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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste
Autoren: Angie Sage
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Söhne und ihre Tochter in die weiße neblige Luft heraustraten und in Freudenrufe ausbrachen. Sie sah, wie sie Marcia Overstrand um den Hals fielen und sie fast erdrückten, und sie wollte ihren Augen nicht trauen. Sie sank schwer gegen einen festen Drachenhals, und Feuerspei klopfte müde mit seinem Schwanz. Es war ein langer, kalter Flug gewesen.
    Das Klopfen des Schwanzes ließ Nicko sich umwenden. »Mum?«, rief er, ohne den Drachen zu beachten, denn er hatte nur Augen für die schmale, windzerzauste Gestalt in dem alten grünen Mantel. »Mum?«
    »Oh ... Nicko«, war alles, was Sarah herausbrachte.

Wie es weiterging mit ...
    Wie es weiterging mit ...
Alice und Alther
    Das Ende von Alices Leben war für sie und Alther der Beginn einer langen und glücklichen gemeinsamen Zeit. Zu ihren Lebzeiten waren beide – besonders Alther, aber auch Alice – zu stark mit ihren Berufen beschäftigt gewesen und hatten deshalb nicht zusammen sein können. Alther war fest entschlossen, dies nun zu ändern.
    Vierundzwanzig Stunden nachdem Alice erschossen worden war, erschien ihr Geist auf dem Landungssteg des Palastes und fand dort Alther vor, der sie erwartete. Alle Geister müssen das erste Jahr und einen Tag ihres Geisterdaseins an dem Ort verbringen, an dem sie zum Geist geworden sind. Diese Frist wird Ruhezeit genannt. Für einen Geist, der ein unerwartetes Ende gefunden hat, kann dies eine schwierige Zeit werden, und Alther war entschlossen, die gesamte Ruhezeit über bei Alice zu bleiben und ihr beizustehen. Zu ihren Lebzeiten mochte er nicht da gewesen sein, als Alice ihn brauchte, doch von nun an wollte er immer für sie da sein.
    Alther und Alice machte es nichts aus, ob sie drinnen oder draußen waren. Das Wetter spielt für einen Geist im Allgemeinen keine große Rolle – nur bei stürmischem Wetter hat er das unangenehme Gefühl, dass der Wind durch ihn hindurch bläst. Jenna wusste das, und dennoch konnte sie die Vorstellung nicht ertragen, dass Alther und Alice ein ganzes Jahr und einen Tag draußen am Landungssteg verbringen sollten, und so errichtete sie zusammen mit Billy Pot genau an der Stelle, wo Alice erschossen worden war, ein großes, rot-weiß gestreiftes Zelt – den Pavillon, wie sie ihn gerne nannte.
    Im Nachhinein war Jenna froh darüber. In diesem Jahr gab es mehrere schwere Stürme, doch das Innere des Pavillons blieb immer eine Oase der Ruhe. Jenna wollte, dass sich Alice und Alther wie zu Hause fühlten. Auf den Planken des Landungsstegs ließ sie dicke, gemusterte Teppiche aus dem Palast ausrollen, und den Pavillon selbst richtete sie mit Möbeln, Kissen, Büchern und verschiedenen Erinnerungsstücken ein. Darunter war auch eine schöne, mit Einlegearbeiten geschmückte Holztruhe, deren aufgeklappter Deckel einen Blick in ihr Inneres erlaubte, das viele von Alices liebsten Schätzen aus ihrem Adlerhorst im alten Lagerhaus barg – ein Marmorschachbrett mit Schiffen als Figuren, einen Schal, den ihr eine ihrer vielen Nichten gestrickt hatte, Briefe von Alther, mit einem roten Band verschnürt, und ihre alte Richterperücke von vor so vielen Jahren. Ebenfalls im Pavillon stand Althers Lieblingssessel – ein altes Monstrum aus abgewetztem Leder, das Jenna aus Sarah Heaps Wohnzimmer geholt und in eine Ecke gestellt hatte, direkt neben das rosa und goldene Plüschsofa, das Alice, wie Sarah behauptet hatte, angeblich sehr liebte. Das stimmte zwar nicht, aber an einem geschmacklosen Sofa störte sich Alice längst nicht mehr so sehr, wie sie es früher getan hätte.
    Da Jenna wusste, dass Alther und Alice häufig Besuch bekamen, hatte sie einen niedrigen Tisch aufgestellt, auf dem stets ein Krug mit frischem Saft, ein Teller mit köstlichen Keksen und eine Schale Obst für die Lebenden bereitstanden.
    Die regelmäßigsten Besucher waren Jenna und Silas Heap. Silas konnte mit Sarah nicht mehr über Nicko sprechen, aber mit irgendjemand musste er einfach sprechen. Alther, sein alter Lehrer, hörte ihm stundenlang zu, und sie führten endlose Gespräche über Nicko, die Zeit und neuerdings auch über den Wald. Und wenn Silas spät in der Nacht über das lange Rasenstück in den Palast zurückwankte, fühlte sich sein Kopf an wie mit Watte gefüllt. Alther freute sich nicht immer auf den Moment, wenn Silas den Kopf durch die Zelttür steckte und fragte: »Hm ... Alther ... hättest du ein paar Minuten Zeit?« Doch er schickte ihn niemals fort.
    Jenna liebte den Pavillon. Fast jeden Vormittag schaute
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