Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Simon würde sie niemals mit nach Hause bringen und ihren Eltern vorstellen können – was freilich nicht hieß, wie sie düster dachte, dass ihre Eltern darauf Wert gelegt hätten.
    Während Donner fröhlich dahintrabte, bester Dinge nach seiner Befreiung aus dem feuchten und schmutzigen Stall, unternahm Lucy einen Versuch, die gedrückte Stimmung etwas aufzuhellen. »Immerhin hat dich Marcia nicht ins Gefängnis werfen lassen«, sagte sie. »So sauer kann sie also gar nicht sein.«
    »Haha«, lautete Simons Antwort. Aber später sagte er: »Ich hoffe, sie kümmert sich um Spürnase. Dieser verdammte Merrin hat ihn gestohlen, bevor er wieder ganz aufgeladen war. Ich denke, ich werde ihr die Anleitung schicken.«
    »Simon, das kannst du nicht tun.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ach, Simon. Du gibst wohl nie auf, was?«
    »Nein, Lucy. Niemals.«
Merrin
    Merrins erster Arbeitstag im Manuskriptorium verlief nicht besonders gut. Nach dem Schreck über das Wiedersehen mit Simon – und dem unerwarteten Verlust von Spürnase – aß er seinen gesamten Vorrat an Lakritzschlangen. Am Spätvormittag war ihm schlecht, und er war sehr gereizt. Als Foxy ihn bat, ein Kamelleoparden-Rätselheft aus dem Magazin für wilde Bücher zu holen, erwiderte Merrin – dem es nach den Schauergeschichten, die ihm Beetle erzählt hatte, vor dem Magazin graute –, er solle es sich selbst holen. Foxy blickte entrüstet. Beetle hätte so etwas niemals getan. Als Foxy daraufhin sehr ungehalten wurde, sagte Merrin zu ihm, er könne sich sein blödes Kameldingsbums an den Hut stecken, und Foxy stapfte beleidigt an sein Schreibpult zurück.
    Merrin lauschte eine Weile an der Tür, aber wie alle Lauscher hörte er nichts Gutes über sich, und so beschloss er, die anderen andere sein zu lassen und seinen Vorrat an Lakritzschlangen aufzufrischen. Er schlich hinaus, schloss die Tür hinter sich ab, damit kein Kunde in den Laden konnte, überquerte die Zaubererallee und tauchte in das Gewirr der Gassen ein, die ihn, so hoffte er, zu Mutter Custards rund um die Uhr geöffneten Süßwarenladen führen würden.
    Doch die Gassen waren nicht so, wie er sie in Erinnerung hatte – jemand hatte sie verändert, nur um ihn zu ärgern. Als er Mutter Custards Laden endlich gefunden hatte, war er sehr hungrig. Und dies war wahrscheinlich der Grund, warum er drei Dutzend Lakritzschlangen, zwei Tüten Zuckerspinnen, eine Schachtel Karamelltermiten und ein ganzes Glas Bananenbären kaufte. Mutter Custard fragte ihn, ob er ein Fest gebe. Er wusste nicht genau, was ein Fest war, und so sagte er Ja. Darauf schenkte sie ihm eine Dose Kakaostreusel »für seine kleinen Freunde«.
    Merrin fand, dass es sich nicht mehr lohnte, an diesem Tag ins Manuskriptorium zurückzukehren, und nachdem er drei in Kakaostreusel getauchte Lakritzschlangen und zehn Bananenbären verdrückt hatte, fühlte er sich ziemlich mutig. Er schlich sich in den Gemüsegarten des Palastes, holte seine Sachen aus dem grässlichen Schuppen und nahm, da er wusste, dass Simon Heap aus der Burg geworfen worden war, wieder sein Zimmer in Beschlag.
    Der Geist der Gouvernante floh schluchzend in das alte Schulzimmer.
    Pünktlich um halb sechs sprangen die Schreiber im Manuskriptorium von ihren Pulten und eilten zur Vordertür. Sie war verschlossen. Das Manuskriptorium hatte einen Universalzauber für alle Außentüren – wenn eine verschlossen war, waren alle verschlossen. Und so mussten die Schreiber warten, bis Jillie Djinn ungefähr zwei Stunden später aus der Hermetischen Kammer erschien, ehe sie hinauskonnten. In der Zeit bis dahin besprachen sie in einiger Ausführlichkeit, was sie mit Merrin anzustellen gedachten, wenn sie ihn in die Finger bekamen.
    Als Merrin am nächsten Tag erschien, war er den anderen eine Erklärung schuldig, doch er besaß einen großen Vorrat an Lügenmärchen, und Jillie Djinn glaubte ihm (im Gegensatz zu den Schreibern). Jillie wollte nicht zugeben, dass sie eine schlechte Wahl getroffen hatte – und wer außer Merrin war wunschlos glücklich, wenn sie ihm den Auftrag gab, den gesamten Vorrat des Manuskriptoriums an gebrauchten Bleistiften zu zählen und nach ihrem neuen Ordnungssystem, das auf der Anzahl der Bissspuren an jedem Bleistift beruhte, zu sortieren?
Stanley
    Der neue Botenrattendienst entwickelte sich ganz anders, als Stanley gehofft hatte. Nachdem er Ephaniah Grebes Angebot, ihm einen Schwung Mitarbeiter zu besorgen, ausgeschlagen hatte, stellte er fest, dass sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher