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Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast

Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast

Titel: Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
Autoren: Julie Campbell
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Das Koffer-Durcheinander

    Keiner von Trixie Beldens Brüdern sah das Licht am Ende der Straße aufblitzen, doch Trixie bemerkte es. Plötzlich rief sie: „Sie ist da! Sie ist in meinem Zimmer und spioniert mir schon wieder nach!“
    „Was?“
    „Wer?“
    Die gemurmelten Fragen vermischten sich mit dem Brummen des Motors von Klaus’ altem Wagen. Klaus, der am Steuer saß, sah seine Schwester verwundert von der Seite an. Trixie warf den Kopf zurück. Ihre sandfarbenen Locken kitzelten ihren Bruder Martin, der hinter ihr saß, an der Nase. Er nieste laut.
    „Behalte deine Bazillen gefälligst bei dir!“ zischte sie. „Ruhig Blut“, sagte Klaus. „Wer soll dir denn eigentlich nachspionieren? Mami?“
    „Mami!“ Trixies blaue Augen wurden rund vor Entrüstung. „Das hab ich nicht gesagt. Ich würde so was nicht mal denken!“
    „Wen meinst du dann?“ fragte Martin. Klaus, der ihn im Rückspiegel beobachtete, dachte wieder einmal, wie ähnlich er und Trixie einander doch sahen — fast wie Zwillinge, obwohl Martin ein Jahr älter war.
    Klaus brachte den Wagen vor dem Haus zum Stehen. Die Beldens lebten in einem gemütlichen alten Bauernhaus, das schon seit drei Generationen im Besitz ihrer Familie war. Es lag inmitten von Obstgärten, Wiesen und einem sorgsam gepflegten Gemüsegarten.
    Tobby, der irische Setter, verließ seinen Platz auf der Veranda und kam schweifwedelnd auf das Auto zu, doch noch beachtete ihn niemand.
    Ehe Trixie die Frage ihres Bruders beantwortete, verrenkte sie sich den Hals, um zu den Fenstern ihres Zimmers hochzusehen. Ihre Augen verdunkelten sich. Sie preßte die Lippen zu einem wütenden Strich zusammen.
    „Sie ist dort oben!“ behauptete sie. „Ich habe gesehen, wie sich der Vorhang bewegte!“
    Gemeinsam mit ihrer besten Freundin, Brigitte Willer, wollte Trixie später einmal eine Detektivagentur eröffnen. Die beiden hatten schon eine ganze Reihe rätselhafter Fälle gelöst. Wenn sich ein Vorhang bewegte, sah Trixie es bestimmt. Und wenn sich das Sonnenlicht in einem Fernglas brach, das zwischen eben diesen Vorhängen versteckt war, sah sie es auch.
    „Maxie Belden! Die meine ich!“ erklärte Trixie und beantwortete damit endlich Martins Frage.
    „Maxie?“ wiederholten ihre Brüder im Chor.
    Martin sprang aus dem Auto, um ins Haus zu stürmen, doch Trixie trat ihm so gegen das Schienbein, daß er einen Schrei ausstieß und nur noch humpeln konnte.
    „Mußt du unbedingt immer zu so brutalen Mitteln greifen?“ fragte er klagend, während er sich das Schienbein rieb. „Ich wollte doch nur...“
    „Ich weiß, was du nur wolltest“, erwiderte Trixie. „Du wolltest mit fliegenden Fahnen zum Feind überlaufen! Eine wandelnde Unheilstifterin — genau das ist Maxie Belden!“
    „Seit wann?“ fragte Klaus, steckte den Wagenschlüssel ein und musterte seine Schwester kühl.
    Trixie schluckte schwer. All die Erinnerungen, die sich mit ihrer Cousine aus Norddeutschland verbanden, wirbelten in ihrem Kopf herum wie Kieselsteine in einer Blechbüchse. Herr Belden und sein Bruder behaupteten immer, daß ihre Töchter sich zu sehr ähnelten, um Freundinnen zu werden. Doch Trixie war genauso sicher, daß sie und Maxie so verschieden waren wie Feuer und Wasser.
    Wenn Trixie mit ihren Gefühlen für Maxie schon selbst nicht klarkam, wie sollte sie die Sache dann ihren Brüdern erklären? Sie hatte ihnen ja nicht einmal erzählt, daß Maxie kommen wollte, obwohl sie es schon wußte, seit ihre Mutter vor einer Woche mit Maxies Familie telefoniert hatte.
    Sie nahm sich zusammen und sagte steif: „Also, gehen wir hinein und begrüßen wir sie, dann haben wir’s hinter uns.“
    In diesem Augenblick öffnete sich die Haustür, und Frau Belden kam auf den Vorplatz. Ein großes, mageres, sonnenverbranntes Mädchen in Trixies Alter folgte ihr. Ihre Füße waren nackt, ihre Fußnägel grün lackiert. Sie hatte tiefdunkle Augen. Ihr schwarzes Haar war lang und glatt. Sie trug Jeans, die an den Knien abgeschnitten waren, und ein Polohemd.
    „Kinder“, sagte Frau Belden munter, „wir haben Besuch!“
    „Hallo, Leute“, murmelte Maxie lässig. „Wie geht’s so?“ Sowohl Klaus als auch Martin eilten mit ausgestreckten Händen die Treppe hinauf. Trixie zögerte. Dieser Sommer war bis jetzt so schön gewesen; alles war glatt verlaufen. Was hatte sie nur getan, um durch den Besuch einer Cousine gestraft zu werden, die ihr um fast zehn Zentimeter über den Kopf gewachsen war? Ein einziger
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