu, als ich auf sein Zimmer zuging. Sie konnten mir zwar ein paar Minuten mit dem Mann nicht verwehren, aber sie warfen mir dennoch seinen Zustand vor.
    Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich neben sein Bett. Der schwere Geruch antiseptischer Mittel im Raum erinnerte mich hartnäckig an etwas, bis ich auf das Rote Zimmer in der Area 52 kam. Ich verdrängte den Gedanken. Ich sah an Alistair herab. Seine Bandagen bedeckten jeden sichtbaren Teil seiens Körpers, der Rest war von einem einzigen leichten Laken bedeckt. Alles war sauber, weiß und ohne Flecken, was die Annahme zuließ, dass sie wenigstens regelmäßig gewechselt wurden. Sein Gesicht war so leer wie das einer ägyptischen Mumie, unterbrochen nur von dunklen Löchern für Augen und Mund. Er atmete langsam und bewegte sich nicht, und wenn er seine Umgebung wahrnahm, dann gab er keine Anzeichen davon.
    »Tut mir leid, dass ich nicht früher mal reingeschaut habe«, sagte ich. »Aber bisher hatte ich einfach keinen Grund dafür. Alle Unsterblichen im Schloss Frankenstein sind tot. Sie zerren immer noch die Leichen hinaus und stapeln sie auf. Natürlich gibt es noch Unsterbliche draußen in der Welt, hier und da versprengt, die ihr Leben wie alle anderen leben. Aber die werden wir auch noch auftreiben. Wir haben ihre Computerarchive geborgen, und der Waffenmeister schwört, er sei beinahe fertig mit der Entwicklung eines Geräts, das einen Unsterblichen immer erkennen wird, egal, wie gut er sich auch versteckt. Sind das nicht gute Nachrichten?
    Und die Matriarchin ist tot. Martha Drood, meine Großmutter, deine Frau. Ermordet in ihrem eigenen Bett, von jemandem, von dem sie dachte, sie könnte ihm vertrauen. Aber das wusstest du ja schon. Weil du sie getötet hast. Wer auch immer du in diesen Bandagen bist. Wann hast du getauscht? Nach den Bandagen wahrscheinlich, sodass niemand den Unterschied sah. Wer würde schon einen hilflosen Invaliden wie dich verdächtigen? Hast du Alistair getötet, bevor du seinen Platz eingenommen hattest, oder war er schon an seinen Verletzungen gestorben? Mir gefällt der Gedanke, dass du für seinen Tod verantwortlich bist, nicht ich. Weil er am Ende versucht hat, ein guter Mann zu sein.
    Du hast hier die perfekte Tarnung gefunden und den perfekten Platz, um dich zu verstecken. Es war leicht genug für dich, die Maschinen neu zu programmieren, wenn niemand hinsah, damit sie deine gelegentlichen Ausflüge nicht melden. Hattest du irgendwann eine Wunderheilung geplant? Egal. In dem Moment, als ich den Namen Alistair auf der Computerliste von Droods gesehen habe, die durch einen Unsterblichen ersetzt worden waren, wusste ich, dass du meine Großmutter getötet hast. Wem sonst hätte sie sonst so sehr vertraut, dass er nahe genug an sie herankam, um ein Messer in sie hineinzustoßen?
    Es gibt so vieles, was ich dich fragen könnte. Dinge, die nur ihr Unsterblichen über die Infiltration meiner Familie wissen könnt. Ich schätze nicht, dass du mir freiwillig sagen würdest, wer für die Beschwörung der Abscheulichen verantwortlich war? Nein? Macht nichts. Ich habe meine Liste. Einer von euch wird reden.«
    Der bandagierte Kopf auf dem Kissen wandte sich langsam zu mir um. Ich schoss ihm zweimal in den Kopf, mit der speziellen Pistole des Waffenmeisters, die Kugeln aus Seltsamer Materie abfeuerte. Ich musste sichergehen. Wer war er wirklich gewesen? Egal. Blut aus den massiven Austrittswunden hatte das Kissen getränkt. Die Maschinen gingen aus und wurden von einer Alarmglocke ersetzt.
    Für dich, Großmutter. Und dich, Alistair. Eine letzte Pflicht, ein letzter Dienst.
    Später, im Sanktum, traf ich den Rest des Rats. Wir sollten immerhin die Dinge in der Abwesenheit der Matriarchin regeln. Der Waffenmeister war anwesend, der Seneschall, sogar William der Bibliothekar, auch wenn er verwirrter als sonst erschien. Harry war mit seinem Partner, der Höllenbrut Roger Morgenstern, erschienen. Keiner hatte etwas gegen seine Gegenwart oder gegen die Mollys einzuwenden. Nun, wo die Matriarchin nicht mehr da war, erlaubten wir uns etwas
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