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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste
Autoren: Angie Sage
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der silbernen Tür in einer Hieroglyphe verborgen war. Kaum hatte sie ihn gedreht, war zu hören, wie sich die Tür verriegelte.
    »Das wird sie nicht aufhalten«, sagte Nicko. »Sie hat ebenfalls einen Schlüssel.«
    »Doch«, sagte Jenna mit einem Grinsen, »weil ich meinen nämlich im Schloss stecken lasse.«
    »Gute Idee«, sagte Septimus und grinste ebenfalls.
    Sie saßen in der Schachbretthalle, in der Schwebe zwischen zwei Welten. Wie einst ihre Tante Ells hatte Snorri den Platz auf dem hohen Drachenstuhl erhalten. Ihre Füße ruhten auf dem dicken, zusammengerollten Schwanz, und ihre dünne Gestalt verschwand fast zwischen den geschnitzten Drachenflügeln, welche die Rückenlehne des Stuhls bildeten. Beetle hockte auf der breiten Drachenkopfarmlehne. Er und Snorri sahen angespannt und müde aus.
    Jenna, Septimus und Beetle hatten ihre Rucksäcke geholt und saßen, an sie gelehnt, auf dem kalten Marmorfußboden.
    Nicko sah sie an und schüttelte verwundert den Kopf. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr hier seid. Ich kann es einfach nicht glauben. Wir haben so lange gewartet, stimmt’s, Snorri?«
    Snorri nickte.
    »Ich bin einfach nur froh, dass ihr hier wart«, sagte Jenna leise. »Ich hatte so große Angst, dass ihr vielleicht ganz woanders wärt.«
    »Viel hat nicht gefehlt«, sagte Nicko. »Wie oft wollte ich schon fort. Die Türen sind offen, und niemand hält einen auf. Aber sie sagen einem, dass man in jeder beliebigen Zeit landen kann. Selbst in einer Zeit ...«, er erschauderte, »... in der es hier noch keine Menschen gab. In der es das Foryxhaus noch nicht gab – und das bedeutet, dass man nie wieder zurückkann. Snorri meinte immer, wir sollten noch warten. Sie hatte recht – aber das hat sie ja immer.« Snorri errötete.
    »Ja«, sagte Jenna, die gegenüber Snorri etwas auftaute. »Sie hatte recht.«
    Nachdenkliche Stille legte sich über die Schachbretthalle, aber sie war nicht von langer Dauer. Mit einem Mal pochte es laut gegen die Silbertür, und gleich darauf ertönte aufgeregtes Klirren – jemand versuchte, einen Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    »Es geht nicht«, rief wütend die Stimme der Hüterin. »Wächter, brecht die Tür auf.«
    Sofort war Nicko auf den Beinen. »Mich kriegen sie nicht«, sagte er mit wildem Blick. »Lieber gehe ich raus und lasse es darauf ankommen.«
    »Ich gehe mit dir«, sagte Snorri und hob Ullr auf. »Und Ullr kommt auch mit.«
    »Und wir auch«, sagte Jenna ernst. Sie schaute zu Septimus und Beetle. »Oder?«
    Septimus sah Beetle an. »Ich bin dabei«, sagte Beetle.
    »Ich auch«, sagte Septimus.
    »Wirklich?«, fragte Nicko. »Aber sie sind nur hinter mir her, nicht hinter euch.«
    »Wir sitzen jetzt alle in einem Boot, Nicko«, erklärte Septimus. »Was auch geschehen mag.«
    An der Tür tat es einen dumpfen Schlag, dem in gleichmäßigem Abstand weitere folgten. Fowler warf sich gegen die Tür. Bald begann das Schloss, der schwächste Punkt der Tür, nachzugeben.
    »Ich gehe jetzt«, sagte Nicko, sehr gefasst und bestimmt, legte die Hand auf den schweren Eisenriegel der großen Ebenholztür und sah Jenna, Septimus und Beetle an. »Aber«, fuhr er mit erhobener Stimme fort, um die rhythmischen Schläge hinter sich zu übertönen, »ich möchte, dass ihr bleibt. Ihr habt noch die Chance, nach Hause zu kommen, Mum und Dad wiederzusehen und ihnen zu sagen, was geschehen ist. Sagt ihnen, dass es mir leidtut...«
    Septimus holte tief Luft. »Nein, Nicko. Wir kommen mit.« Er blickte in die Runde. Vier entsetzte Augenpaare erwiderten seinen Blick – soeben war ihnen die Ungeheuerlichkeit ihres Vorhabens bewusst geworden.
    Bums.
    Nickos Augen verschleierten sich. Er blinzelte. »Also gut«, sagte er. »Gehen wir.«
    Bums. Bums.
    Nicko wollte gerade den Riegel der Ebenholztür anheben, die in die Außenzeit führte – was immer das sein mochte –, als es so wütend von außen gegen die Tür hämmerte, dass die Schläge hinter ihnen übertönt wurden. Alle zuckten zusammen.
    Septimus stieß einen lauten Jauchzer aus. Er kannte nur einen einzigen Menschen, der eine tadellos funktionierende Türglocke ignorierte und einen Türklopfer auf diese Weise malträtierte. Er riss die Tür des Foryxhauses auf.
    »Und«, sagte Marcia mit einem breiten Lächeln, »wollt ihr mich nicht hereinbitten?«
    »Auf gar keinen Fall«, erwiderte Septimus. »Wir kommen hinaus!«
    Von der breiten, geschwungenen Marmorterrasse aus sah Sarah Heap, wie ihre beiden jüngsten
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